Nach 38 Jahren: Auf der Rose in Altenau soll sich etwas tun

Aktuell müssen Besucher des Friedhofs in Altenau noch an der Straße parken. Wenn es nach dem Ortsrat geht, sollen am Skigebiet Auf der Rose endlich Parkplätze und eine sanitäre Anlage entstehen. Foto: Neuendorf
Seit 1983 – also seit sage und schreibe 38 Jahren – versucht die Politik, den Bebauungsplan am Altenauer Skihang Auf der Rose zu ändern. Dort soll eine touristische Infrastruktur entstehen. Durch den neuen Stadtplaner aus dem Rathaus kommt jetzt wieder Bewegung in die Sache.
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Altenau. Im Ortsrat Altenau-Schulenberg gilt es trotzdem noch, viele Fragen zu klären, denn: Je nachdem, was sich die Politiker wünschen, ist entweder wenig oder extrem viel Aufwand nötig.
Rückblick: Im März 2014 hatte der Verwaltungsausschuss der damals noch selbstständigen Bergstadt Altenau den Beschluss gefasst, den Bebauungsplan für die Rose in die Wege zu leiten. Autostellplätze und ein Funktionsgebäude für Ticketverkauf, Toiletten und Kiosk sollen den Ski- und Rodelhang im Winter attraktiver gestalten, aber auch im Sommer für Friedhofsbesucher und Spaziergänger eine ordentliche Parkmöglichkeit bieten. Kurz darauf hatte die Stadtverwaltung jedoch wieder davon abgeraten. Wenn sich kein Investor verpflichtet, sind die Kosten für das aufwendige Bauleitplanverfahren zu hoch. Die Haupthürde ist der Landschaftsschutz, aus dem die Ski- und Rodelwiese entlassen werden müsste. Umweltprüfungen, Immissionsgutachten und Brutvogelkartierungen wären notwendig, wie der damalige Fachdienstleiter aus dem Rathaus geschildert hatte.
Das Verfahren könnte jedoch erheblich vereinfacht werden, erläuterte der neue Stadtplaner, Faromuz Qosumshoev, jetzt im Ortsrat. Zur ersten ordentlichen Sitzung brachte der Mitarbeiter des Rathauses einen Entwurf mit, wie die Altenauer Rose schon bald aussehen könnte. Auf der Fläche hat er 20 Parkplätze eingezeichnet. Wenn sich die Politik mit dieser Anzahl zufrieden gebe, könnten die Parkmöglichkeiten nur durch einen Bauantrag genehmigt werden. Das habe ihm der Landkreis bestätigt, sagte der Stadtplaner. Gleiches gilt für eine Toilettenanlage und ein Funktionshäuschen, das nicht größer als 50 Quadratmeter sein darf. Die alte Idee, dass die Hütte von der Kurbetriebsgesellschaft betrieben werden könnte, wurde wieder geäußert.
Karl-Heinz Ehrenberg (SPD) sprach sich für die schnelle Lösung aus, also dass 20 Parkplätze ausreichen würden. Es sei endlich ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn die Stellflächen erst einmal geschaffen seien, könnte man hinterher ja immer noch aufstocken. Ines Peinemann (CDU) pflichtete ihm bei. Gerade für Friedhofsbesucher wäre es komfortabler, nicht an der Straße parken zu müssen. Eine WC-Anlage sieht sie daher auch nicht als unnötigen Luxus an, gerade für Gäste auf Beerdigungen, die häufig von auswärts anreisen.
Christian Zineker, der als beratendes Mitglied für die Wählergruppe Bürger für Bürger im Ortsrat sitzt, regte an, dass doch auch eine Ladesäule für Elektroautos Platz finden könnte. Bevor überhaupt irgendetwas geplant werden kann, wies Altenaus Ortsbürgermeister Alexander Ehrenberg (SPD) auf eine weitere Hürde hin: Das betreffende Gebiet liege auf mehreren Flurstücken, die jeweils im Besitz verschiedener Privatleute seien. Die Stadt soll daher zeitnah anfragen, ob bei ihnen grundsätzlich Interesse bestehe, das Grundstück zu verpachten oder zu verkaufen. Denn nur so könnten dort Baumaßnahmen stattfinden.
Detlef Henke (SPD) hielt sich mit Wünschen für die Umgestaltung am Skihang zurück. „Was soll denn der Spaß kosten“, fragte er. Ohne eine vorherige Kostenschätzung könne doch niemand abschätzen, für welche Ideen überhaupt Geld da sei. Alexander Ehrenberg meinte, dass es zunächst nicht um Kosten gehe, sondern aus stadtplanerischer Sicht aufgezeigt werden sollte, was möglich sei. Der Ortsrat soll die Eckpunkte für die Kalkulation des Stadtplaners vorgeben. Jetzt, wo einige Vorstellungen zur Gestaltung zusammengetragen wurden, soll Qosumshoev zur nächsten Ortsratssitzung im März Zahlen vorbereiten.