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Harzklub und Landesforsten laden ein

500 neue Bergulmen an der Wolfshäger Schäderbaude gepflanzt

Blick aus der Luft auf die Pflanzfläche bei Wolfshagen: 70 Freiwillige haben hier am Samstag 500 Bergulmen gepflanzt. Foto: Neuendorf

Blick aus der Luft auf die Pflanzfläche bei Wolfshagen: 70 Freiwillige haben hier am Samstag 500 Bergulmen gepflanzt. Foto: Neuendorf

Rund 70 Freiwillige haben sich an einer Baumpflanzaktion an der Schäderbaude bei Wolfshagen beteiligt. Sie pflanzten 500 Bergulmen auf einer 5000 Quadratmeter großen Fläche. Eingeladen hatten der Harzklub und die niedersächsischen Landesforsten.

Von Petra Hartmann Dienstag, 26.03.2024, 09:00 Uhr

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Wolfshagen. Schwerer, feuchter Lehmboden, dazu Regen, Schnee, kalter Wind – so liebt es die Bergulme, und die 70 freiwilligen Pflanzer ließen sich nicht abschrecken: Rund anderthalb Stunden arbeiteten Waldfreunde (fast) aller Altersgruppen am Samstag, um nahe der Schäderbaude bei Wolfshagen einen neuen Wald zu schaffen. Viele kamen aus der Nachbarschaft, doch auch Helfer aus Hildesheim, Braunschweig, Wolfenbüttel und Göttingen packten mit an.

Eingeladen hatten die niedersächsischen Landesforsten und der Harzklub. Es ging darum, 500 junge Bergulmen auf einer Fläche von rund 5000 Quadratmetern zu pflanzen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: „Es war eine rundweg gelungene Aktion“, so das Fazit von Michael Rudolph, Sprecher der Landesforsten. „Es waren rund 70 Teilnehmer vom ganz kleinen Kind bis zum Rentner mit dabei. Und die meisten kamen sehr gut ausgerüstet mit Hacke und Spaten und Gummistiefeln. In anderthalb Stunden war die ganze Arbeit erledigt.“

Auch die jüngsten Waldfreunde waren eifrig bei der Arbeit. Foto: Neuendorf

Auch die jüngsten Waldfreunde waren eifrig bei der Arbeit. Foto: Neuendorf

Viele „Wiederholungstäter“

Insgesamt seien sehr viele „Wiederholungstäter“ dabei gewesen, die schon Erfahrung aus anderen Pflanzprojekten mitgebracht hätten. Darunter auch Eltern, die ihren Kindern zeigen wollten, wie mühevoll das Pflanzen eines Waldes sei, der dann auch erstmal hundert Jahre wachsen müsste, bis die Bäume groß seien und genutzt werden könnten und ein wichtiger Faktor für das Klima seien.

Gepflanzt wurden zweijährige Bäume, knie- bis hüfthoch, eine seltene alte Baumart, die im Harz heimisch ist. Früher, vor der Zeit der Fichtenmonokulturen, habe es einige Ulmenbestände im Harz gegeben, das Holz sei gut gewesen und unter anderem für die Herstellung von Werkzeugen genutzt worden, sagt Rudolph. Nun, nachdem ein Großteil der Fichten Stürmen, Fluten und Borkenkäfern zum Opfer gefallen sind, wolle man im Harz zurückkehren zu stabileren Laubmischwäldern. Und die Bergulme als heimischer Baum sei hierfür gut geeignet. Mit dem Klimawandel komme sie wesentlich besser klar als Nadelbäume, so die Prognose der Landesforsten.

Seltener Schädling: der Ulmensplintkäfer

Und der Borkenkäfer? Damit gebe es auch keine Probleme. Zwar gebe es den Ulmensplintkäfer, eine Borkenkäferart, die verstärkt Ulmen angreife, aber: „Da die Ulme so selten ist, kommt auch der Käfer sehr selten vor“, sagt Rudolph.

Die Helfer waren gut ausgerüstet und hatten eigene Spaten mitgebracht. Foto: Neuendorf

Die Helfer waren gut ausgerüstet und hatten eigene Spaten mitgebracht. Foto: Neuendorf

Ein dickes Lob gibt es von den Landesforsten an den Harzklub. Die Organisation habe sehr gut geklappt, und mit den Wegewarten habe man auch sehr kompetente Ansprechpartner, die sich vor Ort auskennen und viel Wissen über den Wald haben.

Baumpflanzungen spielen derzeit eine große Rolle in den Landesforsten. Allein im Harz pflanzen die Mitarbeiter dieses Jahr 2,2 Millionen Bäume, sagt Rudolph. Insofern sei die Wolfshäger Aktion nur ein sehr kleiner Teil der gesamten Aufforstungsarbeiten, aber wichtig, vor allem durch seinen symbolischen Gehalt und dadurch, dass die Bevölkerung daran teilnimmt. Und hart war die Arbeit auf jeden Fall, vor allem durch das launische Wetter und den schweren Boden, der sich an den Gummistiefeln festsaugte. Da kam der Imbiss, den der Harzklub nach getaner Arbeit in der Schäderbaude anbot, gerade recht.

Die Organisatoren wollen im Herbst auf jeden Fall zu einer weiteren Pflanzaktion aufrufen. Das genaue Datum hierfür steht jedoch noch nicht fest.

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