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Erneute Aktion auf dem Marktplatz

Eine Menschenkette ums Goslarer Rathaus als symbolischer Schutz

Flagge zeigen für Demokratie: Am 27. Januar ist der Marktplatz voll. Archivfoto: Epping

Flagge zeigen für Demokratie: Am 27. Januar ist der Marktplatz voll. Archivfoto: Epping

Eine Menschenkette als symbolischer Schutz für die Demokratie, wenn Goslar einen Ring ums Rathaus bildet: Das Bündnis gegen Rechtsextremismus plant seine zweite Aktion auf dem Marktplatz unter dem Motto „Demokratie verteidigen – AfD stoppen“.

Von Frank Heine Dienstag, 16.04.2024, 18:00 Uhr

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Goslar. Zwischen 12.30 und 13.30 Uhr am Samstag soll der Kreis geschlossen sein. Sprecherin Christiane Dahncke geht zwar selbst nicht davon aus, dass ähnliche viele Menschen wie die 4000 Teilnehmer der Kundgebung vom 27.Januar ins Stadtzentrum pilgern. Aber eine imposante Kulisse wäre ihr und den Mitverantwortlichen schon lieb und wichtig.

Kreative Transparente erwünscht

Diesmal sollen auch keine Reden, sondern nur Hände gehalten werden. Gern gesehen sind deshalb laut Dahncke aussagekräftige und kreative Schilder und Transparente. Geplant ist außerdem eine filmische Dokumentation von allen Seiten, die ein eindrucksvolles Bild vermitteln soll. Das Material soll im Anschluss auf der Plattform „TikTok“ veröffentlicht werden, auf der die AfD nach Medien-Berichten ebenso wie auf „YouTube“ alle anderen Parteien deutlich abhängt. Dort kommen die „Echte-Männer-sind-rechts“-Botschaften des Spitzenkandidaten Maximilian Krah für die Europawahl schon mal locker auf 1,4 Millionen oder mehr Aufrufe. Die AfD-Fraktion im Bundestag hat ein Vielfaches mehr an Followern als jede andere Bundestagfraktion.

Fridays-For-Future  als Vorbild

Diesen Kurzvideos sollen politisch deutlich andere Inhalte entgegengestellt werden. „ReclaimTikTok“ ist eine Kampagne, die laut Dahncke auf Fridays-For-Future (FFF) zurückgeht und an die sich die Organisatoren am Samstag anlehnen. Die Mehrheit der Nutzer ist zwischen 16 bis 24 Jahren alt, heißt es bei FFF – damit sei „TikTok“ die jüngste von allen großen Social-Media-Plattformen.

Die App sei aber keineswegs progressiv und liberal eingestellt. Im Gegenteil: „Bei politischen Themen dominieren hier Rechte.“ Wer ist am Samstag dabei? Zugesagt hatten laut Dahncke bis Anfang der Woche der Caritasverband Goslar, die Goslarer Kreisstelle der Diakonie im Braunschweiger Land, der Verein Goslar Queer, die Kirchengemeinde St. Stephani, Propst Thomas Gunkel, Kreisverband und Ratsfraktion der Linken, die SPD Goslar, die Bürgerlisten für Goslar und Vienenburg sowie im Landkreis Goslar, der Deutsche Gewerkschaftsbund, die katholische Kirche Nordharz, die Spurensuche Harz-Region, Pulse of Europe Goslar, die Ratsgruppe Grüne Partei 42, Bündnis 90/Die Grünen und der Verein Leben in der Fremde.

„Wir erleben eine AfD, die immer unverhohlener ihre rechtsextremen Inhalte in die Parlamente trägt“, heißt es im Aufruf zur Menschenkette, die sich gegen Faschisten in Parlamenten und die Bedrohung von Mandatsträgern durch Rechtsextremisten wendet. Schirmherrin der Aktion ist die Goslarer Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner.

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