Brauereifest in Altenau lockt hunderte Besucher an

Am Samstagabend ist der Hof der Brauerei in Altenau gut gefüllt und die Gäste amüsieren sich bei frisch gezapften Getränken und zünftiger Musik. Foto: Privat
Zwei Tage lang hat die Altenauer Brauerein am Wochenende ihre Türen für Besucher geöffnet und zu Führungen eingeladen. Hunderte Besucher nahmen das Angebot an: Sie kamen zum Schauen und zum Feiern. Ausgeschenkt wurde natürlich nicht nur Gerstensaft.
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Altenau. „Braumeister Joachim Kilian und seine Gesellschafter Sebastian Schneider und Andreas Creydt retten mit der Übernahme der Altenauer Brauerei ein Stück Oberharzer Kulturgut“. Eine solche Beschreibung findet man im Internet, wenn man zum Brauereifest am Wochenende nach entsprechenden Hinweisen sucht. Tatsächlich empfinden sich alle Familienangehörigen als Unternehmer, bei dem jeder einen eigenen kleinen Anteil an der Gesellschaft hat.

Wie eine große Familie führen Joachim Kilian (hinten Mitte), Sebastian Schneider, Andreas Creydt und ihre Angehörigen die Altenauer Brauerei. Foto: Weiss
Sieben Bier-Sorten und verschiedene Limonaden
Die Idee, sich in Altenau zu engagieren, war entstanden, nachdem im Jahr 2013 beim Einbau einer Abfüllanlage ein Kontakt herstellt worden war.
Heute verlassen sieben Bier-Sorten und verschiedene Limonaden das Haus an der Breiten Straße. „Die Brauerei ist ein tragendes Traditionsunternehmen“, sagt Altenaus Ortsbürgermeister Alexander Ehrenberg, der zugleich die gute Nachbarschaft zu den anderen ortsansässigen Unternehmen lobt. Der Klippengrill, Moocks Bäckerei und Diversity Spirits waren mit ihren Erzeugnissen auf dem Brauereifest am Wochenende vertreten.

Automatisch werden die Flaschen durch den Füllprozess geführt: Sauber und leer, befüllt, verschlossen und etikettiert. Foto: Weiss
Die Altenauer Brauerei wurde als „Brauerei Kolberg“ im Jahre 1919 von Paul Kolberg aus der ehemaligen Städtischen Brauerei übernommen. Spätere Eigentümer waren Braumeister Marx, die Klosterkammer und seit 2021 eine GmbH unter der Leitung von Kilian und seinen Mitinhabern. „Heute wird wieder so gebraut, wie in den alten Zeiten“, lobt Joana Kolberg, die Witwe des Erstinhabers.
Es mag auch daran liegen, dass die Altenauer Biere und Limonaden ihren Weg in die Umgebung gefunden haben. Als Konkurrenz zu den Großbrauereien sieht sich Joachim Kilian nicht. Dafür reicht der jährliche Ausstoß von 9000 Hektolitern wohl auch nicht aus. Die Brauerei ist damit im Bereich ihrer Obergrenzen angekommen. Eine dezidierte Werbung wird nicht betrieben.
Biertradition geht bis ins Jahr 1617 zurück
War schon der Start in das Brauereifest am Samstagabend an den Plätzen gemessen mit 500 Besuchern so gut wie ausverkauft, so füllte sich das Gelände am Sonntag zwar etwas langsamer, aber genauso gut. Zwischendurch gab es immer wieder Brauereiführungen, bei denen die Besucher einen Eindruck warum bekamen, dass Bierbrauen „nicht so nebenbei“ passiert.

Riesig und fest verschlossen ist die Spülmaschine, in der die Flaschen gewaschen werden. Foto: Weiss
Die Altenauer Biertradition geht bis ins Jahr 1617 zurück, als Herzog Christian von Celle-Lüneburg den Berg- und Hüttenleuten das Bierbrauen als Bergfreiheit erlaubte. 1672 entstand das erste Brauhaus in Altenau.
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