Ermittlungen gegen Harzer SPD-Mann offenbar wegen Kinderpornografie

Ein Harzer Kommunalpolitiker könnte bald vor dem Amtsgericht Seesen stehen. Foto: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska (Symbolbild)
Ein SPD-Politiker, der politisch in Seesen und Goslar aktiv war, ist von allen Ämtern zurückgetreten. Gegen ihn wird offenbar wegen des Besitzes von Kinderpornografie ermittelt. Eine offizielle Bestätigung der Vorwürfe steht noch aus.
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Harz. Bei den Ermittlungen gegen einen Harzer Kommunalpolitiker aus dem Stadtrat Seesen und dem Kreistag Goslar soll es um den Besitz von Kinderpornografie gehen. Wie berichtet, trat der 42-Jährige, der der SPD angehört hat, vorige Woche überraschend von allen Ämtern zurück.
Der Familienvater war in Seesen Ratsvorsitzender, im Kreistag leitete er ausgerechnet den Jugendhilfeausschuss. Trotz mehrfacher Anrufe und einem Kontaktversuch per E-Mail meldete sich der Beschuldigte, der zudem Ortsvorsteher in Engelade war, nicht bei der GZ zurück. Dem „Seesener Beobachter“ räumte er einem Bericht zufolge Ermittlungen ein, auch, so heißt es weiter, dass es um Kinderpornografie geht. Er habe erklärt, dass er sich in psychologischer Behandlung befinde.
Verdacht indirekt bestätigt
Dass der Beschuldigte wegen Kinderpornografie verdächtigt wird, würde erklären, warum nicht die Staatsanwaltschaft Braunschweig, sondern die in Hannover ermittelt. Sie ist überregional für solche Delikte zuständig. Die Nachricht, dass gegen den Mann wegen Kinderpornografie ermittelt wird, hat sich verbreitet, auch in der Stadtverwaltung Seesen, die den Verdacht indirekt bestätigt. Die Vorwürfe gegen ihn hätten im Rathaus „Fassungslosigkeit und Entsetzen“ hervorgerufen, auch der Rat sei tief betroffen, teilt die Stadt mit.
In der Mitteilung wird der Beschuldigte namentlich genannt. Die GZ verzichtet gegenwärtig aus juristischen Gründen darauf. Eine offizielle Bestätigung der Vorwürfe steht aus, solange dem 42-Jährigen die Ermittlungsergebnisse nicht offiziell zugestellt sind, dies dürfte bald geschehen. Dem Vernehmen nach gilt eine Anklage als wahrscheinlich. Das Verfahren gegen den Beschuldigten würde am Amtsgericht Seesen geführt, heißt es.