Goslars CDU fordert Workshop zu Hahnenklees Zukunft

Viele Ideen, seit Jahren kein Vorankommen: Was passiert mit dem Kurhaus, in dem die Tourist-Info aus CDU-Sicht ein räumliches Schattendasein fristet. Archivfoto: Epping
Mit den Möglichkeiten einer Kurort-Weiterentwicklung hat sich jetzt die Goslarer CDU-Ratsfraktion befasst. Sie fordert einen Workshop, bei dem alle Akteure – Investoren und Einwohner – an einen Tisch kommen und ihre Claims miteinander abstecken.
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Hahnenklee. Um die seit Jahren schwelende Diskussion um Kurhaus, schadhafte Straßen und aktuelle Planungen an der Langeliethstraße aufzulösen, hält Vorsitzender Norbert Schecke einen soclhen Workshop unter Federführung der Hahnenklee-Tourismus-Gesellschaftund des Vereins Hahnenklee-Bockswiese Touristik für einen guten Weg. Seit Jahrzehnten genieße Hahnenklee als Wohnort und Tourismus-Destination hohe Aufmerksamkeit und finde auch in der Goslarer Ratspolitik gesteigerte Beachtung. Was laut Schecke aber immer im Gleichklang mit anderen Ortsteilen abzuwägen ist.
Infrastruktur auf steigende Gästezahlen ausrichten
Unbestritten sollte aber sein, dass Hahnenklee zur Sicherung wichtiger Infrastruktur-Einheiten wie Nahverkehr, Kindergarten, ärztlicher Versorgung und Einzelhandel auf steigende Gästezahlen auszurichten sei. Das Gemeinwohl der Hahnenkleer und Bockswieser sei gleichwohl im Blick zu behalten.
In der jüngeren Vergangenheit hätten mutige Investoren wahrnehmbare Attraktivitätssteigerungen ausgelöst. Der Straßenbau der Stadt habe ebenfalls Wirkung gezeigt, auch wenn hier noch Bedarf bestehe. Aus CDU-Sicht könne es nur im Miteinander von lokalen und auswärtigen Investoren, der Bevölkerung und der Organisationen im Ort geschehen, ein Leitbild für die Zukunft zu entwickeln. In diesem Prozess gelte es, unterschiedliche Sichtweisen zu beachten.
Schlechte Auslastungen in vielen Häusern
Auf der einen Seite stehe der touristische Nutzen, da höchstwahrscheinlich nur mit modernen und qualitativ hochwertigen Unterkunftsangeboten eine spürbare Verbesserung zu erzielen sei. Aktuell haben nach Schecke Angaben aber 57 Prozent der Häuser – also mehr als die Hälfte – eine Auslastung von unter 30 Prozent. 18 Prozent der Gästebetten lägen sogar bei unter fünf Prozent – eigentlich vernachlässigenswert, meint Schecke.
Die erstaunliche Übernachtungszahl in Höhe von 477.000 werde durch die Leistungsträger im Ort erwirtschaftet. Für einen ganzjährig wirtschaftlichen Betrieb und zuverlässige Öffnungszeiten von Gewerbe, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen seien aber mehr als 700.000 Übernachtungen anzustreben.
Die geplanten Projekte der Familie Prien am früheren Hotel „Waldgarten“ und der Brüder Kolbe für die frühere Schüßler-Klinik in Bockswiese würden nach aktuellen Berechnungen eine Steigerung der Bettenzahl um 300 bewirken. Was laut Schecke noch nicht als ausreichend zu betrachten ist.
Augenmerk auf das Kurhaus legen
Bei der Verbesserung des Tourismus-Angebots gelte zudem, ein besonderes Augenmerk auf das Kurhaus zu richten. Hier stagniere die Entwicklung seit Jahren, Angebote von Investoren fänden keinen ausreichenden Zuspruch im Ort. Darunter leide auch die Modernisierung der Tourist-Info, die räumlich ein Schattendasein friste, für den Ort aber deutlich prominenter zu positionieren sei.
Große Beachtung verdiene auch die Sicht der Einwohner, die aktuell um die Entwicklung auf der Lange-liethstraße in Verbindung mit dem Oberförster-Hermann-Müller-Weg stritten. „Gibt es ein Entgegenkommen in Richtung Investor, wie es die Stadtverwaltung vorschlägt, oder ein Erhalt des Ist-Zustands als Wanderweg?“, fragt Schecke. Am Ende gehe es um einen Spagat zwischen Investoren- und Einwohnerinteressen, der allen Beteiligten gerecht werde.