Blackout-Gefahr: Bürgermeister von Schladen-Werla gibt Tipps

Wer genügend Dosen, Wasser in Flaschen und einen Campingkocher eingelagert hat, kann im Ernstfall einige Tage ohne Stromzufuhr zurecht kommen. Symbolfoto: Pixabay
Schladen-Werlas Bürgermeister Andreas Memmert erklärt, worauf es bei der Prävention von Stromausfällen für Bürger ankommt. Lokal und regional seien diese nicht auszuschließen. Ein flächendeckender Blackout ist laut Experten extrem unwahrscheinlich.
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Schladen/Nordharz. Die Lage ist ernst. Das betont dieser Tage das Innenministerium Niedersachsens: Angesichts des Krieges in der Ukraine wachsen auch hierzulande die Sorgen vor einem Ausfall der Versorgungsinfrastruktur. Das Innenministerium Niedersachsen teilte auf Anfrage mit, dass die Kommunen auf die Gefahren eines längeren Stromausfalls hingewiesen worden seien. Für den Katastrophenschutz sind in erster Linie die Landkreise zuständig. Doch auch auf die Kommunen und Bürger kommt es auch an. Die GZ fragte Schladen-Werlas Bürgermeister an, welche Tipps für Bürger er weiterreichen kann.
„Ich habe viele Dosensuppen zu Hause, daneben ausreichend Mineralwasser in Flaschen, einen Campingkocher und ein batteriebetriebenes Radio“, sagte Memmert. Genau diese Dinge seien es, die im Notfall besonders wichtig seien. Auch ein paar Kerzen oder Kurbelradios, würden helfen.

Bei der Dosenauswahl, gilt es nicht nur auf eine sinnvolle Menge für einige Tage zu achten, sondern daneben auch darauf, dass sie einem selbst geschmacklich zusagen. Symbolfoto: Pixabay
Während deutschland- oder europaweite Stromausfälle laut Dominik Möst, Professor für Energiewirtschaft an der Technischen Universität Dresden „extrem unwahrscheinlich“ seien, solange ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stünden, um einen kaskadierenden Ausfall abzuwenden, seien lokale oder regionale Ausfälle etwa aufgrund von Schneefällen oder Unwettern eher möglich.
Beinahe-Blackout
Am 8. Januar 2021 hat es bereits einen Beinahe-Blackout gegeben. Südosteuropäische Länder exportierten damals sehr große Mengen Strom in Richtung Westen nach Frankreich, Spanien und Italien (rund 6000 Megawatt). Dadurch kam es am Umspannwerk Ernestinovo in Kroatien zu einer Überlastung einer Kupplung. In der Folge fanden Kaskadenabschaltungen von Rumänien bis zum Mittelmeer statt. Das europäische Stromverbundnetz spaltete sich in zwei Netzgebiete, was damals weitere Schäden und Ausfälle verhinderte.

Andreas Memmert. Foto: Jambrek