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Tagesspiegel berichtet zu Moraitis

Goslarer „Kaiserworth“-Zukunft: Warten auf Antworten aus Berlin

Die Kindertagesstätte Kunterbunt nutzt Flächen im früheren Jägercasino, das längst zum „Kaiserworth“-Ensemble gehört. Dort muss der Mietvertrag neu ausgehandelt werden. Archivfoto: Sowa

Die Kindertagesstätte Kunterbunt nutzt Flächen im früheren Jägercasino, das längst zum „Kaiserworth“-Ensemble gehört. Dort muss der Mietvertrag neu ausgehandelt werden. Archivfoto: Sowa

Mittlerweile lässt sich fast die Uhr danach stellen: Wenn die GZ über den (Nicht-)Fortschritt bei den zwei geschlossenen Goslarer Traditionshotels „Kaiserworth“ und „Brusttuch“ berichtet, erreichen die Redaktion Meldungen meist aus dem Berliner Raum.

Von Frank Heine Dienstag, 27.02.2024, 05:59 Uhr

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Potsdam/Goslar. Diese Meldungen haben eher wenig Erbauliches über das Agieren des Eigentümers und Immobilienunternehmers Ioannis Moraitis zum Inhalt. So auch jetzt wieder: Der Bericht über die Ideenspiele um die beiden leeren Hotels war zum Wochenende kaum veröffentlicht, als eine Geschichte des Berliner „Tagesspiegels“ per Mail und in Chat-Gruppen die Runde machte.

Journalist Erik Wenk schreibt dort am 19.Februar über einen „Hilferuf aus der Potsdamer Siefertstraße“. Im Kern geht es darum, dass die Bewohner des Hauses mit den Nummern fünf bis acht sich über die Moraitis-Firma Hedera Bauwert als zuständige Besitzerin beklagen. Es herrsche Frust und Ratlosigkeit, weil sie praktisch nicht erreichbar sei, wenn sie gebraucht werde.

Keine Reaktionen aus der Bundeshauptstadt

Auf Beschwerden werde nicht reagiert, Reparaturen würden nicht durchgeführt. Familien blieben bei Minusgraden auf defekten Heizungen sitzen. Ein SPD-Stadtverordneter erklärt der Zeitung, der Zustand sei nicht einfach so hinzunehmen, weil dort immerhin „Kleinkinder und Über-80-Jährige“ lebten. Laut Wenk habe sich Moraitis öffentlich nicht zum Sachverhalt äußern wollen. Im Dezember hatte wie berichtet das Düsseldorfer „Handelsblatt“ Geldgeschäfte zwischen Moraitis-Firmen und dem kriselnden Verius-Fonds aufgegriffen. Die Autoren Jakob Blume und Lars-Marten Nagel wunderten sich: Der ums Überleben ringende Fonds habe internen Unterlagen zufolge rund 100 Millionen Euro an mehrere Unternehmen von Moraitis verliehen – davon 33 Millionen an die Firma Hedera Bauwert. Auf die eigentlich für 2023 vorgesehenen Komplettrückzahlungen samt Zinsen – willkommene Hilfe in der Verius-Existenzkrise – habe er aber verzichtet und die Finanzierung verlängert.

Auswirkungen auf Goslar unklar

Welche Auswirkungen dies auf Goslar und die beiden Hotels haben könnte, vermag jedoch niemand sicher zu sagen. Fakt ist, dass die Hedera Bauwert bislang weder auf GZ-Anfragen zu „Kaiserworth“ und „Brusttuch“ noch zum Bericht im „Tagesspiegel“ geantwortet hat. Für die Hotels hat ein in der Branche erfolgreicher Goslarer nach nicht offiziell bestätigten GZ-Informationen ein Angebot abgegeben. Es soll aber auch Pläne geben, dass Moraitis die Häuser unter eigener Flagge mit Goslarer Statthaltern wieder ins Laufen bringen will.

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