Vermisster per Handy-Ortung bei Braunlage entdeckt

Die ehrenamtlichen Helfer der Bergwachtgruppen St. Andreasberg und Vienenburg retten den Vermissten, der sich im Bereich Rinderstall/Silberteich verirrt hat. Symbolfoto: GZ-Archiv
Das neue Verfahren zur Handy-Ortung bei der Rettungsleitstelle bewährt sich. Am Donnerstag haben die Einsatzkräfte der Bergwacht einen 57-jährigen Wolfsburger, der sich im Bereich Rinderstall verirrt hatte, dank des neuen Verfahrens retten können.
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Braunlage. Ein 57-jähriger Urlauber aus Wolfsburg hat sich am Donnerstag im Bereich Rinderstall mit seinem Hund im Tiefschnee verirrt. Nach einer groß angelegten Suchaktion mit Bergwacht und Rettungsleitstelle konnte der Mann schließlich über eine Handy-Ortung ausfindig gemacht und wenig später gerettet werden.
Gegen 16 Uhr hatte der Wolfsburger, der seinen Kurzurlaub in Braunlage verbringt, über einen Freund die Einsatzkräfte alarmiert, berichtet die Bergwacht. In der Dämmerung hatte er doch ein wenig Angst bekommen, zumal ihn sein Hund gebissen hatte, weil dieser offenkundig nicht mehr weiterlaufen wollte. Es gelang dem 57-Jährigen dann aber doch, das Tier zum Weitergehen zu bewegen.
Mittlerweile war auch die Bergwacht informiert worden, und Mitglieder der Gruppen St. Andreasberg und Vienenburg suchten nach dem Mann. In vier geländegängigen Fahrzeugen waren sie im Bereich Rinderstall, Lausebuche und Königskrug unterwegs. Inzwischen war es dunkel, was die Suchaktion zusätzlich erschwerte.
Die Rettungsleitstelle hatte schließlich trotz des schlechten Empfangs in dem Bereich Handykontakt mit dem Mann. Die Mitarbeiter orteten den Vermissten, was laut Landkreis-Pressesprecher Maximilian Strache dank der neuen Software in Sekundenschnelle möglich sei. Über das sogenannte AML-System (AML steht für Advanced Mobile Location) aktiviert das Handy zu Gesprächsbeginn automatisch WLAN und Satellitennavigation. „Das funktioniert aber nur, wenn der Anrufer 112 wählt“, so ein Mitarbeiter der Einsatzleitstelle.
+Sobald das Smartphone die Position ermittele, würden diese Daten automatisch auf einen Server in Freiburg weitergeleitet, der die Position schließlich nach Goslar melde. Wie der Mitarbeiter auf Anfrage weiter mitteilte, sei die Handy-Ortung zuvor sehr viel komplizierter gewesen und habe bis zu einer Stunde gedauert, habe sich der Vermisste im Oberharz aufgehalten, habe es wegen des schlechten Empfangs teilweise sogar noch viel länger gedauert, die Person ausfindig zu machen.
Die Handy-Ortung habe ergeben, dass der Mann sich in der Nähe des Silberteichs aufhielt und mit dem Hund in Richtung Königskrug lief, berichtet die Bergwacht. Gegen17 Uhr konnten die Einsatzkräfte den leicht verletzten Mann, der sich aber selbst gegen den Hundebiss und die Unterkühlung versorgen wollte, mit seinem Hund zu seinem Wagen fahren.