Stunde der Gartenvögel: Auf der Suche nach Spatz und Taube

Häufigster Zählvogel 2022: Der Haussperling. Foto: Fotonatur
Der Naturschutzbund ruft wieder zur "Stunde der Gartenvögel" auf. Bereits zum 19. Mal werden Naturfreunde gebeten, Vögel zu zählen und an den Naturschutzbund zu melden. Dieses Jahr stehen die Türkentaube und der Feldsperling im Fokus.
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Harz. Zur „Stunde der Gartenvögel“ ruft der Naturschutzbund Nabu zum inzwischen 19. Mal auf. In der Zeit vom 12. bis 14. Mai bittet der Nabu der Region Südost-Niedersachsen Vogelfreunde um ihre Mitarbeit beim Zählen.
„In diesem Jahr wollen wir uns die Veränderungen in der Vogelwelt durch die Klimakrise anschauen“, sagt Josefine Beims von der Nabu-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen. Eine Gewinnerin des wärmeren Winterwetters könnte die Türkentaube sein. Bei ihr ergeben die Sichtungen seit Jahren eine leicht steigende Tendenz, eventuell verursacht durch eine stärkere Bindung an Siedlungen und die damit häufigere Zählung, trotz des allgemein eher rückläufigen Bestands. „In Südost-Niedersachsen konnte die Türkentaube bei der Zählung in 2022 einen Zuwachs von 41 Prozent verzeichnen. Es wird sich zeigen, ob der Trend bei dieser Zählung anhält“, so Beims.
Sorgen macht den Ornithologen der Feldsperling. Die Spatzenart steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste, auch in Niedersachsen, und wird bei der „Stunde der Gartenvögel“ immer weniger gezählt.
Feldsperling nur auf Platz neun
Der Feldsperling steht in Konkurrenz zum kräftigeren Haussperling, darum ist er häufiger im ländlichen Siedlungsraum anzutreffen. Dort ist der Feldsperling durch die intensive Landnutzung bedroht, weil er kaum noch Nahrung, wie Samen und Insekten, sowie Nistplätze findet. Im vergangenen Jahr belegte der Feldsperling in Südost-Niedersachsen Platz neun, während der Haussperling, gefolgt von Star und Amsel, den ersten Platz belegte.
Dank der vielen Teilnehmer an der Nabu-Aktion ist es möglich, Trends für den Siedlungsraum abzulesen und wissenschaftlich auszuwerten. Im vergangenen Jahr waren es bundesweit 67.000 Menschen, die aus über 44.000 Gärten über1,5 Millionen Vögel gemeldet haben. Davon kamen 965 Teilnehmer aus Südost-Niedersachsen, die in654 Gärten über 25.000 Vögel gezählt haben. Gemeinsam mit der Schwesteraktion „Stunde der Wintervögel“ handelt es sich um Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmach-Aktion. „Wer teilnimmt, profitiert auch selbst, denn Studien haben gezeigt: Wer Vögel beobachtet, beeinflusst sein psychisches Wohlbefinden positiv und lebt gesünder“, betont Beims. „Und natürlich lernt man viel über Vögel und die Natur vor der eigenen Haustür.“
Meldung per Telefon, Post oder App
So funktioniert die Vogelzählung: Von einem ruhigen Platz im Garten, Park, auf dem Balkon oder vom Fenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Die Beobachtungen können online unter www.stundedergartenvoegel.de gemeldet werden, aber auch per Post oder am 13. Mai von 10 bis 18 Uhr per Telefon kostenlos unter (0800)1157115. Gemeldet werden kann auch mit der Nabu-Vogelwelt-App, erhältlich unter www.nabu.de/vogelwelt. Meldeschluss ist der 22. Mai. Für kleine Vogelexperten gibt es die „Schulstunde der Gartenvögel“ vom 8. bis 12. Mai. Weitere Infos: www.naju.de/sdg. red