Der Winter ist im Oberharz zurück

Im weißen Kleid präsentiert sich gestern der Hexenritt auf dem Wurmberg. Zum Ski- und Snowboardfahren reicht die weiße Pracht zwar noch nicht, aber ein paar Rodler (rechts im Bild) nutzen den Schnee bereits für den Wintersport. Foto: Eggers
Am Mittwoch wollen Skiliftbetreiber in Braunlage und St. Andreasberg mit der Beschneiung beginnen. Sie hoffen, am Wochenende die Wintersportsaison fortsetzen zu können. Wegen der ungewöhnlich warmen Witterung lag zuletzt kaum Schnee.
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Braunlage/St. Andreasberg. Der Winter ist zurück. In der Nacht zu Dienstag fielen in der Stadt Braunlage mehrere Zentimeter Neuschnee, und die Meteorologen rechnen die nächsten Tage mit Dauerfrost im Oberharz. Verhaltene Freude darüber herrscht bei den Liftbetreibern an Wurm- und Matthias-Schmidt-Berg, sie wollen jeweils heute mit der Beschneiung starten. Für Probleme sorgt der Schnee hingegen bei den Autofahrern.
„Der Boden ist aber noch so feucht wie ein Schwamm“, sagt Karsten Otto, Geschäftsführer der Alberti-Lift-Betriebe. Ein Problem, mit dem auch die Wurmbergseilbahn-Gesellschaft kämpft, wie Betriebsleiter Fabian Brockschmidt auf Anfrage mitteilt. „Wir müssen erst einmal Frost in den Boden bekommen, bevor wir beschneien“, erklärt er.
Ziel beider Betreiber ist es, während der sogenannten Zeugnisferien Ende des Monats Wintersport anbieten zu können. Dann dürften die Orte der Stadt Braunlage wieder sehr gut besucht sein, und da sollen sich auch die Skipisten in einem guten Zustand präsentieren.
Kältere Temperaturen in den kommenden Tagen
In Braunlage will Fabian Brockschmidt mit seinem Team zunächst damit beginnen, den Hexenritt zu beschneien, um vielleicht am Wochenende den Skibetrieb in diesem Bereich fortsetzen zu können. „Wenn der Frost dann überall im Boden ist, und die Wettervorhersagen entsprechend sind, beschneien wir aber auch weitere Gebiete“, betont er. Und auch Karsten Otto will am Matthias-Schmidt-Berg großzügig für Schnee aus den Lanzen und Kanonen sorgen.
Eher abwartend verhält sich die Braunlage-Tourismus-Gesellschaft (BTG), die an der Rathaus-Skiwiese für die Beschneiung zuständig ist. „Wir können erst beschneien, wenn es entsprechend kalt ist“, teilt Geschäftsführer Dirk Becker auf Anfrage mit. Weil die BTG das wärmere Wasser aus der Leitung bekomme, müsse es mindestens minus fünf Grad Celsius kalt sein, bevor überhaupt Schnee aus den Lanzen komme.
„Wenn wir diese Temperaturen aber erreicht haben, beginnen auch wir mit der Schneeproduktion“, sagt Dirk Becker. Deshalb habe die BTG ja die Schnee-Erzeuger auch auf dem Hang aufgebaut. Auch er würde sich freuen, wenn zu den Zeugnisferien Skibetrieb möglich wäre.
Auf den Naturschnee angewiesen sind Oliver Schmidt, der in Sonnenberg die Skilifte betreibt, und Thomas Rust, der am Brand in Hohegeiß die Rodellifte zum Laufen bringt. Vor allem Oliver Schmidt ist sehr zuversichtlich, am Wochenende den Liftbetrieb wieder aufzunehmen. „Hier oben hat es schon ganz gut geschneit“, sagt er. Er benötige nur noch ein paar Zentimeter, um die Pisten entsprechend präparieren zu können, und die sollen seinen Informationen zufolge am morgigen Donnerstag fallen. Auf diesen Schnee morgen hofft auch Thomas Rust. „Wenn er fällt, lasse ich am Wochenende die Lifte ebenfalls laufen“, sagt er.
Lkw fahren sich fest
Nach Mitteilung der Polizei sorgte der Schnee am frühen Dienstagmorgen für einige Verkehrsprobleme. Schwerere Unfälle habe es im Bereich Braunlage aber nicht gegeben. An den Steigungen fuhren sich aber immer wieder Lastwagen fest. Auf der Bundesstraße 4 zwischen Bad Harzburg und Torfhaus war es sogar so heftig, dass sie zeitweise gesperrt werden musste.
Die Beamten gehen aber davon aus, dass sich die Situation wegen des ausbleibenden Schneefalls normalisiert. Sie empfehlen dem Schwerverkehr dennoch, den Harz weiträumig zu umfahren und den Autofahrern, mit Winterreifen unterwegs zu sein. Das Aufziehen von Schneeketten – zu dem teilweise im Rundfunk aufgerufen worden ist – sei aber nicht erforderlich.

Wie im Bereich des Schlesierwegs liegt in Braunlage seit Dienstagmorgen eine geschlossene Schneedecke. Foto: Eggers