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Touristen feiern Silvester im Harz

Top oder Flop? Goslarer Hoteliers ziehen Weihnachtsbilanz

Der "Walpurgishof" in Hahnenklee meldet 85 Prozent Auslastung. Foto: Heine

Der "Walpurgishof" in Hahnenklee meldet 85 Prozent Auslastung. Foto: Heine

Wie lief das Weihnachtsgeschäft in Goslarer und Hahnenkleer Hotels? Die meisten der befragten Gastgeber sind zufrieden oder zumindest verhalten optimistisch. Aber ein Haus musste über die Feiertage auch geschlossen bleiben.

Von Petra Hartmann Donnerstag, 29.12.2022, 06:01 Uhr

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Goslar/Hahnenklee. Zu Weihnachten und Silvester in den Harz? Die Corona-Bestimmungen sind gefallen, die Menschen dürfen wieder unbeschwert Urlaub machen. Die GZ hat sich bei Hotel-Betreibern in Goslar und Hahnenklee umgehört, ob die Touristen wieder zu ihnen strömen.

Niklas Suliktsis

Niklas Suliktsis

„Es war durchwachsen, es könnte besser gehen“, fasst Niklas Suliktsis, Geschäftsführer des Hotels „Villa Saxer“, sein Weihnachtsgeschäft zusammen. Aber zu Silvester sei alles ausgebucht. Generell seien die Gäste bei ihren Buchungen noch zurückhaltend gewesen. Ob die Gästezahlen in Zukunft wieder zunehmen? „Nächstes Jahr noch nicht, aber ich hoffe, dass es danach besser wird.“

"Alte Münze": Nicht jede Veranstaltung wird angenommen

Rosemarie Prien

Rosemarie Prien

Sehr zufrieden äußerte sich Rosemarie Prien, Chefin des Hotels „Alte Münze“. „Weihnachten ist sehr gut gelaufen, zu Silvester sind wir ausgebucht. Ab und zu stornieren Gäste aufgrund von Krankheit, aber die Zahlen liegen im Rahmen.“ Wegen der Energiekrise habe die „Alte Münze“ die Preise anheben müssen. Im Gaststättenbereich überlege sie nun, welche Veranstaltungen sie annehme und was nicht. Wenn sie den großen Saal heizen und die zweite Küche in Betrieb nehmen müsse, müsse sich die Sache auch rechnen.

"Niedersächsischer Hof": Weihnachten war "okay" 

„Wir sind zufrieden, die ganze Weihnachtswoche ist okay gelaufen“, sagt Monika Sester, Direktorin des „Niedersächsischen Hofes“. Zwar habe es etwas weniger Buchungen gegeben, da das Hotel keinen Restaurantbetrieb mehr bot, doch sei das Haus gut gebucht gewesen. Viele Stornierungen habe es nicht gegeben. „Wenn eine Absage kam, kam auch gleich eine neue Anfrage rein“, sagt Sester. Ein Besuchermagnet sei der Goslarer Weihnachtsmarkt gewesen. Und: „Silvester sind wir ausgebucht.“ Erhöhen musste auch der Niedersächsische Hof die Zimmerpreise, aber nicht wegen der Energiekrise, sondern weil das Haus in der Coronazeit komplett renoviert wurde, erzählt die Direktorin.

"Schiefer"-Chef Alexander Scharf: "Ich bin immer optimistisch"

Alexander Scharf (r.).

Alexander Scharf (r.).

„Gemessen an den beiden letzten Jahren war es ein richtig guter Erfolg“, sagt Alexander Scharf, Chef des „Schiefer“. An die Besucherzahlen des Jahres 2019 komme er zwar nicht heran, aber die Weihnachtszeit sei gut gelaufen. Auch dank des Weihnachtsmarkts direkt vor der Haustür und der „X-mas Partys“ habe das Schiefer viel Zuspruch erhalten. „Das Haus ist voll“, freut sich Scharf auf Silvester. Die öffentliche Silvesterparty im Innenhof werde immer gut angenommen, und für die Silvester-Gala mit Menü gebe es nur noch wenige Restkarten. Auch im Schiefer wurden die Zimmer etwas teurer. Jedoch nicht wegen der Energiekrise, aufgrund der Vertragslaufzeiten schlage dies erst im nächsten Jahr zu Buche. Doch seien Löhne und die Materialkosten gestiegen. Aber: „Ich bin immer optimistisch.“

"Walpurgishof" meldet 85 Prozent Auslastung 

Axel Bender

Axel Bender

In Hahnenklee sitzt einer, der ganz genau weiß, wie es gemacht wird: „Wir haben das beste Jahr unserer Firmengeschichte geschrieben“, trumpft Axel Bender, Geschäftsführer des „Walpurgishofs“, auf. Sein Rezept: „Es gibt vier Erfolgsfaktoren: Freundlichkeit, Ehrlichkeit, immer aufmerksam den Markt beobachten und einen Vertrieb aufbauen und ihn auf breite Schultern stellen“, sagt er. So habe er im gesamten Jahr eine durchschnittliche Auslastung in Höhe von 85 Prozent gehabt. Weihnachten sei alles ausgebucht gewesen, bis auf zwei Zimmer (von 60). „Seit Dienstag sind wir komplett ausgebucht bis zum 8. Januar.“ Die Millionen-Investitionen in sein Hotel hätten sich gelohnt. Gleichwohl müsse er die Preise für die Übernachtungen auch erhöhen: „Es ist alles teuerer geworden: Einkauf plus 20 Prozent, Löhne plus 30 Prozent, Energie plus 250 Prozent“, rechnet Bender vor.

Eigene Weihnachtsgeschichte an Heiligabend

Marta Lattemann-Meyer

Marta Lattemann-Meyer

Marta Lattemann-Meyer ist mit rund 50 Prozent Auslastung in ihrem „Hahnenkleer Hof“ über Weihnachten zufrieden: „Nach zwei Jahren Pause können wir nicht klagen. Über Silvester bis zum 2. Januar sind wir ausgebucht.“ Heiligabend habe sie mit den Gästen in sehr harmonischer Stimmung verbracht, habe auch eine selbst verfasste Weihnachtsgeschichte über ihre Kindheit im Harz vorgetragen. Vor allem Stammgäste seien da gewesen, einer komme seit 31 Jahren zu ihr. Die Zimmerpreise hätte sie anpassen müssen, aber minimal, betont sie. Nun freut sie sich auf die Silvesterfete mit einer Zwei-Mann-Band.

Über Weihnachten geschlossen

Das Hotel „Waldrausch“, ebenfalls in Hahnenklee, ist erst seit dem 26. Dezember wieder geöffnet. An den Wochenenden vor Weihnachten sei das Geschäft gut gelaufen, unter der Woche weniger gut. Für Heiligabend habe es bis Mitte Oktober keine Anfragen gegeben, sodass die Betreiber-Familie sich entschloss, lieber privat zu Hause mit den Kindern (3 und 7) zu feiern. „Die Entscheidung war goldrichtig“, sagt Ronja Vallespir-Ahrendts. In ihrem Hotel hätte sie nur Gäste angenommen, die mindestens drei Tage bleiben wollten. Die Buchungslage ab dem 26. Dezember sei gut. „Silvester ist voll“, freut sich die Hotelchefin. „Insgesamt bin ich mit dem Jahr zufrieden, ich habe mehr Buchungen als im Jahr 2019 gehabt.“ Auch die Anfragen für Januar und Februar 2023 seien gut angelaufen. „Ich hoffe, dass wir wieder das Niveau von 2019 erreichen.“ Wegen der Energiekrise wurden auch hier die Zimmerpreise erhöht, doch habe man die Beträge bereits seit 2020 in kleineren Schritten angepasst.

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