Diese Konzepte der TU Clausthal werden gefördert

Um Umwelt, Ressourcen und Nachhaltigkeit geht es in der Lehrveranstaltung von Professor Benjamin Leiding, die auch an der Ostfalia Hochschule sowie der Universität Göttingen angeboten wird. Foto: Kreutzmann/TU Clausthal
Wieder ein Erfolg für die TU Clausthal: Die Universität wird für zwei moderne Konzepte vom niedersächsischen Wissenschaftsministerium gefördert. Das Programm schafft an den Hochschulen Freiräume, um ihre Lehre mit innovativen Ideen fortzuentwickeln.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Clausthal-Zellerfeld. Zwei moderne Lehr-Lernkonzepte der TU Clausthal – eins im Bereich Kreislaufwirtschaft, das andere in der Geoumwelttechnik – werden vom niedersächsischen Wissenschaftsministerium gefördert. Das teilt die Pressestelle der Universität mit. Insgesamt waren 122 Projektanträge für das Programm „Innovation Plus“ beim Ministerium für Wissenschaft und Kultur eingegangen. Nach einem Gutachterverfahren wurden 60 Vorhaben für eine Förderung ausgewählt, darunter die beiden Konzepte aus dem Oberharz. Insgesamt fließen in den kommenden zwei Jahren drei Millionen Euro in das Programm, rund 50.000 Euro für jedes einzelne Projekt.
Freiräume an den Hochschulen schaffen
„Die Weiterentwicklung der Lehre ist ein grundlegender Baustein für den zukunfts- und wettbewerbsfähigen Forschungs- und Wissenschaftsstandort Niedersachsen“, so Wissenschaftsminister Falko Mohrs. Das Programm schaffe an den Hochschulen des Landes die notwendigen Freiräume, damit sich Lehrende die Zeit nehmen können, ihre Lehre mit innovativen Ideen und Konzepten fortzuentwickeln.
„Zwei Anträge der TU Clausthal werden gefördert“, freut sich Profssor Christian Bohn, Vizepräsident für Studium und Lehre. Dabei greift ein Projekt explizit das Leitthema der Oberharzer Universität auf: die Circular Economy, die ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft. Den Antrag hat laut TU Clausthal der Informatik-Professor Benjamin Leiding eingebracht.
Lehrformate werden angepasst
Während sich Lehrveranstaltungen in einzelnen Studiengängen mit selektiven Aspekten des Clausthaler Leitthemas Circular Economy beschäftigen, habe es bisher an einem Grundlagenkurs für alle Studenten gemangelt, der wesentliche Inhalte zu Nachhaltigkeit, Umweltverschmutzung, Ressourcenknappheit und Circular Economy vermittelt. Die neue, englischsprachige Lehrveranstaltung schließe nun diese Lücke. Da der Kurs allen TU-Studenten offensteht und in Zukunft auch weiteren Hochschulen, zum Beispiel der Ostfalia im Rahmen des gemeinsamen Studiengangs Digital Technologies und der Universität Göttingen, bedarf es eines angepassten Lehrformates. So erfolgt die Umsetzung als sogenannter Massive Open Online Course. Darin werden traditionelle Formen der Wissensvermittlung über eine IT-getriebene Infrastruktur bereitstellt und um technische, interaktive Eigenschaften wie etwa Foren und Quizze erweitert.
Ebenfalls gefördert wird der Antrag von Professor Norbert Meyer. Diese Innovation hat das Ziel, dass Studenten Inhalte der universitären Lehre mit praxisnahen Ingenieurprojekten verknüpfen. Angesiedelt ist das Konzept in der Lehrveranstaltung „Projekte in der Geoumwelttechnik“ im international ausgelegten Bachelor-Studiengang Geo-Environmental Engineering. Die Baugrundpraxis kombiniert die im Studium erlernte Fachkompetenz mit der Digitalisierung. Dabei wird eine komplexe Planungsmethode genutzt, um Informationen für ein Bauobjekt zu erstellen und zu verwalten.
Handlungs- und Sozialkompetenz soll entwickelt werden
In Kooperation mit einem lokalen Ingenieurbüro bearbeiten Studenten für das Fachmodell Baugrund in Gruppen eine aktuelle Aufgabe. Sie umfasst die Datenerhebung, die Modell-Erstellung und die Interpretation eines Modells. Die Studenten sollen gemeinsam eine Lösung erarbeiten, gewonnene Erkenntnisse schriftlich erfassen und präsentieren. „Dabei entwickeln sie berufsrelevante Handlungs- und Sozialkompetenzen sowie Eigenverantwortung“, so Professor Meyer.
red