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Clausthal-Zellerfeld

Ukrainerische Frauenhilfe findet festen Treffpunkt

Im Jugendzentrum suchen sich Mütter Kleidung, Schulsachen, Mal- und Spielzeug für ihre Kinder aus – ihnen fehlt schlicht die Ausstattung. Fotos: Neumann

Im Jugendzentrum suchen sich Mütter Kleidung, Schulsachen, Mal- und Spielzeug für ihre Kinder aus – ihnen fehlt schlicht die Ausstattung. Fotos: Neumann

In Mila Lutsiuks Whatsapp-Gruppe suchen 140 Frauen Hilfe. Sie sind mit ihren Kindern aus der Ukraine geflüchtet. Lutzsiuk selbst dolmetscht für sie. Nun hat die Gruppe einen festen Treffpunkt für sich gefunden  und nutzt ihn auch. Die Ideen sprideln nur so.

Von Carolin Neumann Freitag, 13.05.2022, 18:45 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Die ukrainische Frauenhilfe in Clausthal-Zellerfeld hat nun einen Treffpunkt für sich gefunden. In dieser Woche kamen Hilfsorganisationen mit aus der Ukraine geflüchteten Frauen und deren Kindern im Jugendzentrum zusammen. Die Stadt stellt dort auch für kommende Treffen einen Raum bereit. Es warteten bereits gespendete Sportkleidung, Spielzeug, Mal- und Schulsachen darauf, mitgenommen zu werden.

Das Geld dafür stammt aus dem Spendentopf von GZ und Deutschem Roten Kreuz, die eine Sammelaktion ins Leben gerufen hatten. Der Verein „Bürger helfen Bürgern“ fragte an und erhielt daraufhin 5000 Euro, um ukrainische Geflüchtete unterstützen zu können. Die in Not geratenen Frauen und Kinder stöberten in den Sachen, suchten aus, was sie benötigten. Auch Kinderbücher, abgeholt aus Kiew, waren frisch eingetroffen: Ukrainische Literatur ist in Deutschland sonst eher Mangelware.

Auch, wenn das Erlebte sicher für immer in den Köpfen verankert bleibt: Den Frauen und ihren Kindern, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, will das Netzwerk helfen, ihnen den Weg zurück in ein normales Leben zu ermöglich.

Von Krieg und Flucht geprägt: In Clausthal-Zellerfeld werden geflüchtete Kinder und ihre Mütter durch ein Netzwerk unterstützt, um sich zurechtzufinden. Fotos: Neumann

Von Krieg und Flucht geprägt: In Clausthal-Zellerfeld werden geflüchtete Kinder und ihre Mütter durch ein Netzwerk unterstützt, um sich zurechtzufinden. Fotos: Neumann

Die Ideen sprudeln

Nun wollen sich die Helferinnen und Helfer mit Unterstützung des Turn- und Sportvereins Clausthal-Zellerfeld darum kümmern, dass die Kinder in Fußball-, Handball- oder auch Basketballvereinen Platz finden. Organisiert wurden zudem Schwimmkurse für Kinder – ab dieser Woche immer mittwochs im Hotel Festenburg. „Ein Elternteil geht dabei immer mit dem Kind ins Wasser, das festigt noch mal die Bindung“, weiß Andrea Duit-Reith vom Verein „Bürger helfen Bürgern“.

Auch Elena Miekhova (links) und ihre kleine Tochter Yeva haben einiges durchgemacht. Sie suchen im Oberharz Zuflucht. Mit einer ehrenamtlichen Helferin bemalen sie Steine, die am Sonntag im Museum Spenden einbringen sollen.

Auch Elena Miekhova (links) und ihre kleine Tochter Yeva haben einiges durchgemacht. Sie suchen im Oberharz Zuflucht. Mit einer ehrenamtlichen Helferin bemalen sie Steine, die am Sonntag im Museum Spenden einbringen sollen.

Vor weiteren Ideen sprudelt es nur so: etwa die Realisierung eines Integrationskreises für Jugendliche und für allein angekommene Ukrainerinnen. Um noch mehr Spenden zu akquirieren, nutzen die Familien den Internationalen Museumstag kommenden Sonntag: Zusammen haben sie dafür beim Treffen am Dienstag beim Jugendring Steine bunt bemalt. Die will der Lions-Club Oberharz am Sonntag an seinem Stand im Bergwerksmuseum anbieten. „Spenden, die dabei zusammenkommen, sollen wieder der ukrainischen Fraueninitiative zugute kommen“, erzählt Club-Präsidentin Dagmar Daum. Die Frauen organisieren mittlerweile den Spielkreis für ihre Kinder selbst. „Wir planen auch noch ein Grillen auf dem Robinson-Spielplatz“, verrät Mila Lutsiuk schon einmal. Sie ist vor drei Jahren nach Altenau gezogen und gebürtige Ukrainerin und hilft beim Übersetzen.

Netzwerken hilft

Die Verbindung mit der gemeinnützigen Hilfsorganisation „Bürger helfen Bürgern“ entstand in einem Schnelltestzentrum. Vereinsmitglied Jens Drewes kam mit ihr ins Gespräch und eine Idee war geboren. Lutsiuks Whatsapp-Gruppe umfasst mittlerweile über 140 Kontakte, die froh über diese Hilfe sind. „Und über die Facebook-Gruppe des Bürgervereins habe ich letztens drei Hochstühle gesucht. Wir haben acht bekommen“, erzählt sie. So funktioniert Netzwerkarbeit.

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