Ausgebüxte Esel verursachen Unfall: Zwei Tiere sterben

In den frühen Morgenstunden trotten ausgebüxte Esel durch Lutter. Für dieses Tier endet der Ausflug glücklich. Ihn zieht es zum Supermarkt-Parkplatz, wo ihn ein Lutteraner betreut, bis ihn der Halter übernimmt. Foto: Gereke
Eine ausgebüxte Eselherde spazierte am frühen Donnerstagmorgen durch Lutter. Doch der Ausflug endete dramatisch und für zwei der Tiere tödlich: Sie starben bei einem Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 248 am Ortsausgang Richtung Hahausen/Nauen.
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Lutter. Der Tag war noch gar nicht angebrochen, als viele Lutteraner ihren Augen nicht trauten. Die Turmuhr von St. Georg hatte noch nicht 6 Uhr geschlagen, da zog eine Esel-Herde, die eigentlich derzeit auf einer Weide an der Kläranlage steht, durch die Straßen Lutters. Das sorgte für zahlreiche Anrufe von Bürgern und Verkehrsteilnehmern bei der Polizei.
8000 Euro Schaden
Doch trotz der informierten Rettungskräfte endete für zwei Tiere der Ausflug tragisch. Das Quietschen der Reifen auf dem Asphalt, das die morgendliche Ruhe durchriss, ließ schon Schlimmes erahnen: Der 48-jährige Fahrer eines VW Transporters war aus Richtung Hahausen kommend gegen 6.40 Uhr auf der B 248 gen Lutter unterwegs, als hinter einer Rechtskurve kurz vor dem Lutteraner Ortseingang plötzlich die Eselherde auf der Fahrbahn stand. Trotz sofortiger Vollbremsung erfasste das Fahrzeug zwei Tiere, die sofort an der Unfallstelle verendeten, meldet die Polizei. Der Fahrer blieb glücklicherweise unverletzt, am Fahrzeug entstand ein Schaden von 8000 Euro.

Komplett zerstört ist die Front des Transporters, mit dem der Fahrer auf der B 248 bei Lutter zwei Tiere der Eselherde erfasst hatte. Foto: Polizei
Die 35 Tiere umfassende Herde rannte als Folge des Zusammenstoßes auseinander, in kleinen Gruppen zogen die Esel nun durch Ortschaft und Feldmark weiter. Bei Tagesanbruch waren immer wieder einzelne Eselrufe zu hören. Einer trabte plötzlich aus der Dr.-Heinrich-Jasper-Straße kommend immer auf dem Fußweg an der Bahnhofsstraße entlang zur Frankfurter Straße, von wo er auf den Supermarkt-Parkplatz bog – und zog die Aufmerksamkeit vieler Fahrschüler am Marktplatz und Passanten, die auf den Beinen waren, auf sich. Dort nahm sich ein Lutteraner des Tieres an und betreute es in Sicherheit, bis es der Besitzer übernehmen nehmen konnte.
Ausbruch ein Rätsel
Laut Polizei gelang es, gemeinsam mit dem Halter und noch weiteren Helfern die Tiere wieder einzufangen. Um kurz nach 8 Uhr endete der Einsatz. Ein Tier ist auch am Mittag noch verschollen. „Es ist unklar, ob es verletzt ist oder ob es sich irgendwo versteckt“, so ein Sprecher der Polizei Seesen.
Warum die Herde von der Weide ausbüxen konnte, ist laut Polizei völlig unklar. „Es war eine geschützte Weide und am Zaun konnten wir keine Beschädigungen finden“, so ein Sprecher der Polizei Seesen in einer ersten Stellungnahme.

Diesem Tier stößt nichts zu, es bleibt immer schön auf dem Fußweg. Foto: Gereke
Das ließ am Donnerstagvormittag in Lutter die Spekulationen ins Kraut schießen. Was muss vorgefallen sein, dass die Herde sich auf diese tragische Wanderschaft begeben hat? Tauchte vielleicht Isegrim an der Weide auf und versetzte die Tiere in Unruhe? „Wir haben keine Hinweise auf einen Wolf“, sagte der Seesener Polizeisprecher dazu.
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