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Hochwasserschutz

Beginn der Schonzeit unterbricht Nette-Aufweitung in Rhüden

Eine der letzten Aktivitäten im Gewässer, bevor die Brut- und Setzzeit beginnt: Der Bagger zieht Spundwände aus der Nette, die den Baubereich abgrenzten. Foto: Gereke

Eine der letzten Aktivitäten im Gewässer, bevor die Brut- und Setzzeit beginnt: Der Bagger zieht Spundwände aus der Nette, die den Baubereich abgrenzten. Foto: Gereke

Die Arbeiten im Flussbett zur Aufweitung der Nette in Rhüden werden gestoppt. Grund ist aber nicht etwa fehlendes Geld – die Finanzierung des ganzen Hochwasserschutzprojekts steht. Vielmehr sorgt das nahende Frühjahr für eine Unterbrechung.

Von Andreas Gereke Montag, 04.03.2024, 05:59 Uhr

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Rhüden. Mit dem 1. März beginnt traditionell die Brut- und Setzzeit – und das bedeutet: Arbeiten innerhalb des Gewässers werden jetzt eingestellt, erläutert Karsten Dolatka, Geschäftsführer des Hochwasserschutzverbands Innerste. Zuvor galt es noch, die Böschungen zu modellieren, damit im Nachgang die Einsaat erfolgen kann.

Regionales Saatgut

In die Erde kommt übrigens nicht irgendein Rasen aus dem Baumarkt. „Es ist eine Rasenmischung, abgestimmt auch im Genehmigungsverfahren“, so Dolatka. „Es handelt sich um ein regionales Saatgut aus dem Bereich des Oberen Weser- und Leineberglandes mit Harz zur Entwicklung einer hochstaudenreichen Feuchtwiese im Uferbereich“, fügt er an.

Trotz Schonzeit kehrt auf der Baustelle noch keine Ruhe ein. „Mit Beginn des Monats März stehen Arbeiten außerhalb des Gewässers an, beispielsweise soll der Weg zwischen Spadentorstraße und Bruchstraße wieder hergestellt werden“, berichtet Dolatka. Der diente bislang nämlich als Baustraße. Er wird neu angelegt und asphaltiert.

Dieser Bereich der Nette ist bereits aufgeweitet. Dort steht der Wegebau an. Foto: Gereke

Dieser Bereich der Nette ist bereits aufgeweitet. Dort steht der Wegebau an. Foto: Gereke

Darüber hinaus werde noch einiges beräumt, „insbesondere die Fläche am Freibad, um einen Teil des Parkplatzes für die Besucher wieder freigeben zu können“, erklärt Dolatka. Das derzeit dort liegende Material werde abgefahren. „Der Aushub aus dem Gewässer wird ebenfalls dort zwischengelagert und dann entsorgt. Eine weitere Nutzung, beispielsweise in Bornhausen beim Bau des Damms für das dort geplante Hochwasserrückhaltebecken, ist aufgrund der physikalischen Eigenschaften des Bodens nicht möglich, weshalb er entsorgt wird“, fügt er an.

Danach wird es aber tatsächlich eine Unterbrechung der Arbeiten geben, und niemand wird auf der Baustelle zu sehen sein. „Die Arbeiten werden dann ab Mitte Juli mit auslaufen der Brut- und Setzzeit fortgesetzt.“

Auf 1,4 Kilometern

Trotz der anhaltenden Niederschläge im Winter und der damit verbundenen temporären Stillstände auf der Baustelle ist Dolatka mit dem Fortgang der Arbeiten zufrieden. „Wir sind gut vorangekommen und liegen derzeit voll im Plan.“ Zuletzt war der Abschnitt zwischen Spadentorstraße und „Bei der großen Brücke“ fertiggestellt worden.

Flussabwärts sprudelt die Nette noch im ursprünglichen Bett durch Rhüden. Foto: Gereke

Flussabwärts sprudelt die Nette noch im ursprünglichen Bett durch Rhüden. Foto: Gereke

Die Pläne sehen vor, bis 2025 die Nette innerorts auf einer Länge von etwa 1,4 Kilometern aufzuweiten. Dazu holen Bagger rund 15.000 Kubikmeter Aushub aus dem Bett und den Böschungen des Flusses. Dabei wird die Nette allerdings nicht von Uferkante zu Uferkante verbreitert, sondern ihr Profil wird so verändert, dass sich der Abfluss im Hochwasserfall erhöht – von einstmals 16 bis 18,7 Kubikmeter vor Baubeginn auf künftig 23 Kubikmeter pro Sekunde.

Die Kosten für die Aufweitung belaufen sich auf rund 4,5 Millionen Euro. Ausbauende wird einige Meter flussabwärts der Landesstraßen-Brücke in Rhüden am alten Bahnhof sein.

 

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