Vaupel-Kita-Stiftung: Dreck-Weg-Tag ist erstes eigenes Projekt

Mit Warnweste, Mini-Müllzange und Eimern sind die Kinder aus Clausthal-Zellerfeld unterwegs, um Müll zusammeln – wie hier aus der Kita Marktstraße. Fotos: Privat/Knoke
Die Vaupel-Kita-Stiftung unterstützt seit Jahren viele Projekte in den Kita von Clausthal-Zellerfeld. Damit will sie die pädagogische Förderung im Oberharz vorantreiben. Auch will sie nun eine Aktionen ins Leben rufen. Der Dreck-Weg-Tag machte den Auftakt.
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Clausthal-Zellerfeld. Die Vaupel-Kita-Stiftung gibt es seit 2010. Sie fördert Projekte in den Kindertagesstätten der Berg- und Universitätsstadt. Nun will die noch recht unbekannte Stiftung ihre Arbeit auf ein neues Level heben und Gesicht zeigen. Sie will eigene Aktionen ins Leben rufen. Der Auftakt mit dem Dreck-Weg-Tag ist laut den Verantwortlichen geglückt.
Zur Historie: Das Ehepaar Dr. Horst und Ilse Vaupel haben die Stiftung gegründet, um den Kindern im Oberharz eine zusätzliche pädagogische Förderung zu ermöglichen und die Region zu stärken. Das Ehepaar hat keine Kinder und keine Erben und wollte mit ihrem Geld etwas Gutes für andere tun – so kam die Idee für die Stiftung. Ilse Vaupel ist bereits verstorben, ihr Mann verfolgt die Arbeit dort noch immer.
Maßnahmen für Kitas schaffen, die Mehrwert bieten
Seit Februar 2021 ist die Stiftung eigenständig und nicht mehr unter dem Dach der Sparkasse Hildesheim – Goslar – Peine. Detlev Koch, Cordula Müller-Hörseljau und Celine Krause vervollständigen mittlerweile das Stiftungsteam und engagieren sich in der Organisation und Umsetzung der Projekte. Gerade am Anfang habe sich die Gruppe mit viel Bürokratie herumschlagen müssen. Mit dem gelernten Banker Detlev Koch, der auch noch ein Fernstudium auf dem Gebiet Stiftungsmanagement absolviert hat, habe die Stiftung aber einen erfahrenen Menschen im Team.

Der Dreck-Weg-Tag soll sich als erstes Projekt der Vaupel-Stiftung etablieren, sagen Detlev Koch und Celine Krause.
Koch erklärt, dass es die Aufgabe der Stiftung sei, das Kapital der Vaupels bestmöglich zu verwalten. Denn dann könne wiederum mehr Geld für die Kinder ausgegeben werden. Nach wie vor sollen damit Maßnahmen an Kitas geschaffen werden, die für die Entwicklung einen Mehrwert bieten, sagt Celine Krause aus dem Vorstand. In der Vergangenheit habe die Stiftung jedoch ausschließlich bereits bestehende Projekte in Kitas gefördert: Sie habe Gemüse- und Obstboxen finanziert, um Kindern gesunde Ernährung näherzubringen, Trommelkurse unterstützt oder Waldwochen mit Waldpädagogen begleitet. Künftig sollen dazu als Ergänzung die eigenen Projekte kommen.
Müllsammelaktion soll jährliche Veranstaltung werden
Stolz erzählt Krause, dass sechs Kitas aus Clausthal-Zellerfeld beim Dreck-Weg-Tag mitgemacht hätten. Rund 150 Kinder hätten im Stadtgebiet Müll gesammelt. Die Stiftung hat sich dabei um die Ausrüstung gekümmert. Laut Krause hatte jedes Kind eine Mini-Müllzange, einen Eimer, eine Warnweste und Handschuhe zur Verfügung. Die Utensilien wurden in den Stiftungsbestand aufgenommen und sollen bis zur nächsten Müllsammelaktion eingelagert werden. Nach der erfolgreichen Premiere soll eine solche Veranstaltung mindestens einmal jährlich stattfinden. Wenn eine Kita aber selbstständig losziehen will, kann sie sich das Equipment der Stiftung gerne ausleihen.
Unterstützt wurde das Team bei der Aktion unter anderem von den Fleischereien Eine und Aschoff, von der Bäckerei Biel und dem Bio-Lieferdienst Lotta Karotta, die gemeinsam den Kindern ein ausgewogenes Mittagessen gezaubert haben. „Vom Baubetriebshof gab es noch Müllsäcke und die Mitarbeiter sind extra noch umher gefahren, um den gesammelten Müll abzuholen“, sagt Celine Krause. Das Projekt habe einen Lerneffekt bei den Kindern ausgelöst, nicht einfach ihren Dreck in die Natur zu werfen. Und sie würden auch bestimmt ihren Eltern genau auf die Finger schauen, beispielsweise nicht unachtsam ihr Kaugummipapier wegzuschmeißen. „Und es hat den Kleinen wirklich Spaß gemacht“, meint Krause.
Gruppe ist bei den Kitas noch nicht im Gedächtnis
Um Projekte anzugehen, ist die Stiftung auf weitere Unterstützer angewiesen, im Vorstand sind aktuell gut eine Handvoll Leute engagiert. „Wir wollen die Menschen zum Mitmachen animieren“, erklärt Koch. Dabei spricht er Eltern an, die sich beispielsweise projektbezogen einbringen wollen oder wenn es um die Kita ihres Kindes geht. Dadurch würde sich der Einsatz der Stiftung auch noch einmal mehr herumsprechen. Ein Manko ist laut Krause nämlich, dass die Gruppe bei den Kitas noch zu wenig im Gedächtnis sei. „Es gibt noch keinen Automatismus, dass sie an uns denken, wenn ein zu förderndes Projekt ansteht.“
Für das Jahr gibt es noch so allerhand Ideen, die das Team umsetzen will. Es plant aktuell, ein mobiles Planetarium zu mieten, das voraussichtlich in der Stadthalle aufgebaut werden soll und Kindern altersgerecht das Weltall erklärt. Und es soll ein Kindermusical geben, das über einen längeren Zeitraum von den Mädchen und Jungen in Clausthal-Zellerfeld unter fachkundiger Leitung eingeübt wird. Kostüme und Bühnenbild sollen auch in den Kitas gebastelt werden. Mit finanzieller Unterstützung der Stiftung ist dann auch eine Aufführung vor Publikum angesetzt.
Wer weitere Ideen hat oder sich bei der Stiftung engagieren möchte, kann sich an Celine Krause wenden. Sie ist telefonisch unter (05323) 7593474 oder per Mail an celine.krause@mail.de erreichbar.