Braunlager Konfirmanden werden zu App-Entwicklern

Jugenddiakon Michael Marintschak entwickelt mit den Braunlager Konfirmanden Noah, Nora sowie Oscar, Eniken und Fine (alle drei nicht im Bild) eine interaktive Kirchenführung, die mittels Smartphone abgerufen werden kann. Foto: Nachtweyh
Konfirmanden wollen die Trinitatiskirche in Braunlage über die App „Actionbound“ interaktiv erlebbar machen. Mit Videoclips und einer digitalen Schnitzeljagd soll der Kirchenbesuch zu einem Highlight werden. Doch das ist eine Menge Arbeit.
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Braunlage. Im 135. Jahr ihres Bestehens wird die Trinitatiskirche fit gemacht für Zukunft – und das nicht nur äußerlich: Das Gotteshaus soll mithilfe eines Smartphones interaktiv erlebbar werden. Seit Jahresbeginn entwickelt der aktuelle Konfirmandenjahrgang in Zusammenarbeit mit Jugenddiakon Michael Marintschak für die App „Actionbound“ ein digitales Erlebnis, mit dem jeder auf ebenso spannende wie unterhaltsame Weise in die Geschichte der Trinitatiskirche eintauchen können soll.
Noch steht das Projekt am Anfang, noch sind die Jugendlichen auf der Suche einer Story, die ihr Bound mittels App erzählen soll. Doch die ersten Schritte sind gemacht, das grobe Gerüst steht und müsse nun in den kommenden Monaten mit interaktivem Leben gefüllt werden, berichtet Michael Marintschak. Der Diakon hatte seine Idee an die Gemeinde herangetragen und stieß bei Pfarrerin Kirstin Müller auf offene Ohren. Beide teilen sich nun die Unterrichtstermine mit den Konfirmanden in der Trinitatisgemeinde.
Schnitzeljagd durch die Kirche
Von der App „Actionbound“ hätte er vorher noch nichts gehört gehabt, bekennt Noah, und den vier anderen Konfis ging es nicht anders. Was steckt also dahinter? „Ein Bound ist eine interaktive Handy-Rallye“, definiert es der Anbieter. Das Prinzip sei ähnlich wie bei einer Schnitzeljagd, werde aber durch Medieninhalte, Internet und aktive Elemente erweitert, heißt es. In der kostenlosen App werden diese Bounds gebündelt.
Zuallererst haben die fünf Konfirmanden im Rahmen einer Befragung herausgearbeitet, was die Trinitatiskirche eigentlich ausmacht, was sie einmalig macht. Sie wollten wissen, mit welchen Begriffen die Gemeinde ihre Kirche in Verbindung setzt, welche Orte im Gebäude eine besondere Bedeutung für sie haben. Die zahlreichen Antworten haben die fünf Konfirmanden auf das für sie spannende reduziert: Holz, Leuchter, Licht, Altar, die Glocke neben dem Altarraum. All diese Dinge sollen nun im nächsten Schritt mit einer Mischung aus Wissen und Spiritualität verknüpft werden, bis sich am Ende daraus jeweils eine kleine Geschichte ergibt. Kleine Geschichten wohlgemerkt, die als Videoclips produziert und im Bound zu einer Story verbunden werden sollen. So ist der Plan.
Soll ein Konfi-Projekt bleiben
Das klingt nicht nur nach einer Menge Arbeit, das ist auch noch eine Menge Arbeit, weiß Michael Marintschak. Ob die fünf Konfirmanden das alles noch vor ihrer Konfirmation im August schaffen können, ist nicht gewiss. Vielleicht werde es auch eine Staffelübergabe an den nächsten Jahrgang geben, auf jeden Fall aber soll das Projekt ein Konfi-Projekt bleiben. Nach dem aktuellen Zeitplan wäre es aber durchaus vorstellbar, dass während der Sommerferien die kurzen Videoclips in der Kirche gedreht werden. Die Recherchen zu den Fakten rund um den markanten Holzbau, dessen historischen Personen und besonderen „Schätzen“ könnten demnächst abgeschlossen werden.
Danach kommt die vielleicht größte Herausforderung für die Bound-Entwickler: Eine lokal angelehnte Figur zu kreieren, die den Nutzer der App auf der Rallye-Tour durch die Trinitatiskirche begleitet. Ideen gebe es schon, verrät Marintschak. Verraten werde noch nichts.