Im Wert von 2200 Euro: Fischdiebe schlagen bei Lutter zu

Der Zaun hat die Diebe nicht aufgehalten: Unbekannte Täter stehlen in der Nacht zu Donnerstag Lachsforellen aus der Teichwirtschaft an der Niedermühle. Foto: Gereke
Wer in den kommenden Tagen an der Niedermühle zwischen Lutter und Neuwallmoden angeln will, der dürfte wenig Freude daran haben. Aus dem Ansatzbecken der Fischaufzucht ist der komplette Bestand an Lachsforellen gestohlen worden. Der Schaden ist enorm.
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Lutter. Erneut ist die Teichwirtschaft an der Niedermühle zwischen Lutter und Neuwallmoden ins Visier von Kriminellen geraten. Unbekannte Täter entwendeten in der Nacht zu Donnerstag Fische aus den Gewässern. Es war der gesamte Bestand.
Die Tat ereignete sich am Donnerstag nach Angaben des Pächters in der Zeit von 0.05 und 0.30 Uhr. Laut Polizei entwendeten die Unbekannten aus dem Ansatzbecken der Fischaufzucht Lachsforellen im Wert von 2200 Euro. Die Menge der Lachsforellen hat ein Gewicht zwischen 150 und 200 Kilogramm – beim Einkauf der Tiere geht es nach Gewicht, nicht nach Anzahl. Die einzelnen Tiere wogen zwischen anderthalb und vier Kilogramm. Es war der gesamte Fischbestand der Anlage, so Pächter Nieko Rose auf GZ-Nachfrage. Die GZ erreichte Rose gestern in Dänemark, wo er neue Fische für den Besatz kaufte.
Einnahmen brechen weg
„Der Diebstahl war existenzgefährdend. Ich muss ans Ersparte gehen, um den Betrieb bei Lutter überhaupt wieder öffnen zu können“, so Rose. Die 2200 Euro seien nur der Wert der Beute, versichert waren die Fische nicht. Als Klau-Konsequenz musste er Kunden absagen, die jetzt eigentlich an seien Teichen angeln wollten – Einnahmen brechen also weg. Hinzu kommen Kosten für die Neubeschaffung.
Eine Überwachungskamera hat Aufnahmen von den Tätern gemacht – auf den Aufzeichnungen ist zu sehen, wie sich ein kriminelles Trio auf der Anlage bewegt. Wie es auf das Gelände gelangte, ist unklar. Laut Rose muss es noch einen Komplizen gegeben haben, der an einem Fahrzeug wartete, denn die Täter reichten die Beute immer über den Zaun. Der Pächter der Teichwirtschaft hat die Aufzeichnung der Polizei zur Verfügung gestellt, die sie auswertet, um Hinweise auf die Personen zu erlangen. Denn bei der Tat trugen die Unbekannten offenbar keine Masken.
Fische in Säcke gepackt
Die Polizei ermittelt nun wegen Hausfriedensbruch, Diebstahl von Tieren und Tierquälerei, teilt der Pächter mit. Tierquälerei deshalb, weil die Täter die Fische einfach in Plastiksäcke verfrachtet haben, „die haben definitiv nicht professionell agiert“, so Rose. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen rund um die Niedermühle gemacht haben, bitten die Ermittler, sich bei der Polizei in Seesen, Telefonnummer (0 53 81) 9 44-0, zu melden.
Mit einem emotionalen Facebook-Post wendet sich der frustrierte und wütende Pächter zudem an die Diebe. „Liebe drei Freunde, beim nächsten Mal kommt vorbei, dann schenken wir Euch auch ein paar Fische. Aber jedoch so eine Aktion zu starten ist unnötig und grauenhaft. Wir sind auch gern bereit, eine Spardose aufzustellen und für Euch zu sparen, wenn Ihr es denn so nötig habt. Des Weiteren seid doch so schlau und zieht doch jeder einer Maske auf. Aber Dummheit wird bestraft – versprochen“ (Rechtschreibung redaktionell korrigiert).
Die Teichwirtschaft an der Niedermühle zwischen Neuwallmoden und Lutter liegt an der Neile, die Landesstraße 496 führt direkt an den Forellenteichen vorbei. Sie sind nicht das erste Mal zur Zielscheibe von Langfingern geworden. Es war jetzt der dritte Fischdiebstahl, seit Rose die Anlage 2018 übernahm – und gleichzeitig der größte. Der Pächter will jetzt noch weiter in Überwachungstechnik investieren – auch die schlägt mit zusätzlichen Kosten zu Buche. Rose spricht von rund 6000 Euro. „Aber es hilft ja nichts.“

Blick auf einen der Angelteiche: Die Anlage liegt zwischen Lutter und Neuwallmoden an der Neile und direkt an der Landesstraße 496. Foto: Gereke