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Die Verwaltung soll prüfen

Hahnenklee: Wohnraum oder Ferienunterkünfte?

Wird in Hahnenklee zu viel Wohnraum in Ferienunterkünfte umgewandelt? Eine externe Untersuchung soll die Frage beantworten. Symbolbild: dpa

Wird in Hahnenklee zu viel Wohnraum in Ferienunterkünfte umgewandelt? Eine externe Untersuchung soll die Frage beantworten. Symbolbild: dpa

Die SPD-Ortsfraktion wollte zusammen mit FDP-Mann Heinrich Wiebe der "Zweckentfremdung von Wohnraum" entgegentreten. Die Begründung: „Hahnenklee wird allgemein als Tourismusort, nicht hingegen als Wohnort wahrgenommen.“ Nun soll die Verwaltung prüfen.

Von Petra Hartmann Dienstag, 13.09.2022, 07:50 Uhr

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Hahnenklee. Der „Zweckentfremdung von Wohnraum“ in Hahnenklee wollte die SPD-Ortsratsfraktion zusammen mit FDP-Mann Heinrich Wiebe mit einem Antrag im Bauausschuss entgegentreten. Als Begründung gaben die Sozialdemokraten an: „Hahnenklee wird allgemein als Tourismusort, nicht hingegen als Wohnort wahrgenommen.“

In ihrem Antrag wird kritisiert, dass kaum Mitarbeiter der Mansfeld-Löbbeke-Stiftung, der HTG beziehungsweise der Seilbahngesellschaft vor Ort wohnten. „Die Führungskräfte der genannten Betriebe und selbst der beiden größten Hotels reisen arbeitstäglich in den Oberharz und wieder zurück. Diese Pendler gehen der Hahnenkleer Gesellschaft im Ehrenamt, in Vereinen sowie Institutionen, und somit dem Sozialverbund unseres Ortes verloren.“

Größere Mehrzimmerwohnungen seien im Kurort Mangelware, unabhängig von der Bezahlung. Und die Situation verschärfe sich: „Seit geraumer Zeit mutiert bisher genutzter Dauerwohnraum verstärkt zur Nutzung im Ferienwohnbereich“, beklagen die Antragsteller. „Jeder frei werdende Quadratmeter Wohnfläche wird zur touristischen Nutzung umgebaut und umgenutzt.“ Dies sei „eine bedenkliche Entwicklung“.

Lieber wollen die Sozialdemokraten und Wiebe Anreize für Dauerbewohner in Hahnenklee schaffen und junge Familien für den Ort gewinnen. Im Übrigen sei in Hahnenklee auch ein verstärkter Fachkräftemangel im touristischen Bereich zu verzeichnen. Auch diese Fachkräfte brauchten Wohnraum.

Artur Dorn, Chef der Goslarer Stadtplanung, gab in der Bauausschusssitzung jedoch zu bedenken, die Voraussetzung eines solchen Verbots der Zweckentfremdung sei nach Meinung der Stadtverwaltung in Hahnenklee nicht vorhanden. In der gesamten Stadt Goslar habe es bei einer Untersuchung vor einiger Zeit keinen Wohnraummangel gegeben. „Gefühlt ist es so, dass es sich in Hahnenklee ähnlich verhält“, sagte er. Man könne das zwar noch einmal konkret durch eine externe Firma untersuchen lassen, das würde dann allerdings rund 10.000 Euro kosten.

Stefan Eble (SPD) erinnerte daran, dass es hier um die Sorgen der Hahnenkleer Wirtschaft im Tourismusbereich gehe, „die Sorge, dass sie ihre Leute nicht unterbringen können“. Hahnenklee habe eine Sonderstellung, eben dadurch, dass es so weit abseits gelegen sei.

Der Ausschuss empfahl daher, einstimmig, die Verwaltung mit der Prüfung eines solchen Zweckentfremdungs-Verbots zu beauftragen.

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