Böllerverbot? Das sagen Passanten in der Goslarer Innenstadt

Nach Angriffen auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht hat die Diskussion um Konsequenzen begonnen.
Die Gewalt gegen Polizeibeamte und Rettungskräfte in der Silvesternacht hat für deutschlandweite Schlagzeilen gesorgt. Nun wird über die Folgen gesprochen. Wird es ein generelles Böllerverbot geben? Das sagen Passanten in der Goslarer Innenstadt dazu.
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Goslar. In der Silvesternacht sind Rettungskräfte in ganz Deutschland mit Feuerwerkskörpern attackiert worden. Auch in der Region waren Einsatzkräfte von Angriffen betroffen. Nun wird über ein generelles Böllerverbot diskutiert. Doch wie stehen die Passanten in der Goslarer Innenstadt dazu?

Gina Jansen (32) aus Goslar. Foto: Böhnisch

Angela (links) und Shannon Campbell aus Bad Harzburg. Foto: Böhnisch

Guido Lindner (li.) aus Herzberg und Oliver Rabe aus Goslar. Foto. Böhnisch

Edeltraut und Hans-Peter Kaitel aus Sudmerberg. Foto: Böhnisch
Böllern nur in bestimmten Bereichen
Der Polizeibeamte Ralf Buchmeier (52) deutet die Silvester-Anschläge auf Einsatzkräfte als übermütiges Verhalten, welches aus Mutproben und Rauschmittelkonsum hervorgehe. Sein Kollege Stefan Baier ergänzt, dass solche Attacken meistens „aus der Menschenmasse heraus“ passieren. Man falle als einzelne Person nicht so auf und traue sich mehr. Die beiden Beamten schlagen anstelle eines Knallverbots vor, dass man in Zukunft nur mit genügend Freiraum und in vorgegebenen Bereichen böllern darf, statt in menschengefüllten Innenstädten.
Buchmeier spricht auch von einem „anti-autoritären Reflexverhalten“, das Aggressionen vor allem bei Jugendlichen hervorrufen könne, und hält Präventionstätigkeiten für nötig. Baier meint, dass man diesem Verhalten entgegenwirken könne, indem man angemessene Strafen verteilt: „Genug Gesetze gibt es, nur das Strafmaß wird nicht ausgeschöpft.“ Die Kontaktbeamten halten ein Böllerverbot jedoch für nicht wirksam, da es die Menschen nur anrege, sich mit Feuerwerkskörpern aus dem Ausland einzudecken. Man könne die Angriffe damit nicht eindämmen.
Von Hannah Bönisch und Emely Jenzora