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Spannender Törn

Ferienpass: Kinder segeln auf der Okertalsperre wie Profis

Der erfahrene Segler Lothar König zeigt Sophie und Noah, worauf es in der Jolle ankommt.

Der erfahrene Segler Lothar König zeigt Sophie und Noah, worauf es in der Jolle ankommt. Foto: Knoke

Diese Ferienpassaktion werden die Kinder und Jugendlichen wohl so schnell nicht vergessen: Am Wochenende waren sie auf einem Segeltörn auf der Okertalsperre. Schon nach kurzer Zeit segelten sie wie Profis, landeten aber auch mal im Wasser.

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Von Corinna Knoke
Dienstag, 02.07.2024, 11:00 Uhr

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Altenau. Am Wochenende hieß es wieder „Schiff ahoi!“. Der Segel-Club Goslar hatte zur Ferienpassaktion an sein Clubhaus an der Okertalsperre geladen, um Kindern und Jugendlichen das Segeln beizubringen. Der Kurs bestand aus einem theoretischen und einem praktischen Part. Lothar König vom Segel-Club Goslar sagte, dass das Pauken jedoch nicht wie in der Schule sei. „Wir haben Ferien und wollen Spaß haben.“

Mit dem Okersee-Schiff segeln die Ferienpasskinder um die Wette.

Mit dem Okersee-Schiff segeln die Ferienpasskinder um die Wette. Foto: Knoke

Dennoch müssten die Grundlagen vorhanden sein, wenn die Kinder und Jugendlichen in den Segelbooten aufs Wasser möchten. Dazu gehörte der sichere Umgang mit nautischen Begriffen, aber auch das Beherrschen von Knoten. Noch an Land lernten sie dafür etwa, wie der Achterknoten funktioniert, der gern zum Sichern genutzt wird. Immer wieder übten sie zudem den Kreuzknoten, bis sie ihn im Schlaf beherrschten.

Grundlagen müssen sein: Die Kinder lernen verschiedene Knoten kennen.

Grundlagen müssen sein: Die Kinder lernen verschiedene Knoten kennen. Foto: Knoke

Aber nun zum spannenden Teil, dem Segeltörn auf der Okertalsperre. Die oberste Regel lautete laut König: „Sicherheit geht vor.“ Der 81-jährige segelt selbst seit 40, 50 Jahren und weiß, dass die Winde auf der Okertalsperre teilweise von Bucht zu Bucht unterschiedlich sein können. Während am ersten Tag fast schon zu viele Böen gemessen wurden, war der Wind am zweiten Tag eher etwas zu ruhig. Auch wenn eine Voraussetzung war, dass die Ferienpasskinder sicher schwimmen können, sind Schwimmwesten dennoch an Bord Pflicht – für den Fall, dass etwas passiert.

Wassertemperatur bei 21 Grad

Der zwölfjährige Noah kann davon ein Lied singen. Am ersten Tag war er mit einem Freund in einem kleinen Segelboot unterwegs und unterschätzte offenbar die Kraft, die der Mastbaum hat. Daran ist das Segel befestigt. Je nachdem, von welcher Seite der Wind kommt, schwingt es manchmal um. Gerade in den kleineren Booten müssen die Passagiere das ausbalancieren und sich teilweise umsetzen. Anfangs hatte das nicht so richtig funktioniert, es lief Wasser ins Boot, bis die beiden Jungs schließlich kenterten. Von der Wassertemperatur her sei das aber kein Problem gewesen, denn die Okertalsperre kann aktuell mit circa 21 Grad glänzen. Außerdem waren die Jugendlichen natürlich nicht auf sich allein gestellt, wie König betonte. Mit auf dem Segeltörn waren neben ihm auch andere Clubmitglieder, die mit eigenen Booten die Kinder begleiteten und im Notfall schnell eingreifen konnten.

Die kleinen Opti-Boote sind gerade für Kinder optimal.

Die kleinen Opti-Boote sind gerade für Kinder optimal. Foto: Knoke

Die Kinder lernten aber schnell aus ihren Fehlern und segelten bereits am zweiten Tag so, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Die GZ fühlte sich jedenfalls an Bord sehr sicher. Wie Profis jonglierten die Kindern mit Fachbegriffen wie Bug und Heck, und wussten sofort, dass Steuerbord rechts und Backbord links ist. Die 15-jährige Sophie, die die Robert-Koch-Schule in Clausthal-Zellerfeld besucht, hatte auf der Jolle beispielsweise das Steuerruder fest im Griff und lenkte das Boot zielsicher zu einer gemütlichen Badebucht und auch wieder zurück zum Steg.

Bereits nach einem Tag haben die Kinder und Jugendlichen alles im Griff. Sie segeln wie Profis.

Bereits nach einem Tag haben die Kinder und Jugendlichen alles im Griff. Sie segeln wie Profis. Foto: Knoke

Am Ende des Kurses erhielten die Kinder eine Urkunde, die als Berechtigung dient, sich in Zukunft mal eins der Clubboote auszuleihen. Fünf Optimisten und zwei Jollen sind im Besitz des Segel-Clubs Goslar. Jollen sind offene Segelboot ohne Kajüte, die auch gut für Einsteiger sind. Die sogenannten Optis sind kleinere und leichtere Jollen für Kinder und Jugendliche. Den Törn auf der Okertalsperre werden die Ferienpasskinder nicht so schnell vergessen.

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