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Begleitband enthält alle Vorträge

Internationale Bergbau-Tagung am Goslarer Rammelsberg

180 Teilnehmer kommen zum 25. Internationalen Bergbau- und Montanhistorik-Workshop ins Goslarer Erzbergwerk Rammelsberg.

180 Teilnehmer kommen zum 25. Internationalen Bergbau- und Montanhistorik-Workshop ins Goslarer Erzbergwerk Rammelsberg. Foto: Stefan Sobotta

Vier Tage Bergbau- und Montanhistorik-Workshop am Goslarer Rammelsberg: Renate Rehm, Vorsitzende des Fördervereins, der die internationale Tagung ausgerichtet ist, zieht Bilanz. Alles habe gut geklappt – bis auf die Bannerübergabe an Wetzlar.

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Von Petra Hartmann
Mittwoch, 02.10.2024, 12:00 Uhr

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Goslar. Vier Tage Bergbau- und Montanhistorik-Workshop am Rammelsberg und an weiteren Stätten im Harz – Renate Rehm, die Vorsitzende des Fördervereins Rammelsberg, atmet auf nach einem extralangen, arbeitsreichen Wochenende. „Es ist alles gut gelaufen, und wir haben von den Teilnehmern viel Lob bekommen“, zieht sie Bilanz.

180 Männer und Frauen aus dem In- und Ausland haben an einem langen Wochenende über die unterschiedlichsten Themen des Bergbaus diskutiert und an zahlreichen Diskussionen teilgenommen. Begonnen hatte alles mit einem zwanglosen Abendessen am Donnerstagabend, die letzten Teilnehmer reisten am Montag wieder ab.

Interdisziplinärer Ansatz kommt gut an

Dabei kam besonders der interdisziplinäre Ansatz der Tagung gut an, stellt Rehm fest. Es ging nicht nur um Stollen und Bergleute, sondern auch um Fragen der Geschichte, um Auswirkungen des Hüttenwesens auf die Umgebung, um Landwirtschaft und Zwangsarbeit, Buntmetalle, Metalle in der Pharmazie und um Archäologie.

Es gab insgesamt 19 Vorträge und mehr als 30 Exkursionen. Zwischenfälle unterwegs und Verletzungen seien ausgeblieben, trotz des teils unwegsamen Geländes, freut sich Rehm. Auch das Netzwerken, das gegenseitige Kennenlernen und der Austausch seien toll gewesen.

Mit der VR-Brille erkunden die Besucher die Welt unter Tage.

Mit der VR-Brille erkunden die Besucher die Welt unter Tage. Foto: Stefan Sobotta

Nur ein Redner muss gebremst werden

Das straff organisierte Vortragsprogramm habe tatsächlich so wie geplant funktioniert, sagt Rehm. Die Organisatoren achteten auch peinlich genau darauf, dass die Referenten die Vortragszeit nicht überzogen. 20 Minuten Redezeit hatte jeder, und fünf Minuten vor Ablauf der Frist bekam er als Warnung die gelbe Karte gezeigt. Lediglich ein Redner habe – sanft, aber unnachgiebig – gebremst werden müssen.

Besonders gut angekommen war ein Vortrag von Gero Steffens, bei dem einige Zuhörer mittels VR-Brille einen Gang durch die Bergwerksstollen erleben konnten. Vor allem für die Zuschauer, die den VR-Brillen-Träger beobachteten, wie er durch die unterirdischen Gänge irrte und sich entsprechend bewegte, sei das unheimlich lustig gewesen. „Es war der Brüller!“, sagt Rehm.

Gottesdienst in Bergmannskleidung

Sehr gut sei der Gottesdienst in der Frankenberger Kirche mit Pfarrer Ulrich Müller-Pontow angekommen. Viele der Teilnehmer waren dazu in traditioneller Bergmannskleidung erschienen. Und als ganz besonderes Highlight werden sich viele an den Abschlussabend in Clausthal mit dem stimmungsvoll beleuchteten Ottiliae-Schacht erinnern. Überhaupt: Die Verpflegung sei ebenfalls sehr gelobt worden, sagt Rehm. Schon das gemeinsame Abendessen am Donnerstagabend im „Maltermeister Turm“ habe viel zur guten Atmosphäre und zum Netzwerk-Charakter der Tagung beigetragen, und auch das Catering im Rammelsberg sei gut angekommen.

Wetzlarer sagen krankheitsbedingt ab

Nicht geklappt hat die traditionelle Übergabe des Banners an Vertreter des nächsten Gastgebers. Tagungsort des 26. Internationalen Bergbau- und Montanhistorik-Workshops wird im kommenden Jahr die Stadt Wetzlar sein, doch die Wetzlarer Delegation musste krankheitsbedingt kurzfristig absagen. In Goslar konnte sich das Publikum aber schon einmal durch einen Film über die Stadt und die Lahn-Dill-Region informieren. Gastgeber werden der Förderverein Besucherbergwerk Fortuna und die Geowelt Fortuna sein. Und einige Goslarer werden daran ganz sicher teilnehmen, sagt Rehm.

Die Exkursionen sind ein Herzstück der Tagung.

Die Exkursionen sind ein Herzstück der Tagung. Foto: Stefan Sobotta

Tagungsband enthält alle Vorträge

Ein dickes Lob gab es auch für den umfangreichen Tagungsband, der sämtliche Vorträge des Workshops enthält. Das 282 Seiten starke DIN-A-4-Buch ist reich illustriert, vierfarbig gedruckt und ist in einer 300er Auflage pünktlich zum Workshop erschienen. Darin gibt es auch bereits eine Vorschau auf das nächste Jahr.

Der Großteil der Bände ging am Wochenende an die Tagungsteilnehmer weg. Ein paar Restexemplare sind aber noch vorhanden, weil der Rammelsberg-Förderverein sicherheitshalber ein paar Bücher mehr drucken lassen hat. Wer bei dem Montanhistorik-Workshop nicht dabei war und nun die Beiträge nachlesen möchte, kann eines der letzten Exemplare bei Renate Rehm erwerben. Kostenpunkt: 30 Euro. Kontakt: renate_rehm@web.de.

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