Der Tessner-Bürgerpreis geht an die Goslarschen Höfe

Ein Höfe-Quartett beim Neujahrsempfang (v.l.): Betriebsleiter Holger Pape, die beiden Geschäftsführer Stefan Voigt (Diakonische Beratungsdienste) und Andreas Pleyer (Caritas) sowie Aufsichtsratschef Thomas Brych Foto: Epping
Der bereits zum zwölften Mal ausgelobte Bürgerpreis der Tessner-Stiftung geht an die Goslarschen Höfe. Das gab Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner beim Neujahrsempfang in der Kaiserpfalz bekannt. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.
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Goslar. Für Betriebsleiter Holger Pape, die beiden Geschäftsführer Andreas Pleyer und Stefan Voigt sowie Aufsichtsratschef Thomas Brych hat sich der Besuch des städtischen Neujahrsempfangs in der Kaiserpfalz gleich doppelt gelohnt. Das Quartett von den Goslarschen Höfen verbrachte mit rund 500 weiteren Gästen am Freitag einen spannenden Abend in der Kaiserpfalz und darf sich seitdem auf 10.000 Euro freuen.
Einstimmige Entscheidung der Jury
Noch in dieser Woche übergibt die Tessner-Stiftung den von ihr ausgelobten Bürgerpreis an den gemeinnützigen Integrationsbetrieb, der in der Trägerschaft des Caritasverbandes Goslar und der Diakonischen Beratungsdienste Goslar steht. Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner verriet den Preisträger wie berichtet traditionell während ihrer Rede kurz vor dem Namen der designierten Kaiserringträgerin Miriam Cahn. Die Entscheidung der Jury sei einstimmig ausgefallen.
Kein Wunder, denn: „Die Goslarschen Höfe haben sich zu einem attraktiven Ort für Junge und Alte, Arme und Begüterte entwickelt“, erläuterte Schwerdtner in ihrer kurzen Laudatio. Ein Hof-Café, ein Kaufhaus mit Gebrauchtwaren und eine Logistiksparte geben dort Menschen mit und ohne Behinderung Arbeit.
Die erbrachten Leistungen ermöglichten insbesondere auch sozial Benachteiligten die Teilhabe an Konsum und Gesellschaft. „Soziale sowie kulturelle Angebote sind für Goslar eine nicht mehr wegzudenkende Bereicherung“, bekräftigte das Stadtoberhaupt. Der Betrieb stehe für gelebte und erlebbare Inklusion und könne durchaus als Leuchtturmprojekt angesehen werden – übrigens „als einziger seiner Art im Landkreis Goslar“.
Nicht kostendeckend
Er erwirtschafte zwar durch seine Aktivitäten Finanzmittel, die aber leider nicht kostendeckend seien, erläuterte die Verwaltungschefin. Deshalb seien Spenden nicht nur willkommen, sondern existenziell für den Fortbestand der Höfe. In diesem Zusammenhang dankte sie ausdrücklich Ehrenbürger Hans-Joachim Tessner und Familie für die Auslobung des Preises, der das vielfältige Ehrenamt in Goslar Stadt sichtbar mache und würdige.
Der gebürtige Blankenburger Tessner feiert übrigens in diesem Jahr am 6.März seinen 80. Geburtstag. Aus Anlass seines 65.Geburtstags hatte ihn die Welterbestadt schon 2009 zu ihrem Ehrenbürger gemacht. Auch jetzt gibt es wieder einen Empfang der Stadt Tessner zu Ehren – am 9.März in der Pfalz.
„Wichtige Stütze“
Zurück zum Ehrenamt, das Schwerdtner als „wichtige Stütze der Stadtgesellschaft“ als unentbehrlich bezeichnete. „Ich bin dankbar für die vielen, die sich einsetzen, Dinge anpacken, unser Leben mitgestalten“, betonte sie. Manchmal im Verborgenen, kaum bemerkt. Aber doch unendlich wichtig für die Gesellschaft und das Miteinander.
Sich für andere einzusetzen, für eine Sache, ein Projekt, darum gehe es bei den Service-Clubs genauso wie bei den Rettungsdiensten von THW, DRK und Feuerwehr, sagte Schwerdtner. „Beim Sportverein, in der Seniorenvertretung, bei den Schützen, in Chören und Musikgruppen, der Tafel, dem Schulverein, den Kirchengemeinden, den Wohlfahrtsverbänden, den Frauenorganisationen, den vielen Vereinen im sozialen Bereich, Jugend, Kultur, den Umweltorganisationen und, und, und … vielen Dank für Ihr Engagement“, wandte sie sich an die Ehrenamtlichen im Publikum.