Ehepaar pflanzt 1100 Bäume zum Goslarer Stadtjubiläum

Matthias und Christiane Hunneshagen bei der Arbeit: Die beiden haben gestern ihren 1100. Baum beim Projekt „Wald für morgen“. Foto: Hartmann
1100 Bäume hat das Ehepaar Hunneshagen aus Goslar in diesem Jahr gepflanzt – passend zum Jubiläumsjahr der Stadt. Einen Tag vor Silvester setzten die beiden zum Abschluss einen Schwarznuss-Baum auf der Fläche von „Wald für morgen“ in die Erde.
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Goslar. Es ist kalt auf der Pflanzfläche oberhalb des Berufsförderzentrums. An diesem Morgen sind keine Schulklassen vor Ort, um neue Bäume zu setzen, kein Mensch ist zu sehen. Doch dann klingen die ersten Hackenschläge vom Berghang. Christiane und Matthias Hunneshagen schwingen zwischen den blau markierten Stangen die Hacke. Sie heben ein Loch aus für einen ganz besonderen Baum – ihren Jubiläumsbaum.
Das Goslarer Ehepaar pflanzt seinen 1100. Baum. Für jedes Jahr der Stadt Goslar gibt es einen Hunneshagen-Baum, und rechtzeitig zum Ende des Jubiläumsjahrs ist nun die Zahl voll geworden. „Wir haben einfach angefangen, und dann sind es immer mehr geworden“, erzählt Christiane Hunneshagen und blickt zurück auf ihren ersten Pflanzeinsatz im April dieses Jahres. Die 44-Jährige und ihr Mann hatten in der GZ von der Aktion „Wald für morgen“ gelesen und einfach mal vorbeigeschaut. „Da dachten wir noch, jeder darf nur einen Baum pflanzen“, sagt sie.
Ein Schluss mit Nuss
Seitdem sind sie Stammgäste an der Pflanzfläche. Ja, Blasen hätten sie sich in der Anfangszeit ab und zu geholt. Aber inzwischen seien sie abgehärtet. „Und wir haben auch das richtige Equipment“, lacht Matthias Hunneshagen und streift die Handschuhe über. Am letzten Pflanztag des alten Jahres sind noch elf Bäume dran, dann ist die 1100 erreicht.
Der 42-Jährige zieht die Verpackung der jungen Pflanzen auseinander. Schwarznüsse will das Paar heute pflanzen. Bäumchen mit viel Wurzelwerk, das beim Einbuddeln nicht plattgedrückt werden darf. Der Boden ist hier etwas weicher als weiter oben, doch einige Steine leisten der Hacke erbitterten Widerstand. Trotzdem, das Loch wird größer und bald ist der Platz bereitet für den Jahresabschlussbaum. „Nummer 8428“, steht auf der Markierungsstange. Und im Prinzip müssten die Hunneshagens jetzt auch ihren 1100. Baumpass ausgestellt bekommen. Immerhin, jedes Kind, das hier mitgearbeitet hat, erhielt eine solche Urkunde für seinen eigenen Baum. Doch Matthias Hunneshagen winkt ab. Einen dicken Aktenordner für Baumpässe haben sie nicht angelegt. „Wir haben stattdessen eine Excel-Tabelle“, sagt der Systementwickler. Darin sind alle Buchen, Weißtannen, Erlen, Douglasien, Birn- und Kirschbäume und Holundersträucher verzeichnet, die die beiden gepflanzt haben, und nun auch noch der Nussbaum von Platz 8428.
Pflanz-Aktion mit Schülern aus Clausthal
Christiane Hunneshagen als Mathe- und Chemielehrerin am Clausthaler Gymnasium hat im Sommer auch mit ihrer Klasse eine weitere Fläche mit Bäumen bestückt. Und beide Rekordpflanzer sind sich einig: Nächstes Jahr soll es weitergehen, mit 1100 ist noch lange nicht Schluss. Die nächste Pflanzgelegenheit ist am Neujahrstag. Wer etwas zum Entstehen eines neuen Walds für Goslar beitragen will, ist zum Mitmachen eingeladen: Sonntag, 1. Januar, 14 bis 15.30 Uhr. Treffpunkt ist der Bauwagen an der Pflanzfläche oberhalb des Berufsförderwerks. Anmeldung nicht nötig.