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1000 Euro vom Lions-Club Walburga

Eine Spende für das Goslarer „Gedächtnis der Stadt“

Dorothée Prüssner (2. v. li.) und Frauke Wagner (re.) übergeben Archivleiter Ulrich Albers und Vereinsvize Thomas Jürgens die Spende für „Pro Stadtarchiv“. Foto: Fricke

Dorothée Prüssner (2. v. li.) und Frauke Wagner (re.) übergeben Archivleiter Ulrich Albers und Vereinsvize Thomas Jürgens die Spende für „Pro Stadtarchiv“. Foto: Fricke

Geld, das gut angelegt ist: Der Lions-Club Walburga Bad Harzburg unterstützt den Verein „Pro Stadtarchiv“ mit 1000 Euro in seinem Wirken für das Goslarer „Gedächtnis der Stadt“. Alte Friedhofspläne sollen restauriert werden.

Von Julia Fricke Montag, 23.01.2023, 05:57 Uhr

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Goslar. Seit 624 Jahren wird das Goslarer Stadtarchiv fortlaufend gefüllt. Zeugnisse der Zeit werden gesammelt, erhalten und die Stadtgeschichte bewahrt. Eine Tätigkeit, bei der seit mehreren Jahren auch die Ehrenamtlichen des Vereins „Pro Stadtarchiv“ helfend zur Seite stehen. Mit einer Spende in Höhe von 1000 Euro unterstützt jetzt der Lions-Club Walburga Bad Harzburg diese Arbeit.

Das Stadtarchiv liegt Lions-Club-Präsidentin Dorothée Prüssner immer schon am Herzen. So sei auch die Idee aufgekommen, die Einrichtung nach ihrem Umzug in die neuen Räumlichkeiten im Kulturmarktplatz zu besuchen. Beeindruckt von der Arbeit der ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins stand schnell fest: Hier sind die Spendengelder gut angelegt. Denn ein Archiv – das sei viel mehr als nur eine verstaubte Sammlung an alten Büchern, räumt Archivleiter Ulrich Albers mit einem Vorurteil auf.

Buch aus dem Jahr 1399

Etwa 40.000 Bücher beherbergt das Archiv im Moment. Das Älteste stammt aus dem Jahr 1399. „Seit dieser Zeit hat sich ununterbrochen jemand um das Archiv gekümmert. Wir sind die älteste städtische Einrichtung in Goslar“, sagt Albers. Und das Archiv wächst stetig weiter. „Es ist ein großer Aufwand, alles zu archivieren“, sagt Albers. Von mittelalterlichen Handschriften über Siegelbriefe und Kartenbestände bis hin zu Wahlplakaten – die Bestände im Archiv sind ebenso unterschiedlich wie seine Besucher.

Ulrich Albers zeigt der Walburga-Vertreterin Frauke Wagner ein circa 400 Jahre altes Buch, das vom Mäusefraß geschädigt ist. Um es weiterhin zu erhalten, muss es restauriert werden. Foto: Fricke

Ulrich Albers zeigt der Walburga-Vertreterin Frauke Wagner ein circa 400 Jahre altes Buch, das vom Mäusefraß geschädigt ist. Um es weiterhin zu erhalten, muss es restauriert werden. Foto: Fricke

Neben Wissenschaftlern und Schülern kommen auch immer wieder Menschen in das Archiv, die mehr über ihre Häuser oder ihre Familiengeschichte wissen wollen. So hat es auch bei Thomas Jürgens angefangen. Jetzt ist er der zweite Vorsitzende des Vereins. Den Mitgliedern winkt vor allem eines: viel Arbeit. Katalogisieren, transkribieren oder Zeitungen sichten. Was ist es wert, archiviert zu werden? Was interessiert die Menschen auch in 100 Jahren noch?

Rund 200 Mitglieder zählt der Förderverein

Es gibt viele Aufgaben, die erledigt werden müssen. „Jeder ist auf seinem Gebiet schon ein Experte geworden“, beschreibt Albers die Arbeit der Ehrenamtlichen. Derzeit hat der Verein circa 200 Mitglieder, die hin und wieder auch Ausflüge unternehmen. Zum Beispiel geht es in eine Restaurationswerkstatt in Leipzig oder in ein Klosterarchiv.

Das Geld des Lions-Clubs Walburga soll unter anderem für die Instandhaltung alter Friedhofspläne aus dem 19. Jahrhundert benutzt werden. In Dresden sollen die mit einem Pilz befallenen Kartenbestände mit Gamma-Strahlung behandelt werden. Dies soll zu einem Absterben des Organismus führen und dafür sorgen, dass die Karten noch lange erhalten bleiben.

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