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Harald Leiste steigt aus

Marienteichbaude bei Bad Harzburg: Neuer Pächter gesucht

Die Marienteichbaude an der B 4 ist derzeit geschlossen. Zu Ostern wird sie wieder eröffnen. Das gutbürgerlich-deutsche Konzept soll bleiben, aber die neuen Pächter beiden haben bereits neue spannende Ideen, die sie noch nicht verraten. Foto: Exner

Die Marienteichbaude an der B 4 ist derzeit geschlossen. Zu Ostern wird sie wieder eröffnen. Das gutbürgerlich-deutsche Konzept soll bleiben, aber die neuen Pächter beiden haben bereits neue spannende Ideen, die sie noch nicht verraten. Foto: Exner

Für die Ausflugsgaststätte Marienteichbaude zwischen Bad Harzburg und Torfhaus wird ein neuer Pächter gesucht. Wirt Harald Leiste steigt aus, wie auch aus dem Wildkatzengehege. Dort übernimmt Annett Jerke – und die hat bereits tiefgreifende Pläne.

Von Christoph Exner Montag, 08.01.2024, 05:59 Uhr

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Bad Harzburg. Die Marienteichbaude oberhalb von Bad Harzburg sucht einen neuen Pächter. Wirt und Fleischermeister Harald Leiste zieht sich aus der Gaststätte zurück, wie er jetzt gegenüber der GZ bestätigt hat. Auch mit dem angrenzenden Wildkatze-Erlebniszentrum, an dem Leiste bislang die Hälfte der Anteile hielt, wird der Unternehmer künftig nichts mehr zu tun haben. Dort soll sich einiges ändern.

Die Marienteichbaude – sie gehört zu gleichen Teilen Harald Leiste und dem Harlingeröder Dietrich Willeke – war bereits Mitte 2022 geschlossen worden. Es finde sich kein Personal, hatte Leiste damals als Grund angeführt. Nun hat der Bad Harzburger offenkundig genug und möchte die Suche lieber einem anderen überlassen. Wer Interesse hat, die Baude zu pachten, kann sich unter der Telefonnummer (05322) 83628 oder der E-Mail-Adresse s.leiste@web.de melden. Leiste selbst will sich nach eigener Aussage künftig voll und ganz auf seinen Schlachtereibetrieb konzentrieren.

Imbiss statt Restaurant

Aus diesem Grund hat sich der Bad Harzburger entschieden, auch seine Anteile am benachbarten Wildkatzengehege abzustoßen. Die habe er „für einen kleinen Preis“ an den Nabu beziehungsweise die Vorsitzende des Kreisverbands Goslar, Annett Jerke, verkauft.

„Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Annett Jerke mehr Spaß an der Arbeit im Wildkatzengehege hat als ich“, begründet Leiste. Damit ist der Nabu nun alleiniger Betreiber der Einrichtung und Jerke ist seit dem 11. Dezember deren ehrenamtliche geschäftsführende Gesellschafterin.

Das Wildkatzengehege feiert in diesem Jahr seinen siebten Geburtstag. Foto: Exner/GZ-Archiv

Das Wildkatzengehege feiert in diesem Jahr seinen siebten Geburtstag. Foto: Exner/GZ-Archiv

Und die hat bereits tiefgreifende Pläne: In den kommenden vier Wochen soll die Betreibergesellschaft des Wildkatzengeheges in die Gemeinnützigkeit geführt werden, kündigt Jerke an. Damit würde unter anderem die Annahme von Spenden erleichtert, weil dafür dann künftig entsprechende Bescheide ausgestellt werden dürften.

Das Wildkatzengehege feiert in diesem Jahr seinen siebten Geburtstag. Aktuell arbeiten dort vier Ehrenamtliche plus ein angestellter Tierpfleger und ein Bundesfreiwilligendienstler. Letzterer hört allerdings bald auf. Spätestens zum1. April beziehungsweise zum 1. August werde deshalb ein neuer Bufdi gesucht, sagt Jerke. Wer Interesse hat, könne sich bei ihr unter der E-Mail-Adresse annett.jerke@@nabu-goslar.de melden.

Komplett zurückgezogen hat sich Harald Leiste allerdings noch nicht: Seit dem 1. Januar steht vor der Marienteichbaude an der Bundesstraße 4 sein Imbisswagen, den er in Kooperation mit dem Molkenhaus betreibt. Von dort kommt das Verkaufspersonal, Leiste stellt das Essen, erklärt er; unter anderem Brat- und Currywurst sowie Erbsensuppe. Der Imbisswagen hat täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet, allerdings nur, wenn das Wetter mitspielt. Der Imbiss im Molkenhaus bleibt indes bis Ende März geschlossen, da dort in den Wintermonaten erfahrungsgemäß weniger Gäste vorbeikommen, teilen die Betreiber mit. Mit dem Team des Molkenhauses strebe übrigens auch der Nabu künftig eine Kooperation an, mit dem Ziel, größere Gruppen ins Wildkatzengehege zu locken.

Seit Beginn des Jahres steht Leistes Imbisswagen an der Bundesstraße 4. Foto: Exner/GZ-Archiv

Seit Beginn des Jahres steht Leistes Imbisswagen an der Bundesstraße 4. Foto: Exner/GZ-Archiv

„Ich möchte, dass das Gehege noch bekannter wird“, sagt Geschäftsführerin Annett Jerke. Das sei auch deshalb wichtig, damit sich die Einrichtung künftig noch wirtschaftlich trage. Ziel sei allerdings nicht das Erzielen von Gewinnen, sondern ausschließlich die Natur- und Umweltbildung.

Tierart näherbringen

Aufgabe des Nabu sei es nämlich, den Menschen jene Tierenäherzubringen, die man in der freien Natur nur noch selten bis gar nicht zu Gesicht bekommt. Ganz nach dem Motto: „Nur was ich kenne, das schütze ich auch“. Bei den Wildkatzen an der Marienteichbaude handelt sich um reine Gehegetiere, die nie in freier Wildbahn gelebt haben.

Um mehr Menschen anzulocken, kann sich Jerke ebenfalls vorstellen, dass beispielsweise die Bad Harzburger Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetriebe (KTW) Wanderungen gezielt zum Gehege hin anbieten oder dass umliegende Hotels Arrangements anbieten, die einen Besuch im Gehege und Erlebniszentrum beinhalten. Bei den KTW freut man sich indes sehr über das Engagement Jerkes: „Großen Respekt, wie sie die Sache angeht“, lobt Geschäftsführer Bernd Vollrodt. 

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