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„Regen macht Veranstaltung kaputt“

350 Besucher beim ersten Angelfest in Buntenbock

Beim ersten Angel- und Fischfest in Buntenbock gibt es Vorführungen an den Teichen. Fotos: Knoke/Tourist-Informationen Oberharz

Beim ersten Angel- und Fischfest in Buntenbock gibt es Vorführungen an den Teichen. Fotos: Knoke/Tourist-Informationen Oberharz

Premiere im Oberharz: Die Tourist-Informationen und der Sportfischerverein haben erstmals zum Fisch- und Angelfest in Buntenbocks Kurpark und an die umliegenden Teiche eingeladen. Das Wetter meinte es jedoch nicht allzu gut mit den Besuchern.

Von Corinna Knoke Dienstag, 23.08.2022, 13:00 Uhr

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Buntenbock. Statt Glück Auf, wünschte man sich am Samstag in Buntenbock Petri Heil. Erstmals haben die Tourist-Informationen und der Sportfischerverein Oberharz zum Fisch- und Angelfest in den Kurpark sowie an die Teiche geladen. Ab Mittag stand der Wettergott aber wie berichtet nicht auf der Seite der Besucher – ein Glück, dass Angler scheinbar Frühaufsteher sind, denn bereits vor dem offiziellen Veranstaltungsbeginn um 9 Uhr hat es die ersten an die Buntenbocker Teiche gezogen, wie Katharina Dundler, Team-Leiterin der Tourist-Informationen, berichtete.

Hechte im Sumpfteich

„Leider hat uns der Regen ab 14 Uhr die Veranstaltung ein bisschen kaputt gemacht. Insgesamt hatten wir 350 Gäste, die teilweise auch aus Braunschweig oder Wolfenbüttel kamen“, sagte Dundler.

Der Allround-Angler Dirk Ditters zeigt am lebenden Objekt, wie ein Fisch vorsichtig und nur mit nassen Händen angefasst wird. Der Hecht wird anschließend wieder in den Teich gelassen.

Der Allround-Angler Dirk Ditters zeigt am lebenden Objekt, wie ein Fisch vorsichtig und nur mit nassen Händen angefasst wird. Der Hecht wird anschließend wieder in den Teich gelassen.

Während es im Hasenbacher Teich kleinere Forellen zu angeln gab, leben im Sumpfteich in Buntenbock schon größere Fische wie Hechte und Karpfen. Dort haben die Angelprofis Veit Wilde und Dirk Ditters ihre Tipps ausgepackt, damit auch die Besucher einen guten Fang machen. Hobbyfischer mit Angelschein erhielten im Kurpark nämlich Erlaubnisscheine, um in den Oberharzer Teichen direkt am Gelände angeln zu dürfen oder auch Equipment zu testen. Mit einem leuchtenden Gummifisch könne man gut Hechte anlocken, berichtete Wilde. „Bei ihnen handelt es sich immer noch um Raubfische, die man so aus der Reserve locken kann“, erklärte er. Und tatsächlich: Sogar die Kinder haben unter Aufsicht der Profis einen dicken Fisch am Haken. Die Experten haben die gefangenen Fische gleich fachmännisch ausgenommen, damit die Besucher sie Zuhause verzehren können – ein paar Rezepttipps gab es ebenfalls.

Tierwohl steht im Fokus

„Für den Tierschutz war es uns wichtig, mit dem Oberharzer Sportfischerverein zusammenzuarbeiten“, betonte Dundler, die das Fest mit ihren Kollegen organisiert hat. Es werde akribisch darauf geachtet, bestimmte Fische sofort wieder freizulassen, beispielsweise wenn sie zu klein sind, zu schwer oder laichen. Gute Angler würden daher auch mit schonenden Ködern arbeite, damit die Tiere nicht beim Angeln verletzt werden.

Neben Ständen, die für das leibliche Wohl gesorgt haben – auch da stand der Fisch im Vordergrund – wurde im Kurpark eine Informationsmeile aufgebaut. Der Anglerverband Niedersachsen, bei dem345 Vereine aus dem ganzen Land eingetragen sind, hatte Wissenswertes über die Meerestiere parat.

2022 fand das Angelfest in Buntenbock statt. Dieses Jahr soll es auf mehrere Ortsteile ausgeweitet werden. Foto: GZ-Archiv

2022 fand das Angelfest in Buntenbock statt. Dieses Jahr soll es auf mehrere Ortsteile ausgeweitet werden. Foto: GZ-Archiv

Während die Kinder begeistert aus einer Plastikwanne Papierfische angelten und ihre Namen lernten, erfuhren ihre Eltern, dass es im Harz genau so viele vom Aussterben bedrohte Fische wie Vögel gebe. Pressereferent Florian Möllers sagte, dass viele Menschen einen prächtigen Eisvogel vor Augen hätten, sich vor Fischen allerdings häufig ekeln würden. Dabei sei die Äsche, die im Harz nur noch selten vorkomme, auch hübsch anzusehen – sie schimmert fast ein wenig wie der Regenbogenfisch. Gerade der Klimawandel und die damit verbundenen steigenden Wassertemperaturen sowie weniger Sauerstoff im Wasser mache den Fischen das Leben schwer.

Ein filigranes Hobby

Am Stand des Oberharzer Sportfischervereins zeigte Jörg Hladitsch, wie er Fliegen bastelt. Aus Bändern, Perlen und Federn fertigt er kleine Figuren, die tatsächlich aussehen wie Insekten und Fische anlocken sollen. „Wir Angler sind Betrüger“, sagte Hladitsch. Für ihn sei das Fliegenbinden schon seit Jahren ein Hobby – mit einem eigenen Köder einen Fisch zu fangen, mache ihn aber immer noch stolz.

Jörg Hladitsch stellt am Stand des Oberharzer Sportfischervereins das Fliegenbasteln vor.

Jörg Hladitsch stellt am Stand des Oberharzer Sportfischervereins das Fliegenbasteln vor.

Wie sieht es mit einer Wiederholung des Fisch- und Angelfestes in 2023 aus? „Wir werden mit allen Partnern in Ruhe ein Fazit ziehen und dann entscheiden, ob und in welcher Form wir das Fest im nächsten Jahr wiederholen“, sagte Dundler.

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Raubfischprofi Veit Wilde gibt den Besuchern am Sumpfteich Tipps für einen guten Fang.

Raubfischprofi Veit Wilde gibt den Besuchern am Sumpfteich Tipps für einen guten Fang.

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