So können sich Senioren vor Betrügern schützen
In einem Friseursalon in Lüneburg warnt die Polizei mit einem Plakat über Betrugsmaschen. Foto: picture alliance/dpa
Welche Methoden von Betrügern es gibt und wie ein Kriseninterventionsteam helfen kann, darüber informiert eine Versammlung.
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Goslar. Wie sich alte Menschen vor Gaunern schützen können, darüber hat sich der Kreisseniorenbeirat während seiner Delegiertenversammlung informiert. Dazu hatte das Gremium Dieter Inert zu Gast, einen ehemaligen Kripo-Beamten aus Hamburg, der als Pensionär im Präventionsteam der Polizei Goslar mitarbeitet.
Daran sollte man immer denken
Seine wichtigste Botschaft: Im Zweifel immer die 110 wählen, diese Nummer sei rund um die Uhr erreichbar und biete verlässlich Kontakt zur Polizei.
Darüber hinaus berichtete Inert von den neuesten Maschen der Trickbetrüger. So hätten „Schockanrufe“ den über viele Jahre praktizierten „Enkeltrick“ abgelöst. Bei Schockanrufen geben sich die Betrüger als Verwandte (meist Tochter, Sohn oder Enkel) oder als ein mit einem Vorgang betrauter Polizeibeamter oder Rechtsanwalt aus und täuschen eine Notsituation vor.
Inert betonte, dass Polizisten, Rechts- oder Staatsanwälte niemals die sofortige Zahlung irgendeiner Summe verlangen würden, beispielsweise um eine drohende Untersuchungshaft abzuwenden.
Beliebt seien zudem Tricks an der Haustür. Hierzu erklärte der ehemalige Polizist, dass sich niemand ohne Willen der Bewohner Zugang zum Haus oder der Wohnung verschaffen dürfe. Das gelte auch für Polizei oder Rettungskräfte. Ausnahmen würden lediglich für Situationen gelten, in denen Gefahr in Verzug sei.
Wie viele Notfälle gab es schon?
Im zweiten Vortrag der Delegiertenversammlung stellten Sabine Meyer, Bernd Böhm und Bernd Assmann die Arbeit des Kriseninterventionsteams des Landkreises Goslar vor. Seit 2014 ist das Team um Leiter und Initiator Christian Lenz im Landkreis Goslar aktiv. Die Gruppe begann mit 76 Einsätzen und wurde zuletzt zu 250 Notfällen gerufen.
Meyer, Böhm und Assmann erklärten, dass die Mitglieder für die Aufgabe als Notfallseelsorger ausgebildet seien. Die Bewerber müssten nach erfolgreichem Abschluss der siebenmonatigen Ausbildung ein Auswahlverfahren durchlaufen, in dem ihre Fähigkeiten getestet werden. Aktuell umfasst das Team 26 Mitglieder.
Ermittlungen
Einsatz gegen „Enkeltrick“-Betrüger - 16 Festnahmen
Menschen, die den plötzlichen Tod eines nahen Angehörigen erlebt haben und verkraften müssen, seien oft fassungs- und hilflos. Nicht nur vom Tod eines Menschen Betroffene finden Hilfe beim Kriseninterventionsteam. Zeugen von schweren Verkehrsunfällen oder Unglücken erhalten ebenfalls Beistand, berichteten Mitglieder des Teams.
Erster Präventionstag in Goslar
Enkeltrick, Sucht, Gewalt, Mobbing: Wie kann ich mich schützen?
Wolfgang Kresse, Vorsitzender des Kreisseniorenbeirates, blickte während der Versammlung auf Termine in diesem Jahr und berichtete von den Planungen für 2026. Für das kommenden Jahr laufen die Planungen laut Kresse auf Hochtouren. So ist für den 24. Juni ein großer Aktionstag zum Thema „Fit am Steuer“ im und am Mehrgenerationenhaus in Harlingerode geplant. Hier agiert der Kreisseniorenbeirat mit unterschiedlichen Partnern wie der Verkehrswacht.
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