Altenauer Würzelwettbewerb verläuft anders als geplant

Astrid Kronsbein (vorn, v.li.), Katharina Dundler und Bettina Beimel freuen sich, dass Christiane Dittler (hinten li.) und Doris Bruns ihre Würzel verschönert haben. Foto: Knoke
Einige Monate lief in Altenau der Wettbewerb, bei dem Bürger einen Würzel in ihrem Garten herstellen konnten und eine Jury eigentlich den besten prämieren sollte. Tatsächlich hat aber keiner die Kriterien erfüllt. Eine Preisverleihung gab es trotzdem.
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Altenau. Das hat sich Astrid Kronsbein anders vorgestellt: In Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch hat sie vor einigen Monaten einen Wettbewerb ins Leben gerufen, bei dem Altenauer neue Würzel in ihren Gärten kreieren sollten. Eine Jury hätte die Kunstwerke bewertet und für die besten Sachpreise verteilt. Tatsächlich haben laut Kronsbein nur drei Haushalte mitgemacht und auch nicht so ganz die Kriterien erfüllt, weil sie lediglich einen bestehenden Würzel aufgehübscht haben. Die Initiatorin versucht, es dennoch positiv zu sehen: Auch die drei Exemplare verschönern jetzt Altenaus Ortsbild.
Kronsbein ist dankbar, dass wenigstens drei Teilnehmer mitgemacht haben. „Sonst wäre es ein richtiger Flop gewesen.“ Darum war es ihr wichtig, dass sie immerhin einen Anerkennungspreis erhalten: einen 25-Euro-Gutschein, der in Goslarer Geschäften eingelöst werden kann. Melanie Apel von der Sparkasse habe für die Preise gesorgt.
Der Ort für die Preisverleihung hätte kaum besser sein können
Die Übergabe fand am früheren Edeltraud-Mahlke-Platz in der Nähe des Kurparks statt. Der Ort hätte wohl kaum besser gewählt werden können. Schließlich war es Mahlke, die vor bald 20 Jahren die ersten Würzel mit Bezug zum Kräuterpark entwarf. Und heute befindet sich auf dem Platz die zweite Station des frisch eröffneten Herzwegs. Kurdirektorin Bettina Beimel freut sich, dass die Würzel auf dem Herzweg wieder Einzug gehalten haben und auch noch weiterhin werden. Ihre Kollegin Katharina Dundler, Teamleiterin der Tourist-Informationen Oberharz, bezeichnet die Würzel als identitätsstiftend für die Bergstadt.
Die Altenauerinnen Doris Bruns und Christiane Dittler erhielten nach einer kurzen Wanderung zu dem besonderen Ort ihren Anerkennungspreis. Die dritten Teilnehmer, Ursula Cos und Feetse Hogland, haben zwar in Altenau ein Haus, sind aber derzeit in ihrer Heimat in den Niederlanden.

Ursula Cos hat einen Würzel für den Wettbewerb dekoriert. Bei der Preisübergabe kann sie jedoch nicht dabei sein, weil sie in ihrer Heimat in den Niederlanden ist. Foto: Privat
Doris Bruns erzählt, dass sie ihren Würzel von den Bruchbergsängern zum 70. Geburtstag bekommen hat. Sie selbst ist dort Mitglied und hat sich eine solche Kreation gewünscht. Für den Wettbewerb hat Bruns ihren kleinen Würzel verschönert und unter anderem die Plastikblumen gegen echte ausgetauscht. Sie und Christiane Dittler können sich vorstellen, ihre Würzel künftig passend zu Feierlichkeiten zu schmücken, sei es zu Weihnachten oder zu Halloween.
Eigentlich sollte der Würzel weggeschmissen werden
Dittler hat ihren pflanzlichen Freund übrigens im Keller gefunden und wollte ihn eigentlich wegschmeißen. Mit ein paar Handgriffen hat sie ihm aber wieder neues Leben eingehaucht. Nun ziert er ihre Einfahrt und entpuppt sich als beliebtes Fotomotiv. Altenauer und Gäste blieben gern stehen, um ein Bild von den Würzeln zu machen. Das weiß auch Kronsbein, die einen eigenen im Garten hat.
Darum könne sie sich auch nicht erklären, warum ihr Wettbewerb auf so wenig Begeisterung gestoßen war. Kurdirektorin Beimel hofft, dass Altenau irgendwann wieder so viele Würzel hat wie früher: Kaum zu glauben, aber es seien tatsächlich mal um die 500 gewesen. Vielleicht hat ja ein Altenauer oder eine Altenauerin nun Lust bekommen, selbst kreativ zu werden...
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