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Politik-Aufschlag nach Sommerpause

Ratssitzung: In sieben Minuten ist die Sache erledigt

Ratsvorsitzender Eckhard Wagner und Erster Stadtrat Dirk Becker (v.l.) haben die besten Plätze ganz vorn bei der Sondersitzung.

Ratsvorsitzender Eckhard Wagner und Erster Stadtrat Dirk Becker (v.l.) haben die besten Plätze ganz vorn bei der Sondersitzung. Foto: Heine

Damit die Sanierung der Hildesheimer Straße noch im Herbst über die Bühne gehen kann, startet die Goslarer Politik nach der Sommerpause mit einer außerplanmäßigen Ratssitzung. Nach schnellen sieben Minuten ist die Tagesordnung abgearbeitet.

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Von Hanna Schlimme
Mittwoch, 21.08.2024, 19:45 Uhr

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Goslar. Der Pult, an dem sonst Eintrittskarten für den digitalen Huldigungssaal verkauft werden und der ganz vorn am Eingang der Ratsdiele steht, war gar nicht erst beiseite geräumt. Die Reihen der Fraktionen schienen deutlich gelichtet. Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (SPD) fehlte ebenfalls. Alles Zeichen dafür, dass der Rat am Dienstagabend mit einer schnellen Nummer rechnete.

Die Goslarer Politik startet nach der Sommerpause mit einer außerplanmäßigen Ratssitzung. Da für die Sanierung der Hildesheimer Straße, die noch im Herbst über die Bühne gehen soll, noch kein Projektfeststellungsbeschluss vorlag, musste das Gremium eine Sonderschicht einlegen. Nur dieser eine Punkt stand auf der Tagesordnung – eigentlich ging es nur noch um das Handheben.

Zwei Einwohner, drei Fragen

Wenn da nicht zwei Einwohner wären, die insgesamt drei Fragen stellten. Zweimal ging es um den Sachstand bei Bauvorhaben in Jürgenohl, einmal wurde ein Wasserspender für den Goslarer Marktplatz gewünscht – wo der doch sowieso gerade umgebaut wird? Beide Themen bekamen kurze Antworten, gegebenenfalls wird Fehlendes nachgereicht – soweit so wie immer. Das Frage- und Antwortspiel machte in diesem Fall aber den längsten Part der Versammlung aus. Politiker aus den Fraktionen meldeten sich nicht zu Wort.

Immerhin durfte SPD-Mann Eckhard Wagner noch einmal den Ratsvorsitz führen und „die üppige Tagesordnung“ beschließen lassen. Der Immenröder zieht Ende September nach Bad Harzburg und muss sein Mandat abgeben. In der letzten Sitzung vor der Sommerpause war er krankheitsbedingt ausgefallen. Den Live-Stream im Netz samt Sonderwünschen derer, die nicht im Bild oder Ton erscheinen wollen, kündigte er noch ein letztes Mal an: „Ich denke, das Netz ist schon fast zusammengebrochen.“ In der Kurstadt kann er später nur noch daheim zuschauen, wenn in Goslar Politik gemacht wird.

Ein stilles Handheben

Für den einzigen Punkt auf der Tagesordnung neben den Formalien, den Projektfeststellungsbeschluss für die Sanierung der Hildesheimer Straße, reichte ein kurzes Handheben aller Beteiligten. Der Goslarer Rat kann sich also doch kurzfassen. Oder war es ein Schweigegelübde? Nach sieben Minuten war die Sondersitzung und das erste Treffen nach der Sommerpause jedenfalls schon wieder vorbei. Ärgerlich für zwei Zuspätkommer, die erst fünf Minuten nach Beginn der Sitzung im Saal eingetroffen waren. Da lohnte sich fast das Hinsetzen nicht mehr.

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