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Politik berät über Änderungen

Goslarer Kita-Betreuung: Was wegfällt und was neu kommt

In Bad Harzburgs Kitas herrscht laut Stadt derzeit ein Personalengpass, wobei die Einrichtungen selbst diese Einschätzung zum Teil gar nicht teilen. Symbolfoto: Pixabay

In Bad Harzburgs Kitas herrscht laut Stadt derzeit ein Personalengpass, wobei die Einrichtungen selbst diese Einschätzung zum Teil gar nicht teilen. Symbolfoto: Pixabay

Welches Betreuungsangebot wird gestrichen? Wo ist Nachbessern angesagt? Eine grüne und eine rote Liste helfen der Goslarer Politik bei der Orientierung, was ihnen die Stadtverwaltung an Änderungen für die Kindertagesstätten vorschlägt.

Von Frank Heine Mittwoch, 08.03.2023, 05:58 Uhr

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Goslar. Wenn der Ausschuss für Bildung, Familie und Soziales am Donnerstag, 16. März, ab 17 Uhr im Jugendzentrum „B6“ an der Heinrich-Pieper-Straße tagt, legt die Verwaltung in roter und grüner Liste ihre Vorschläge für Änderungen in den Kitas vor, die sich an erhobenen Bedarfswerten orientieren.

In der grünen Liste ist laut Vorlage, die aus der Feder von Fachdienstleiterin Karin Jünke stammt, der aktuelle Anpassungsbedarf in den Kitas ab August 2023 notiert. In St. Jakobi wurde der eigentlich politisch beschlossene zweite Frühdienst im Kindergarten (Kiga) schon im Vorjahr nicht eingeführt, weil die Nachfrage massiv eingebrochen sei. In St. Georg soll die Kernzeit einer Kiga-Gruppe auf 8 bis 14 Uhr reduziert werden, der Nachmittag von 14 bis 16 Uhr entfällt. In der Johannitger-Kita am Georgenberg soll der Ganztag dagegen aufgrund steigender Nachfrage ausgebaut werden.

Gesetzgeber fordert einen Schlafraum mehr

Am Vienenburger See wird ein zweites Kind mit Behinderung aufgenommen, was Auswirkungen auf die Verfügungszeit der Integrationsgruppe und die Arbeitszeit einer heilpädagogischen Fachkraft hat. In St. Josef in Wiedelah soll ein altersübergreifender Frühdienst für Hort- und Kiga-Kinder geschaffen werden. Die DRK-Kinderkrippe an der Münzstraße muss eine Ganztagsgruppe einstellen und auf je zwei Gruppen mit einer Betreuung bis 14 Uhr und 16 Uhr reduzieren. Der frei werdende Gruppenraum wird künftig als gesetzlich geforderter zusätzlicher Schlafraum benötigt.

Bei der Eltern-Kinder-Gruppe können künftig alle bisher angemeldeten Kinder in einer Kiga-Gruppe betreut werden. Die Platzzahl steigt von bisher 17 auf 25. Die Kernzeit für die Ganztagsgruppe endet um 15 Uhr. St. Benno schafft die Betreuungszeit von 7 bis 8 Uhr ab, weil das zweite Jahr in Folge nur eine sehr geringe Nachfrage vorhanden war. Lilliputt stellt den Spätdienst ein. Die Prognose bestätigt null Prozent Bedarf. Die Kita Vienenburg streicht die Randzeit von 12 bis 13 Uhr aufgrund der Raumproblematiken zugunsten des Horts. Betreuung wird für 12 und 14 Uhr angeboten.

Die rote Liste verzeichnet den Anpassungsbedarf für die Zeit ab August 2024 und fällt aktuell naturgemäß noch kürzer aus. Sie enthält Randzeiten-Angebote, die automatisch entfallen, wenn die Mindestauslastung von 33 Prozent auch in der Belegungsprognose 2024/25 nicht erreicht wird. In St. Georg steht die Kiga-Zeit von 16 bis 16.30 Uhr auf dem Prüfstand. Am Georgenberg geht es um die altersübergreifende Zeit von 7 bis 8 Uhr in der Krippe. Für Lilliputt ist in der Krippe von 16 bis 17 Uhr aufgelistet. Zum Markte schaut ebenso wie St. Benno auf die Kiga-Zeit von 14 bis 16 Uhr. In Immenrode steht die Kiga-Zeit von 14 bis 15 Uhr im Fokus.

Stadt spart Geld: Der Rat entscheidet am 25. April

Die geplanten Anpassungen, die nach dem Fachgremium auch noch am 12. April im Finanzausschuss und am 18. April im nicht öffentlichen Verwaltungsausschuss beraten werden und sich deshalb auch noch verändern können, muss der Rat während seiner nächsten Sitzung am 25. April erst noch beschließen. Sie lassen sich aber auch in Zahlen fassen, was die Auswirkungen auf den städtischen Haushalt angeht. 2023 stehen sich 21.064 Euro eingesparte Personalkosten und 9462 Euro weniger Einnahmen aus der Finanzhilfe gegenüber, was ein Plus von 11.602 Euro ergibt.

Für 2024 sind 296.208 Euro weniger fürs Personal und 132.496 Euro weniger aus der Finanzhilfe sowie 18.816 Euro weniger an Betreuungsgebühren veranschlagt. Bringt summa summarum eine Entlastung von 144.896 Euro für den Etat. Zu beachten ist allerdings mit Blick auf den laufenden Tarif-Streit, dass künftige Tarifabschlüsse nicht berücksichtigt sind. Im Stellenplan fallen ab August 33,75 Wochenstunden weg.

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