Braunlage: Hexenritt-Parkplatz macht Verluste

Nicht jeden Tag ist der Parkplatz Hexenritt so gut belegt, wie auf dem Foto. Im Sommer herrscht meist gähnende Leere auf de insgesamt 600 Stellflächen. Archivfoto: Nachtweyh
Mit dem Parkplatz am Hexenritt haben die Städtischen Betriebe Braunlage kein Glück. Obwohl an einigen Winterwochenenden oft kein Stellplatz mehr frei ist, macht der Eigenbetrieb damit jedes Jahr Verluste im jeweils höheren fünfstelligen Bereich.
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Braunlage. Der Parkplatz Hexenritt mache jedes Jahr einen Verlust im höheren fünfstelligen Bereich. Das hat Justus Teicke, der Leiter der Städtischen Betriebe Braunlage (SBB), auf GZ-Nachfrage mitgeteilt. Die Finanzen der SBB waren Thema der Sitzung des Betriebsausschusses am Dienstagabend im Rathaus, in der die Mitglieder dem Rat einstimmig den Beschluss des Wirtschaftsplans empfehlen.
Das Zahlenwerk weist für 2024 einen Überschuss von 11.500 Euro aus und passierte das Gremium beinahe ohne große Diskussionen. CDU-Fraktionsvorsitzenden Albert Baumann fiel jedoch auf, dass es in der Sparte „Technischer Dienst“ im Jahr 2022 einen Verlust von mehr als 250.000 Euro gegeben habe. Er fragte nach den Gründen, weil das Minus in diesem Bereich in den Jahren zuvor meist nur bei um die 50.000Euro gelegen habe.
Teure Schrankenanlage
Betriebsleiter Teicke führte aus, dass vor allem für das Waldschwimmbad Hohegeiß, für die Geschäftsführer-Gehälter und für den Parkplatz Hexenritt höhere Kosten entstanden seien. Anfang 2022 hatte der Chef der Braunlage-Tourismus-Gesellschaft (BTG) und der SBB, Jens Geißmann-Fuchs, während seiner Probezeit gekündigt. Damit beide kommunale Unternehmen nach der Kündigung nicht führungslos da standen, stellte die Stadt den Unternehmensberater Martin Schneider ein und trennte später beide Bereiche wieder. Dirk Becker wurde Chef der BTG, Justus Teicke der SBB.

SBB-Mitarbeiter Stefan Piuma wartet und kontrolliert am Mittwoch die Anlagen auf dem Parkplatz Hexenritt. Foto: Eggers
Auf GZ-Nachfrage erklärte Justus Teicke zudem, dass der Parkplatz Hexenritt am Skigebiet Wurmberg ein Kostenfaktor für die SBB sei. Für Probleme sorge dabei unter anderem immer wieder die Schrankenanlage. Der Parkplatz ist in sechs Bereiche mit je 100 Stellflächen unterteilt, die jeweils von einer Schranke abgetrennt sind. Und diese Schrankenanlagen mussten bereits einmal komplett ausgetauscht werden, wahrscheinlich, weil sie sehr kälteanfällig seien.
Hohe Personalkosten
Die neuen Schranken bereiten aber auch im laufenden Betrieb immer wieder Probleme. „In der Hochsaison muss an jedem Tag ein Mitarbeiter komplett auf dem Parkplatz seinen Dienst verrichten“, betonte Justus Teicke. Denn die eine oder andere Schranke funktioniere schon mal nicht, und damit die Autofahrer den Parkplatz verlassen können, ohne dass es zu langen Staus kommt, sei der Dienst auf dem Berg erforderlich.
An schwächeren Tagen hingegen müsse der Autofahrer warten, wenn er den Parkplatz bei defekter Schranke verlassen will, bis ein SBB-Mitarbeiter von Braunlage aus auf den Berg geeilt ist. „Das kann natürlich kein Dauerzustand sein“, meinte der Betriebsleiter, der ein neues System ankündigt. „Wir wollen es demnächst öffentlich ausschreiben“, sagte er.
Bei diesem System gebe es keine Schranken mehr. Ein Dienstleister installiere für die SBB Kameras, die erkennen, wann der Autofahrer seinen Wagen auf dem Parkplatz abgestellt hat. „Nach dem Skifahren geht der Verkehrsteilnehmer zum Kassenautomaten, gibt sein Kennzeichen ein und zahlt“, erklärte der Betriebsleiter weiter. Fährt er hingegen einfach weg, bekomme der Falschparker nach einigen Tagen Post von dem Dienstleister, mit der Aufforderung, doch die Parkgebühr zu zahlen, auf die zudem auch ein Aufschlag gepackt werde.
Teurer Winterdienst
Weiterhin erklärte Justus Teicke, der durch dieses System auf schwarze Zahlen am Hexenritt hofft, dass auch der Winterdienst hohe Kosten verursache. „Wir müssen dabei nicht nur für den Räumdienst auf den Parkplätzen aufkommen, sondern auch für den auf der Zufahrtsstraße“, berichtete er. Denn bei der ehemaligen Kreisstraße zum ehemaligen Kaffeehorst und jetzigem Hexenritt handelt es sich um eine Privatstraße, die den SBB gehört.