Interesse an geführten Wanderungen lässt deutlich nach

Der Wandertreff des Harzklubs Altenau am Parkplatz Schultal ist Ausgangspunkt für die geführten Wanderungen des Zweigvereins, wo die Wanderführer im „Normalprogramm“ immer öfter vergeblich auf Teilnehmer warten. Fotos: Nachtweyh
Der Harzklub-Zweigverein Altenau muss in seiner Jahresbilanz feststellen, dass sich zu den geführten Wanderungen oft niemand mehr einfindet. Ganz im Gegenteil zu den "Event-Touren" wie am Silvesterabend – da wollen Hunderte in Altenau mitwandern.
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Altenau. Zum Saisonauftakt der Harzer Wandernadel im April am Kurhaus hatten sich allein für eine der drei vom Harzklub Altenau angebotenen Wandertouren 160 Teilnehmer gemeldet, bei der Fackelwanderung am Silvesterabend sind 2022 sogar gut 250 Leute mitgelaufen, berichtet Zweigvereinsvorsitzender Rainer Eikemeyer. „Solche Events, die funktionieren“, schlussfolgert Eikemeyer. Aber das Interesse am ganz normalen Wanderprogramm des Altenauer Harzklubs lasse immer mehr nach, bestätigt Vorstandsmitglied Ursula Linder.
Der Harzklub-Zweigverein hatte sich am Wochenende im Goethehaus zu seiner Jahreshauptversammlung getroffen, um Bilanz zu ziehen. Und darin nahm das Wandern – insbesondere aber der Zustand und die Zukunft der Wanderwege – breiten Raum ein. Mehrfach zur Sprache kam auch der noch immer gesperrte Magdeburger Weg.
Hexenstieg-Logos werden mutwillig entwendet
Einige Veranstaltungen und Wanderungen hätten 2022 mangels Teilnehmern ausfallen müssen. Manchmal hätten die Wanderführer zu den Terminen ganz allein am Wandertreff auf dem Parkplatz Schultal gestanden und niemand sei gekommen, führte der Vorsitzende in seinem Jahresbericht aus. Das sei natürlich auch für die Motivation der ehrenamtlichen Tourenbegleiter nicht gerade förderlich, fügte Rainer Eikemeyer hinzu.

Zweigvereinsvorsitzender Rainer Eikemeyer (Mitte) ehrt Rainer Eckstein (li.) und Hans-Willi Nietmann für langjährige Mitgliedschaft.
Alle Hände voll zu tun hatte im zurückliegenden Jahr die „Bauabteilung“ um Wegewart Rainer Eckstein. Am Harzer Hexenstieg beispielsweise mussten zahlreiche, bei Rodungsarbeiten verschwundene Wegeschilder ersetzt werden. Einige Hexen-Logos, die den Weg ausweisen, seien aber auch mutwillig entfernt worden – und das immer wieder, fügte Rainer Eckstein hinzu. Doch der Einsatz hat sich gelohnt: Gerade erst ist der Harzer Hexenstieg im 20. Jahr seines Bestehens auch im Bereich Altenau wieder frisch zertifiziert worden.
Jahresbeitrag steigt auf 24 Euro
Weiteres wichtiges Thema auf der Jahreshauptversammlung war die geplante Beitragserhöhung: Von derzeit 15 auf 20 Euro pro Jahr wollte der Vorstand den Beitrag erhöhen, um gestiegene Kosten und Abgaben abfedern zu können. Einige Mitglieder waren aber skeptisch, ob 5 Euro mehr dem Verein tatsächlich finanziell Luft verschaffen, und schlugen eine Erhöhung auf 30 Euro pro Jahr vor. Das wiederum könnte Vereinsaustritte nach sich ziehen, befürchteten anderen. Unterm Strich einigte sich die Versammlung auf einen Monatsbeitrag von 2 Euro, also 24 Euro pro Jahr.
Der städtische Beitrag wird sich wie berichtet verringern – von jetzt 175 auf 125 Euro im Jahr. Eine Summe, die künftig aber einheitlich an alle Zweigvereine der Berg- und Universitätsstadt gezahlt werden soll und die daher auch „völlig okay“ sei, so die Altenauer.
Auf einen Blick
- Name: Harzklub-Zweigverein Altenau
- Vorstand: Vorsitzender Rainer Eikemeyer, 2. Vorsitzender Holger Schiers, Wanderwart Udo Samulowitz, Schatzmeisterin Ursula Linder, Naturschutz- und Wegewart Rainer Eckstein
- Mitglieder: 240
- Vorhaben: 14. Oktober Pflanzaktion mit den Landesforsten, 21. Oktober Abschlusswanderung „20 Jahre Harzer Hexenstieg“, 31. Dezember Silvester-Fackelwanderung, am 1. September 2024 Ausrichten der Harzklub-Sternwanderung unter dem Motto „Altenau, ein Herz für Wanderer“
- Ehrungen: Dieter Klein (für 50 Jahre), Dagmar und Henner Riese (40 Jahre), Hans-Willi Nietmann, Brigitta Laqua, Ortrut Graniger, Helmut Ehrenberg, Rainer Eckstein, Wolfgang Blümlein (alle 25 Jahre)
- Kontakt: www.harzklub-altenau.de
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