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Zeugnisvergabe

Abitur: Robert-Koch-Schüler sind 13 Jahre im falschen Film

Stolz hält der Abiturjahrgang der RKS seine Abschlusszeugnisse in den Händen. Umrahmt werden die jungen Erwachsenen von ihren Tutoren Stefan Klockgether und Patricia Hiller. Foto: Knoke

Stolz hält der Abiturjahrgang der RKS seine Abschlusszeugnisse in den Händen. Umrahmt werden die jungen Erwachsenen von ihren Tutoren Stefan Klockgether und Patricia Hiller. Foto: Knoke

37 Abiturientinnen und Abiturienten der Robert-Koch-Schule halten stolz ihr Zeugnis in den Händen. Bei der Verabschiedung wurde aber auch deutlich, dass es an dem Gymnasium nicht nur um Bildung geht. Für ihr Abi wählten die Schüler ein satirisches Motto.

Von Corinna Knoke Montag, 03.07.2023, 11:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Was unterschied die erste Oscarverleihung vor 94 Jahren im Vergleich zur Abiturverleihung an der Robert-Koch-Schule (RKS)? Die Veranstaltung in Hollywood dauerte laut Schulleiter Gunnar Demuth lediglich 15 Minuten. Der Abschluss in der Berliner Straße dauerte wesentlich länger. Warum überhaupt der Vergleich zur Oscarverleihung? Das Motto des diesjährigen Abschlussjahrgangs lautete „Abiwood Hills – 13 Jahre im falschen Film“. Bei den sehr guten Leistungen, die die 37 Abiturienten laut Demuth vorweisen konnten, ist er sich eigentlich ziemlich sicher, dass sie sich im richtigen Film befunden haben.

Der Schulleiter gab den 37 Schauspielern, die künftig neue Rolle übernehmen und auf andern Bühnen stehen werden, die besten Wünsche mit auf den Weg. Demuth riet ihnen, den vorhandenen Flow zu nutzen, denn: „Solch ein breites Allgemeinwissen werdet ihr wohl nie wieder haben“. Stolz ist der Schulleiter auf den bemerkenswerten Abi-Durchschnitt des RKS-Jahrgangs: Er liegt bei 2,09. 16 Schülerinnen und Schüler erhielten eine Eins vor dem Komma. Aurelia Frank und Sarah Reschofsky aus dem naturwissenschaftlichen Profil erreichten die Traumnote 1,0. Die beiden sowie Brisilda Aleti erhielten zudem Auszeichnungen für ihre Spitzenleistungen im Fach Chemie. Reschofsky wurde auch noch für ihr Mathe-Abitur ausgezeichnet. Preise für herausragende Leistungen in Physik erhielt Albrecht Gustav Tonn, im Fach Musik Theo Müller. Eine Ehrung der Hannoverschen Landeskirche bekam Hannah-Fabienne Schütz überreicht.

Intensiver Segeltörn bringt den Jahrgang noch mehr zusammen

Die Abiturientin aus dem A-Profil ist sich sicher, dass die RKS „nicht nur eine Lehranstalt ist, in der Kindern und Jugendlichen durch planmäßigen Unterricht Wissen und Bildung vermittelt werden.“ So lautet nämlich die Definition des Dudens zum Begriff Schule. Vielmehr stehe an dem Oberharzer Gymnasium auch der Erwerb von sozialen und emotionalen Kompetenzen im Vordergrund, sagte Schütz. Dass Schule viel mehr als Tests und Klausuren sei, betonte auch Patricia Hiller, Tutorin des naturwissenschaftlichen Profils. Sie erinnerte an einen prägenden Segeltörn des Jahrgangs und an viele intensive Gespräche auf den Schulfluren. Für die Zukunft wünschte sie ihren Schülern, die jetzt den sicheren Hafen verlassen, dass sie ihr Strahlen nicht verlieren. Während ihrer Rede hatte Hiller mit ihrer „Allergie“ zu kämpfen, oder wollten da vielleicht einfach nur ein paar Emotionstränchen raus?

Tutor Stefan Klockgether weiß, dass es für seine Schülerinnen und Schüler nun an der Zeit sei, ihre persönlichen Drehbücher weiterzuschreiben. Im Film kehren die Helden am Ende wieder in ihre Heimat zurück, sagte er. So sprach er gleich eine Einladung für die künftigen Ehemaligen aus, ihre alte Produktionsstätte nicht zu vergessen.

Fatjon Fejzullahi, Ismet Jusufi und Torben Seidel aus dem B-Profil befanden, dass die Abiturienten jeden Grund hätten, stolz auf sich zu sein. Und dass sie jetzt die Verantwortung haben, die Gesellschaft aktiv mitzugestalten. „Jetzt ist die Zeit. Probiert euch aus“, ermutigte auch Theo Müller aus dem C-Profil seine Mitschüler.

Ein singender Überraschungsgast auf der Bühne

Es kündige sich noch ein Überraschungsgast an, der nicht im Programmheft auftauchte. Von Ed Sheeran war die Rede geewesen. Weil der britische Schmusesänger jedoch verhindert war, sprang Sportlehrer Alexander Thiel ein. Er wurde aber fast mit genau so viel Applaus und Getöse begrüßt, wie der Singer-Songwriter, der bereits mehr als 150 Millionen Tonträger verkauft hat. Thiel war mal Klassenlehrer in dem Jahrgang. „Weil ihr etwas Besonderes seid“, schnappte er sich seine Gitarre und sang in ähnlicher Stimmlage wie AnnenMayKantereit die Zeilen von „Oft gefragt“. Gerade beim geschmetterten „Zuhause bist immer nur du“ flossen bei einigen Abiturientinnen die ersten Tränen.

Musikalischer Überraschungsgast: Sportlehrer Alexander Thiel singt wie Henning May von Annen May Kantereit. Foto: Knoke

Musikalischer Überraschungsgast: Sportlehrer Alexander Thiel singt wie Henning May von Annen May Kantereit. Foto: Knoke

Für einen Gänsehaut-Moment sorgte ebenfalls Karl Günster, der am Klavier den Soundtrack des Animationsfilms Ratatouille spielte. Gleiches galt für den Auftritt des Chores, der sich den Worten von Queens „Don’t Stop Me Now“ anschloss und den Abiturienten viel Energie für die Zukunft wünschte.

DER ABITURJAHRGANG:

A-Profil (Stefan Klockgether)

  • Brisilda Aleti
  • Kerem Tristan Bailey
  • Rosalie Drilling
  • Mara Eicke
  • Leon Jacobs
  • Lana Kumpat
  • Hannah-Fabienne Schütz

B-Profil (Stefan Klockgether)

  • Pia-Isabell Behrendt
  • Zoë Talea Bruns
  • Fatjon Fejzullahi
  • Ismet Jusufi
  • Paul Kamm
  • Anton Metzger
  • Felix Metzger
  • Hannah Mietz
  • Deniz-Mirna Orhan
  • Torben Seidel
  • Katarina Urlaub

C-Profil (Patricia Hiller)

  • Dorothea Jolanthe Abel
  • Henriette Laurentia Abel
  • Leonard Heinrich Fittschen
  • Aurelia Frank
  • Karl Günster
  • Charlotte Hesse
  • Jonas Alexander Jeschke
  • Hasti Sadat Keivanian
  • Chantal Mielke
  • Theo Karl André Müller
  • Dalaa Nachar
  • Jana Neubert
  • Sophia Pfeil
  • Amélie Prowald
  • Leonie Rembe
  • Sarah Reschofsky
  • Per Scharfenberg
  • Albrecht Gustav Tonn
  • Charlotte Weiß

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