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Geschenk für jeden Gast

75. Geburtstag: Clausthaler Verein feiert bis zum Morgengrauen

Der Glückauf-Saal ist zum Tzscherpermahl des BuH-Vereins ordentlich gefüllt.

Der Glückauf-Saal ist zum Tzscherpermahl des BuH-Vereins ordentlich gefüllt. Foto: Neuendorf

Der Berg- und Hüttenmännischer Verein in Clausthal-Zellerfeld hat seinen 75. Geburtstag gefeiert. Die akademische Verbindung hatte daher zum Tzscherpermahl geladen. Um Mitternacht war aber noch lange nicht Schluss.

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Von Corinna Knoke
Freitag, 08.11.2024, 06:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Als der Berg- und Hüttenmännische Verein (BuH-Verein) in Clausthal-Zellerfeld seinen 75. Geburtstag im Glückauf-Saal feierte, war es unfassbar voll. Rund 200 geladene Gäste haben den Weg zum Tzscherpermahl der akademischen Verbindung gefunden. Sie konnten sich alle über ein besonderes Geschenk freuen. Nach dem traditionellen Mitternachtsschrei war die Feier für einen Großteil der Gruppe aber noch lange nicht vorbei.

Geschichtlicher Rückblick

Im Glückauf-Saal lieferte der Erste Vorsitzende der Altherrenschaft, Joachim Blank, einen geschichtlichen Rückblick auf die Anfänge des Berg- und Hüttenmännischen Vereins. Dabei handelt es sich um eine nichtschlagende und nichtfarbentragende Studentenverbindung. Wie der Name erkennen lässt, liegen die Wurzeln in den Fachbereichen Bergbau und Hüttenkunde, mittlerweile werden aber Studierende aus den Bereichen Technik, Natur und Wirtschaft willkommen geheißen. Aktuell gibt es im BuH-Verein in Clausthal-Zellerfeld elf aktive Studierende vor Ort. Der Teil der Ehemaligen im Hintergrund, die Altherrenschaft, ist aber noch einmal deutlich größer. Bereits 1861 wurde der ursprüngliche BuH-Verein von einer kleinen Gruppe von Bergexpektanten an der Bergakademie Berlin gegründet. 1949 haben sieben Gründungsmitglieder dazu beigetragen, dass es auch in Clausthal-Zellerfeld einen BuH-Verein gibt.

Joachim Blank liefert einen geschichtlichen Rückblick auf die Anfänge des Berg- und Hüttenmännischen Vereins.

Joachim Blank liefert einen geschichtlichen Rückblick auf die Anfänge des Berg- und Hüttenmännischen Vereins. Foto: Neuendorf

Einer, der die „Goldenen Sieben“ noch kennengelernt hat, ist Ulrich Tillessen. Ihm kam bei der 75-Jahr-Feier die Ehre zuteil, die Festrede zu halten. Weitere Anekdoten gab es im Laufe des Abends aus jedem Jahrzehnt des BuH-Vereins in Clausthal-Zellerfeld. Auch Prof. Oliver Langefeld vom Bergbauinstitut hielt Grußworte. Dabei lieferte er einen Einblick in die Entwicklungen an der TU Clausthal und betonte vor allem die aktuelle Ausrichtung auf eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Als stellvertretender Bürgermeister gratulierte Thomas Gundermann (SPD) im Namen von Verwaltung und Rat herzlich zum 75. Geburtstag. „Ihre Verbindung ist ein lebendiges Beispiel für die gelungene Synthese gelebter Tradition, verantwortlicher Veränderung und gestalteter Gegenwart“, sagte er. Und weiter: „Ich freue mich, dass die Verbundenheit mit der geistigen Heimat Clausthal nicht nur des BuH-Vereins, sondern auch der Clausthaler Verbindungen ganz allgemein zu einer grundsätzlichen Bejahung und Unterstützung unserer Stadt beiträgt.“

Graviertes Messer für jeden Gast

Ein paar Worte überbrachte ebenfalls Oscar Berkmann. Der 22-Jährige ist im Clausthaler BuH-Verein der frisch gewählte Vorsitzende im neuen Wintersemester. Er erläuterte die Bedeutung des gravierten Tzscherpermessers, das jeder Gast geschenkt bekommen hat. Die kurze feste Klinge im Holzheft war früher für jeden Bergmann obligatorisch, um schadhafte Sprossen in den Fahrten unverzüglich erneuern zu können. Logisch, dass die Bergleute das praktische Werkzeug auch zum Frühstück nutzten, um Brot und Wurst über den Daumen zu schneiden.

Für jeden Gast gibt es ein graviertes Tzscherpermesser. Zwischen den einzelnen Vorträgen wird auch im Glückauf-Saal gesungen.

Für jeden Gast gibt es ein graviertes Tzscherpermesser. Zwischen den einzelnen Vorträgen wird auch im Glückauf-Saal gesungen. Foto: Neuendorf

Paula Medag, die im Clausthaler BuH-Verein für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, erzählt gegenüber der GZ, dass die Zusammenkunft nach dem obligatorischen Mitternachtsschrei im Glückauf-Saal noch nicht zu Ende war. Ein Großteil der Gruppe ist noch weiter ins Vereinsheim im Hüttenweg gezogen. Medag spricht zu Hoch-Zeiten von bestimmt 150 Leute in dem Haus, gefeiert wurde bis zum Morgengrauen.

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