Nach den Einsätzen: Tätersuche in Goslar, Prozess in Salzgitter

Bombendrohung und Amokalarm: Polizeikräfte sperren am Dienstag das Schulzentrum Goldene Aue weiträumig ab. Foto: Sowa
Während die Polizei in Goslar noch nach dem Schuldigen für die Bombendrohung sucht, steht in Salzgitter ab Mittwoch ein junger Mann vor Gericht. Er soll mit einem falschen Notruf 2023 Alarm am Gymnasium Salzgitter-Bad ausgelöst haben.
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Salzgitter/Goslar. Welch ein zeitlicher Zufall: Während die Polizei in Goslar noch nach dem Schuldigen sucht, der mit seiner Bombendrohung und Amoklauf-Ankündigung für das Schulzentrum Goldene Aue am Dienstag Schüler, Lehrkräfte und Eltern in Angst und Schrecken versetzt hat, beginnt am kommenden Mittwoch die Verhandlung gegen jenen jungen Mann, der am 14. November 2023 ein ähnliches Szenario am Gymnasium in Salzgitter-Bad ausgelöst haben soll.
Der Missbrauch von Notrufen ist nach Auskunft von Richterin Condermann aber nur einer von mehreren Tatvorwürfen, für die sich der junge Erwachsene vor dem Jugendschöffengericht in Salzgitter-Lebenstedt verantworten müsse. Sie hat zwei Verhandlungstage am 24. September und am 1. Oktober angesetzt. Der polizeibekannte Mann, der zum Tatzeitpunkt noch keine 21 Jahre alt war und als Heranwachsender galt, wohne auch nicht mehr in Salzgitter.
Wahrheitswidrige Angaben
„Der Verdächtige soll selbst keinen Amoklauf angedroht haben, sondern der Polizei über Notruf wahrheitswidrig gemeldet haben, dass er Schüler dabei beobachtet habe, wie diese das Schulgebäude bewaffnet betreten hätten“, erläutert Sprecher Conrad Hübscher von der Braunschweiger Staatsanwaltschaft noch einmal diesen speziellen Anklagepunkt. Gegen 8.30 Uhr wurde Alarm geschlagen. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. Erst gegen Mittag gab es Entwarnung für etwa 1000 Schülerinnen und Schüler sowie rund 100 Lehrkräfte. Ein Kind erlitt damals laut Polizei einen Schock. Erst gegen Mittag gab es Entwarnung.
Wie damals in Salzgitter eilten verängstigte Eltern auch jetzt in Goslar in Sorge um ihre Kinder zum Schulzentrum. Laut Rückmeldungen aus diesem Kreis habe zur Dramatik beigetragen, dass der Alarm rund anderthalb Stunden lang laut und eindringlich zu vernehmen gewesen sei. Die Ansage lautete: „Amokalarm. Einschluss.“ Bei einigen Zuhörern kam an: „Amokalarm. Ein Schuss.“ Fatal, wie Details wirken können...
Wie geht es in Goslar weiter? „Wir haben mehrere Hinweise erhalten, denen wir jetzt nachgehen“, erklärte Polizei-Sprecher Thorsten Ehlers am Donnerstag. Mit einem Ergebnis sei in dieser Woche wohl nicht mehr zu rechnen.
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