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Zukunft ungewiss

Galeria: Verkauf steht bevor, Goslarer Filiale auf Streichliste?

Seit Samstag steht fest: Die Karstadt-Filiale in Goslar soll erhalten bleiben.  Foto: Roß

Seit Samstag steht fest: Die Karstadt-Filiale in Goslar soll erhalten bleiben. Foto: Roß

Zitterpartie für die Galeria-Mitarbeiter in Goslar: Laut Betriebsratschef Fred Meyer soll der Verkauf des Warenhauskonzerns nach dem 28. April abgeschlossen sein. Dann entscheidet sich auch, welche Filialen die neuen Investoren weiterführen wollen.

Von Hendrik Roß Montag, 22.04.2024, 18:00 Uhr

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Goslar. Das diesjährige Walpurgisfest steht für die Goslarer Galeria-Mitarbeiter unter einem besonderen Stern. Laut Betriebsratschef Fred Meyer soll der Verkauf des Warenhauskonzerns nach dem 28. April unter Dach und Fach sein. Dann dürfte auch feststehen, welche Filialen die neuen Investoren fortführen wollen.

Goslarer Filiale auf der Streichliste?

In den vergangenen Tagen sind in verschiedenen Medien wie „Welt“ oder „Focus“ Streichlisten aus angeblichen Insiderkreisen aufgetaucht, die mal zehn, mal 16 Filialen beinhalten. Das Goslarer Warenhaus wird dort nicht genannt, würde also zu den rund 70 Galeria-Standorten gehören, die eine Zukunft haben. Auf der Liste stehen hingegen etwa Filialen in Hannover, Bonn, Düsseldorf, Köln, Münster oder Stuttgart.

„Nicht offiziell“

Wie ist dieses Zeichen zu deuten? Meyer sagt, er habe von den Listen gelesen, weist aber darauf hin, dass diese „nicht offiziell“ seien. Die rund 70 Angestellten in Goslar würden stetig über aktuelle Entwicklungen informiert und „sobald etwas feststeht, werde ich auch kurzfristig eine Mitarbeiterversammlung einberufen“, so der Betriebsratsvorsitzende. Es sind also nach wie vor viele Konjunktive im Spiel, wenn es um die Galeria-Zukunft geht.

Hoffnungszeichen

Aus lokaler Sicht hat zumindest Goslars Erster Stadtrat und Wirtschaftsförderer Dirk Becker ein positives Signal gesetzt. Er wertete im Wirtschaftsausschuss den Umbau der Galeria-Filiale an der Rosentorstraße im vergangenen Jahr als Zeichen für eine Zukunft des Goslarer Warenhauses.

Dass das für die gesamte traditionsreiche Kaufhaus-Idee gilt, glauben die Investoren, die Galeria übernehmen wollen. Dahinter stecken die Investmentgesellschaften NRDC Equity Partners aus den USA sowie BB Kapital SA, hinter der der deutsche Unternehmer Bernd Beetz steht. „Wir übernehmen Galeria, weil wir glauben, dass eine traditionelle Warenhauskette eine Daseinsberechtigung auf dem deutschen Markt hat“, hatte NRDC mitgeteilt, kurz nachdem die Übernahmepläne bekannt geworden waren.

Was plant Ikea?

Wie genau die Zukunft des Warenhaus-Konzerns, der in der dritten Insolvenz binnen weniger Jahre steckt, gestaltet wird? In wenigen Tagen dürfte vieles klarer sein. „Manager Magazin“ und „Bild“ berichteten indes, dass der Möbel-Gigant Ikea dabei eine Rolle spielen könnte. Dieser wolle mehr im innerstädtischen Raum aktiv werden und sich an mehreren Galeria-Standorten als Untermieter beteiligen.

Entscheidung naht

Wenn der Verkauf an den neuen Investor über die Bühne gegangen ist, muss die Gläubigerversammlung dem Sanierungsplan noch zustimmen. Diese trifft sich am 28. Mai.

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