Brand in Vienenburger Altenheim: Verdächtiger tot

Rund 80 Feuerwehrleute rückten zum Brand in einem Vienenburger Altenheim aus. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Bewohner. Archivfoto: Epping
Nach dem Brand in einem Vienenburger Altenheim hatte die Staatsanwaltschaft gegen einen 66-jährigen Bewohner ermittelt, der ein Kopfkissen angezündet haben soll. Doch nun wurden die Ermittlungen eingestellt. Grund: Der Mann ist verstorben.
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Vienenburg. Die Ermittlungen zum Brand in einem Vienenburger Altenheim sind eingestellt. Der Grund dafür ist, dass der Tatverdächtige, ein 66-jähriger Bewohner des Altenheims, verstorben sei, wie Christian Wolters, Erster Staatsanwalt und Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig auf GZ-Antrage mitteilte. „Nachdem der 66-jährige Beschuldigte nun vor wenigen Tagen gestorben ist, wurde das Verfahren eingestellt, weil gegen Tote nicht ermittelt werden kann“, erklärte Wolters.
Bei dem Feuer am Sonntag, 29. Januar, war ein 73-jähriger Bewohner ums Leben gekommen. Gegen den 66-Jährigen wurde daraufhin wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt. „Mithilfe eines Brandsachverständigen konnte insoweit festgestellt werden, dass der verhängnisvolle Brand durch ein angezündetes Kissen ausgelöst worden war“, schildert Wolters den Stand der Ermittlungen. „Der 66-Jährige stand in dem Verdacht, zunächst sein Kopfkissen aus unbekannten Beweggründen angezündet und dann unter das Bett seines Mitbewohners geworfen zu haben. Anschließend verließ der Beschuldigte das Zimmer, ohne sich weiter um das brennende Kissen oder seinen Zimmergenossen zu kümmern. Im weiteren Verlauf griff das Feuer auf das Bett des 73-Jährigen über, der aufgrund einer Querschnittslähmung nicht flüchten konnte und qualvoll in seinem Bett verbrannte beziehungsweise an einer Rauchgasintoxikation starb.“
Weiteres Todesopfer stirbt im Krankenhaus
Das Feuer hatte noch ein weiteres Todesopfer unter den Heimbewohnern gefordert. Eine 82-jährige Frau konnte zwar noch aus dem brennenden Haus gerettet werden, sie verstarb jedoch kurz darauf im Krankenhaus. Rund 80 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um den Brand in dem Korian-Heim an der Heilerstraße zu löschen. Die Bewohner mussten für einige Zeit in ein anderes Heim in Braunschweig umquartiert werden.
Da der 66-Jährige nun verstorben ist, ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt nicht weiter in dem Fall. Wie Wolters mitteilte, steht der Tod des Mannes in keinerlei Zusammenhang mit dem damaligen Feuer. „Der Beschuldigte hatte seinerzeit keine Verletzungen davongetragen. Er starb jetzt eines natürlichen Todes“, erklärte der Erste Staatsanwalt auf GZ-Nachfrage.
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