Hahnenklee behält seine Walpurgis-Vorfahrt vor Goslar

Die Hexen und die Teufel lassen zu Walpurgis weiterhin bevorzugt in Hahnenklee die Funken sprühen. Goslar soll sich nach GMG-Vorstellung aber schon vor dem 30. April dem Thema unter anderem durch geschmückte Schaufenster nähern. Archivfoto: Epping
Die Fest-Rollen zwischen Kernstadt und Kurort bleiben für das Harzer Traditionsfest klar verteilt. Zuletzt hatte Goslars Marketing-Chefin Marina Vetter mit Ideen für ein erweitertes Goslar-Programm aufhorchen lassen. Streit gibt es deswegen nicht.
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Goslar/Hahnenklee. Was bedeutet es, wenn Marina Vetter beim Gildenkaffee der Kaufmannsgilde sagt, dass Goslar Ende April zu einer „echten Walpurgisstadt“ werden soll? Jedenfalls keine Kampfansage an den Oberharzer Stadtteil Hahnenklee, betont die Chefin der Goslar-Marketing-Gesellschaft (GMG), die nicht das Marktplatz-Programm am 30.April, schon aber die Zeit davor und das Drumherum im Zentrum aufpeppen möchte.
Schon zu den Zeiten von Michael Bitter so geregelt
Beim traditionellen Brauchtumsfest mit tanzenden Hexen und tobenden Teufeln behält Hahnenklee seine angestammte Vorfahrt: So galt es schon zu den Zeiten eines Michael Bitter, der freilich die Marketing-Gesellschaften im Tal und auf dem Berg in Personalunion führte. So bleibt es auch bei Vetter, die nach eigener Auskunft in enger Abstimmung mit Isabel Junior als Geschäftsstellenleiterin der Hahnenklee-Tourismus-Gesellschaft (HTG) steht – „das ist in der Zeit davor schon einmal schwieriger gewesen“, sagt Vetter.
Aus Hahnenklee habe es bislang keine Signale gegeben, dass es zu Walpurgis problematisch werden könnte. Der Oberharzer Stadtteil bleibe mit seinen traditionellen Elementen der Hauptort für das Brauchtumsfest. Vetters Wunsch bleibt aber für die Welterbestadt, die Wallanlagen wie im Vorjahr zu illuminieren und zu einem mystischen Spaziergang einzuladen. Zwei Wochen vor Walpurgis sollten die Geschäfte zudem nach Möglichkeit ihre Schaufenster thematisch trimmen. Bei der Kaufmannsgilde habe sie in dieser Woche zudem erste Ideen vorgestellt, die auch noch nicht einen Projekt-Status besäßen.
Verstärkung durch die Wolfshäger Hexenbrut
Entspannt sieht auch Dirk Becker die Lage. Der Goslarer Erste Stadtrat und HTG-Geschäftsführer verweist auf „ganz andere Voraussetzungen“, die der Oberharzer Kurort für seine Walpurgis-Feier besitze. „Ich bin überzeugt, dass Hahnenklee wieder eine fantastische Veranstaltung mit einem solchen Super-Programm hinlegen wird, dass der Ort erneut voll sein wird“, sagt Becker. Dickes Plus aus der Nachbarschaft: In diesem Jahr kommt auch die Wolfshäger Hexenbrut nach Hahnenklee, die im Vorjahr noch in Goslar auf Besen geritten war und tänzerisch ihren Speck geschüttelt hatte.
Ein solches Angebot sei auch deshalb wichtig, weil Hahnenklee nicht zuerst mit Goslar, sondern mit den anderen traditionellen Walpurgisorten in Konkurrenz stehe, erklärt Becker.