Angriffs-Versuch? Radbolzen am Reifen von Rettungswagen gelöst

Ein Rettungswagen ist mit Blaulicht im Einsatz.
War es ein versuchter Angriff? Die Besatzung eines Rettungswagens bemerkte in der vergangenen Woche merkwürdige Geräuche. In der Werkstatt dann die erschreckende Feststellung: Jemand hat offenbar vorsätzlich die Radbolzen an einem Reifen gelöst.
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Herzberg. Die Besatzung eines Krankenwagens aus Herzberg verließ am vergangenen Mittwoch einen Einsatzort, als das Rettungsfahrzeug merkwürdige Geräusche von sich gab und aufgrund einer Unwucht in einem Reifen holperte. Die Rettungskräfte entschieden sich deshalb, auf dem Weg zur Rettungswache an der Siebertstraße zunächst eine Werkstatt anzusteuern.
Dort machte ein Mechaniker eine beängstigende Entdeckung: Am hinteren linken Zwillingsreifen des Rettungswagens waren alle sechs Radbolzen locker. Eine Fahrlässigkeit schließt die Polizei aus: „Eine fehlerhafte Montage konnte hier ausgeschlossen werden, so dass nach gegenwärtigem Stand der Ermittlungen davon ausgegangen werden muss, dass die Bolzen am Reifen durch Unbekannte mit einem geeigneten Werkzeug gelöst wurden.“
Weil die Radlöcher bereits ausgeschlagen waren und die Radnabe starke Beschädigungen aufwies, habe der Rettungswagen für den restlichen Tag außer Dienst gestellt und ein Ersatzfahrzeug organsiert werden müssen.
Zwei Einsatzfahrten mit lockerem Rad
Die Besatzung des Rettungswagens hatte den Schaden zum Glück rechtzeitig bemerkt. Auch zuvor befand sich eine Rettungsassistent unwissenderweise in großer Gefahr. Der 58-Jährige hatte schon bei einer vorherigen Einsatzfahrt merkwürdige Schleifgeräusche bemerkt, konnte diese laut Polizei aber zunächst nicht zuordnen.
Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Zeugen oder Anwohner, die am vergangenen Mittwoch (9. November) zwischen 6.30 und 13.52 Uhr in der Siebertstraße und im Nahbereich der Rettungswachse Auffälliges beobachtet haben, sollten sich bei der Polizei in Herzberg unter Telefon 05521/920010 melden.