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Fridays for Future in Goslar

„Wir sind laut, weil Ihr uns die Zukunft klaut“

„Wir streiken, bis ihr handelt!“ steht auf dem grünen Banner von Fridays for Future, mit dem zuerst Emil Walenta und dann Henry Fischer dem Demo-Zug vorausschreitet. Foto: Kempfer

„Wir streiken, bis ihr handelt!“ steht auf dem grünen Banner von Fridays for Future, mit dem zuerst Emil Walenta und dann Henry Fischer dem Demo-Zug vorausschreitet. Foto: Kempfer

Gut 60 Anhänger der Fridays-for-Future-Bewegung demonstrierten am 3. März in der Goslarer Altstadt für den globalen Klimaschutz. Im Vorfeld hatte es Irritationen zum Streckenverlauf  gegeben – die Aktivisten setzten sich gegen die Stadt durch.

Von Sabine Kempfer Freitag, 03.03.2023, 19:00 Uhr

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Goslar. Während die Stadt Goslar in der Bauphase am Breiten Tor „sich fortbewegende Versammlungslagen“ aus Gründen der Verkehrssicherheit gerne aus der Innenstadt herausgehalten hätte, bekamen die Klimaaktivisten von Fridays for Future vor dem Verwaltungsgericht Braunschweig Recht und zogen nicht,  wie zwischenzeitlich geplant, durch Jürgenohl, sondern ganz  kurzfristig doch vom Bahnhof durch die Altstadt. "Wir sind froh, dass Ihr trotzdem noch gekommen seid", sagte Emil Walenta bei der Kundgebung auf dem Kaiserpfalzparkplatz - die Abschlusskundgebung fand dann auf dem Jakobikirchhof statt.

Karsten Färber äußert bei der Abschlusskundgebung von Fridays for Future auf dem Jakobikirchhof Kapitalismuskritik. Foto: Kempfer

Karsten Färber äußert bei der Abschlusskundgebung von Fridays for Future auf dem Jakobikirchhof Kapitalismuskritik. Foto: Kempfer

Anlässlich des globalen Klimastreiks gingen am 3. März  in ganz Deutschland – an mehr als 250 Orten – Anhänger der Bewegung auf die Straße, um für den Klimaschutz zu demonstrieren. „Nur unser gemeinsamer Druck kann den Klima-Stillstand in der Koalition noch beenden“, schreibt die Organisation auf ihrer Homepage und verweist auf erste Erfolge: „In den letzten Jahren haben wir mehr bewegt, als viele je gedacht hätten. Es gibt heute eine breite gesellschaftliche Mehrheit für mehr Klimaschutz – doch auf den großen Durchbruch warten wir bis heute.“

Die Politik halte sich weder an die Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag noch an das Klimaschutzgesetz, bemängelt Fridays for Future; der Klimastreik wurde bewusst im Vorfeld des Koalitionsgipfels der Ampel-Parteien platziert. Wehret den Anfängen: Man will damit dem Glauben entgegentreten, die Menschen im Land interessierten sich nicht mehr für das Klima. Dafür müssten die Demos wieder richtig groß werden, hatte Fridays for Future gefordert; in Goslar ist da noch Luft nach oben – die Polizei, die den Umzug durch die Stadt begleitete, zählte bis zu 64 Teilnehmer, die „Climate justice“ forderten und in Sprechchören reimten: „Wie wollen wir den ÖPNV? Umweltfreundlich und für lau!“

Die Klimaaktivisten setzten sich durch und zogen mit ihrer Demo durch die Goslarer Altstadt. Foto: Kempfer

Die Klimaaktivisten setzten sich durch und zogen mit ihrer Demo durch die Goslarer Altstadt. Foto: Kempfer

Zu den Gründen für den Streik hatte Fridays for Future die Notwendigkeit einer Mobilitätswende ebenso angeführt wie den schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien und die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. 

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