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Programm der Stadt und der Uni

Clausthaler Kinder fiebern dem Osterhasen entgegen

Hoch die Hände, der Hase kommt am Wochenende: In der Kinder-Oster-Uni steht Toben in der Turnhalle auf dem Plan. Foto: Knoke

Hoch die Hände, der Hase kommt am Wochenende: In der Kinder-Oster-Uni steht Toben in der Turnhalle auf dem Plan. Foto: Knoke

Beim Ferienprogramm der TU Clausthal und der Stadt haben zehn Kinder experimentiert, gebastelt und gespielt. Groß war die Freude, als der Osterhase ihnen einen Besuch abstattete. Dass Corona Spuren bei den Kindern hinterlassen hat, wird dabei deutlich.

Von Corinna Knoke Dienstag, 12.04.2022, 10:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Wie funktioniert eigentlich ein Corona-Test? Was hat es mit dem alten Berggeist auf sich? Und wie hilft Achtsamkeitstraining dabei, abzuschalten? Antworten auf diese und viele weitere Fragen bekamen die zehn Mädchen und Jungen, die in der vergangenen Woche bei der Kinder-Oster-Uni teilgenommen haben. Die GZ hat den Grundschülern einen Besuch abgestattet – kurz nachdem der Osterhase da war.

Tatjana Methfessel vom Familienservice der TU Clausthal erklärte, dass es sich bei der Kinder-Oster-Uni um ein gemeinsames Projekt der Hochschule und der Stadt handelt. Es wurde wie berichtet wieder ein Kooperationsvertrag unterschrieben. Darum durften Räumlichkeiten der Stadt wie die Turnhalle oder das Jugendzentrum mitbenutzt werden. Und im Gegenzug richtete sich die Ferienbetreuung nicht nur an Kinder von Universitätsangehörigen.

An einem Tag stand für die Kinder Achtsamkeitstraining auf dem Plan. Mit Yoga und Klangschalen sollten die Grundschüler lernen zur Ruhe zu kommen und sich wieder auf sich selbst zu fokussieren. „Die Pandemie hat ganz schöne Spuren hinterlassen“, sagte Methfessel, die die Kinder mit weiteren Kollegen und studentischen Hilfskräften in der Woche betreut hat. Die Pädagogin bezog sich dabei nicht nur auf die Psyche von Kindern, sondern auch auf die von Erwachsenen, die unter Corona gelitten hat.

Apropos Spuren. Diese merkte Methfessel auch ganz deutlich, was die körperliche Fitness der Kinder angeht. Sportunterricht, aber auch die Arbeit in den Vereinen, sei in der Pandemie ja nicht so wie vorher möglich gewesen, weswegen die Beweglichkeit der Kleinen schon ziemlich gelitten habe. Gerade die Kondition und Koordination fehle vielen Kindern, was laut einer sportlichen Aktivität der Kinder-Oster-Uni deutlich wurde.

Besonders gut kam bei Sophie und Leander die Kinder-Disco im Jugendzentrum an. Die Neunjährige und der Achtjährige erzählten, dass sie zu fast jedem Lied getanzt hätten. Der Stadtjugendpfleger Björn Schweda hat sich dabei um eine Nebelmaschine gekümmert, die bei den beiden mächtig Eindruck hinterlassen hat. „Ich bin immer in den Rauch gesprungen“, sagte Sophie. Und Leander war ganz fasziniert, wie er seine Hand in dem Nebel nicht mehr sehen konnte, „obwohl sie nur ein paar Zentimer vor meinen Augen war“.

Weil Sophies „Zweitlieblingsfach“ Sport ist (ihr Lieblingsfach ist Mathe) haben ihr die Bewegungseinheit und die aufgebauten Stationen in der August-Tiemann-Sporthalle gut gefallen. Ihre Freundin Maike stimmte ihr dabei zu. Die Zehnjährige sprang am liebsten auf dem Trampolin. Toll fand sie auch, dass der Osterhase die Kinder nach ihrer Rallye auf dem Gelände des Jugendzentrums besucht hat und ihre aus Pappmaschee gebastelten Nester mit Geschenken gefüllt hat. Es gab Süßigkeiten und ein Buch, das Kindern zeigt, wie man Ingenieurin wird, ergänzte Methfessel.

In die Rolle von Forscherinnen und Forscher schlüpfen die Grundschüler bei der Kinder-Oster-Uni. Foto: Dell’Aquila/ TU Clausthal

In die Rolle von Forscherinnen und Forscher schlüpfen die Grundschüler bei der Kinder-Oster-Uni. Foto: Dell’Aquila/ TU Clausthal

Und das Experimentieren hat der Viertklässlerin Maike gefallen. „Ich habe zu Hause schon ein paar Mal Kristalle gezüchtet“, sagte die Zellerfelder Grundschülerin. Bei der Oster-Uni standen zwei Hochschulbesuche an – im Institut für Energieverfahrenstechnik und Brennstofftechnik sowie im Institut für Anorganische und Analytische Chemie. Dabei ging es nicht nur darum, dass sich die Kinder irgendwelche Gebäude und Räume angucken sollten, sie schlüpften selbst in die Rolle der Forscherinnen und Forscher. Sie experimentierten mit verschiedenen Lebensmitteln und Flüssigkeiten und schauten, welche PH-Werte sie haben – also ob sie sauer oder basisch sind. Und die Kleinen lernten spielerisch, wie ein Corona-Test funktioniert, also warum ein zweiter Strich auftaucht, wenn eine Infektion vorliegt. „Das ist ein ganz aktuelles Thema. Die Kinder mussten sich ja immer in der Schule testen“, erinnerte Methfessel.

Eine Führung im Oberharzer Bergwerksmuseum stand für die Kinder ebenfalls auf dem Plan. Dabei wurde ihnen die Sage des Berggeistes erzählt, der die Bergleute damals beschützt hatte, damit sie ihre Arbeit unter Tage heil verrichten konnten.

Tatjana Methfessel erklärte, dass bei der Kinder-Oster-Uni die Teilnehmerzahl auf zehn reduziert war. Es habe ja niemand damit gerechnet, dass die Corona-Regeln so schnell aufgehoben werden. Für die Sommerferien soll es wie berichtet wieder ein ähnliches Angebot geben. Die Pädagogin muss aber auch einräumen, dass bereits als Plätze sowie die Warteliste belegt sind. Es ist nicht mehr möglich, sich dafür anzumelden.

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