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Neue Debatte über Hundekot

Gibt es in Harzburg bald gratis Beutel für Fiffis Dreck?

Hier hat ein Hundebesitzer eine Sache richtig und eine andere komplett falsch gemacht: Der Kot ist zwar im Beutel, aber der liegt in der Weltgeschichte herum. Fotos: Schlegel/Pixabay

Hier hat ein Hundebesitzer eine Sache richtig und eine andere komplett falsch gemacht: Der Kot ist zwar im Beutel, aber der liegt in der Weltgeschichte herum. Fotos: Schlegel/Pixabay

Die Gruppe CDU/Grüne/Freie Wähler im Stadtrat von Bad Harzburg möchte dem Hundekot-Problem begegnen: Sie fordert in einem Antrag, die Stadt soll zehn Tütenspender und Mülleimer aufstellen. Es gibt auch schon erste Vorschläge, wo sie stehen sollen.

Von Holger Schlegel Montag, 13.05.2024, 05:59 Uhr

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Bad Harzburg. Der wievielte Anlauf es ist, kann wohl mittlerweile keiner mehr sagen. Aber das Thema Hundekot ist halt ein Dauerbrenner, und jetzt wärmt es die Gruppe CDU/Grüne/Freie Wähler wieder auf. Sie beantragt, im Stadtgebiet zehn Boxen aufzustellen, aus denen sich Hundebesitzer mit Plastikbeuteln versorgen können, um die ekeligen Hinterlassenschaften ihre Vierbeiner aufzusammeln. Zur Entsorgung sollen gleich entsprechende Mülleimer integriert werden.

Im Dezember hatte der Rat es zur Pflicht gemacht, Hundekot zu beseitigen. Dazu müssen geeignete Hilfsmittel mitgeführt werden, in der Regel also Beutel, und die müssen hinterher auch von den Hundebesitzern entsorgt werden. Natürlich nicht in der Natur oder auf der Straße.

Stadt sah sich  bisher nicht in der Pflicht

So weit, so gut. Abgesehen davon, dass die Kontrolle solcher Verstöße nicht einfach ist, wird in der öffentlichen Diskussion auch oft das Argument vorgebracht, dass es einfach nicht genügend Mülleimer für die (gefüllten) Kotbeutel gebe. Und könnte die Stadt die Hundekotbeutel nicht auch gleich noch zur Verfügung stellen?

Bisher sah sich die Stadt da nicht in der Pflicht. Das Thema stand zuletzt 2020 zur Debatte, als ein junges Mädchen sich via Leserbrief in der GZ über die vielen Hundehaufen auf ihrem Nachhauseweg ärgerte. Und da kam wieder die Frage auf, warum es in Bad Harzburg keine Hundekotbeutelspender gebe –wie sie in anderen Städten üblich seien.

Die CDU möchte an zehn Stellen in Bad Harzburg solche kombinierten Mülleimer und Tütenspender aufstellen. Fotos: Schlegel/Pixabay

Die CDU möchte an zehn Stellen in Bad Harzburg solche kombinierten Mülleimer und Tütenspender aufstellen. Fotos: Schlegel/Pixabay

Auch Bad Harzburg hatte in grauer Vorzeit einmal welche. Man habe damit allerdings schlechte Erfahrungen gemacht, so die Argumentation aus dem Rathaus. Die Tüten wären teilweise gefüllt, teilweise ungefüllt in der Radau gelandet. Andere wurden auch in den falschen Eimern der Müllsammelbehälter geworfen, und die Mitarbeiter des Bauhofs mussten sie da anschließend herausholen. Abgesehen davon müsste man die Frage stellen, ob solche Spender das Problem mit den Hundehaufen überhaupt abschließend lösen könnten. „Die Hundehalter, die sich vernünftig verhalten wollen, die haben auch stets selbst einen Beutel dabei.“, so hieß es damals.

Finanziert werden sollen sie aus der Hundesteuer

Mag sein, aber wenn man nun die Entsorgung der Hundehaufen schon zur Pflicht mache, dann könnte man die Sache wenigstens auch unterstützen, so Stefanie Hertrampf aus der CDU-Gruppe. Sie ist die Initiatorin des Antrags und findet: Man könnte die Stationen – bei denen auch immer gleich ein Mülleimer mit integriert wäre – dort aufstellen, wo die Probleme am größten sind. In Westerode beispielsweise ist das die Kirchenmauer, in Harlingerode der sogenannte Messeschnellweg.

In dem Antrag will die CDU-Gruppe nun die Verwaltung beauftragen, geeignete Standorte für die Aufstellung von zehn solcher Stationen zu finden, da eben auch pflichtbewusste Hundebesitzer nicht immer entsprechende Beutel dabei hätten. Finanziert werden sollen sie aus den Einnahmen der Hundesteuer. Sollten im Haushalt dafür keine Mittel zur Verfügung stehen, sollten sie in den nächsten Haushalt eingestellt werden. Womöglich könnten sogar Fördermittel generiert werden, das sei zu prüfen.

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