Aufruf zur Menschenkette für Demokratie ums Goslarer Rathaus

„Nie wieder ist jetzt“: Diese zentrale Botschaft stellen bei der Kundgebung am 27. Januar nicht nur mehrere Redner ans Ende ihrer Beiträge. Der Satz ist auch wiederholt auf Bannern und Plakaten in der Marktplatz-Menschenmenge vor dem Rathaus zu entdecken. Archivfoto: Epping
Mit einer Menschenkette rund ums Rathaus will das Goslarer Bündnis gegen Rechtsextremismus am Samstag, 20. April, symbolisch die Demokratie in der Welterbestadt schützen. Derweil sind an der Immenröder Grundschule Nazi-Schmierereien aufgetaucht.
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Goslar/Immenrode. In der Zeit zwischen 12.30 und 13.30 Uhr ist am 20. April laut Bündnis-Sprecherin Christiane Dahncke jeder, der mag, aufgerufen, an der Aktion teilzunehmen und erneut ein Zeichen zu setzen. Denn erst am 27. Januar waren rund 4000 Menschen aus Goslar und Umgebung zur Kundgebung „Demokratie verteidigen – AfD stoppen“ auf den Marktplatz gepilgert – eine vorher nicht für mögliche gehaltene Kulisse. Das Motto behält Gültigkeit. Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (SPD) hat laut Dahncke bereits ihre Schirmherrschaft zugesagt. Es sollen aber diesmal keine Reden, sondern nur Hände gehalten werden, um am Rathaus feste Geschlossenheit zu demonstrieren – eine Brandmauer gegen den Rechtsextremismus.
Ein Tag mit Symbolkraft
„Wir erleben eine AfD, die immer unverhohlener ihre rechtsextremen Inhalte in die Parlamente trägt“, heißt es im Aufruf, der sich gegen Faschisten in Parlamenten und die Bedrohung von Mandatsträgern durch Rechtsextremisten wendet. Wie schon der 27. Januar der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus war, hat auch der 20. April Symbolkraft. An dem Tag wurde vor 135 Jahren Adolf Hitler geboren. Dahncke spricht von einem terminlichen Zufall und verweist eher auf den zeitgleichen Landesparteitag der Niedersachsen-AfD in Celle. Oft ausgehend von dieser Partei würden in Kampagnen Hass und Hetze gegen Andersdenkende verbreitet und zur Normalität. Dagegen gelte es, Flagge zu zeigen.
Ebenfalls zeitlicher Zufall: Am Donnerstag wurde im Schulausschuss bekannt, dass an der Grundschule Immenrode Nazi-Schmierereien aufgetaucht sind. Was Michael Deike (CDU) vortrug, verwunderte manchen auch deshalb, weil die Stadtverwaltung als Schulträger offenkundig keine Information zum Vorfall erhalten hatte. Der Hausmeister, so hieß es vom Immenröder FDP-Ratsherrn Stephan Kahl, sei aber an der Sache dran und die Polizei eingeschaltet.