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Historienspektakel

Seesen lässt es beim Sehusafest zwei Tage lang richtig krachen

Am Samstag und Sonntag, 2. und 3. September, wird es in Seesen wieder laut, wenn die Musketiere feuern. Ort des Schlachtgetümmels ist das Areal vor dem ehemaligen herzoglichen Jagdschloss, dem heutigen Museum. Foto: Stadt Seesen

Am Samstag und Sonntag, 2. und 3. September, wird es in Seesen wieder laut, wenn die Musketiere feuern. Ort des Schlachtgetümmels ist das Areal vor dem ehemaligen herzoglichen Jagdschloss, dem heutigen Museum. Foto: Stadt Seesen

Es ist wieder so weit: Seesen lädt zur Sehusa-Sause ein. Traditionell am ersten Wochenende im September steht die Stadt im Zeichen ihrer Zeitreise in die eigene Geschichte. Tauende Besucher werden zu Norddeutschlands größtem Historienfest erwartet.

Von Andreas Gereke Donnerstag, 31.08.2023, 18:00 Uhr

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Seesen. Fans zählen schon die Stunden, denn bald ist es wieder so weit: Seesen lädt zu seiner Sehusa-Sause ein. Das Areal zwischen Burg Sehusa, herzoglichem Jagdschloss und altem Ratskeller wird wieder zum Schauplatz für Ritter, Gaukler, Mägde und Musiker: Am Samstag und Sonntag, 2. und 3. September, steigt wieder das Sehusafest. Es ist die mittlerweile 47. Auflage dieses Ereignisses, das seinen Ursprung in den Feierlichkeiten zum tausendjährigen Stadtjubiläum im Jahre 1974 hat.

Über 1000 Mitwirkende

Auch in diesem Jahr erwarten die Organisatoren Tausende Besucher, denn das Historienfest bietet für Groß und Klein ein sehr abwechslungsreiches Programm: Mehr als 1000 Bürgerinnen und Bürger lassen sozusagen ihre Ahnen auferstehen und erzählen die Geschichte ihrer Stadt vom Mittelalter bis zum Rokoko in stilechten Gewändern und typischen Szenen. So können sich die Besucher auch in diesem Jahr wieder auf Tillys Truppen, mittelalterliche Schwertkämpfe und die große Steinschleuder der Schutten freuen. Auch Reitvorführungen, Schlacht- und Belagerungsszenen sowie ein abwechslungsreiches musikalisches Programm – unter anderem mit den Mittelalterbands Pestilenzia und Wolgemut – auf zwei Bühnen sind geplant.

Wo eben noch die Straße entlang führte, steht plötzlich das Seesener Stadttor: Das Sehusafest kann kommen. Foto: Gereke

Wo eben noch die Straße entlang führte, steht plötzlich das Seesener Stadttor: Das Sehusafest kann kommen. Foto: Gereke

Besonderer Höhepunkt ist wie jedes Jahr das Freilichttheater „Die Sage vom Silberhohl“ und der große Festumzug durch die Seesener Innenstadt am Sonntag ab 14 Uhr. Das detaillierte Programm gibt es im Netz unter www.sehusafest.de.

Neue Belagerungstechnik

„Wer noch tiefer in die Geschichte der Sehusastadt eintauchen möchte, ist herzlich zu einer besonderen Stadtführung am morgigen Freitag, 1. September, ab 17 Uhr über das Festgelände eingeladen“, erzählt Seesens Stadtsprecherin Bea Dziuba, gleichzeitig Sprachrohr des Seesener Historienfestvereins, der die Veranstaltung organisiert. Treffpunkt ist auf dem Jacobsonplatz, die Kosten betragen 10 Euro pro Person, Kinder bis 12 Jahren müssen nichts bezahlen.

Grundsätzlich gilt für das Fest die Weisheit: Never change a winnig Team. Es basiert auch in diesem Jahr auf den vielen bewährten Elementen der Vergangenheit. Einige Sachen sind aber doch neu: Frank Le Corbeau feiert seine Premiere. „Und die Schutten setzen im Rahmen ihrer Belagerungsszene in diesem Jahr erstmals sogenannte Belagerungskörbe ein. Die Körbe wurden nach alten Zeichnungen in der gemeinnützigen inklusiven Korbflechterei Mühlhausen hergestellt“, erklärt Dziuba.

Vorverkauf läuft

Ergänzt ist das Fest zudem um einen neu gegründeten Veranstaltungsleitungsstab, bei dem in der Vorbereitung die Fäden zusammenliefen. Zudem hat der Sicherheits- und Krisenstab, in dem auch Vertreter von Ordnungsamt, Feuerwehr, Polizei und DRK sitzen, das Sicherheitskonzept für die Veranstaltung grundlegend überarbeitet und beispielsweise den Einsatz der Terrorsperren neu gedacht.

So sehen sie aus, die Belagerungskörbe: Ein Angreifer findet darunter Schutz und kann sich so den fremden Stadtmauern nähern. Foto: Historienfestverein

So sehen sie aus, die Belagerungskörbe: Ein Angreifer findet darunter Schutz und kann sich so den fremden Stadtmauern nähern. Foto: Historienfestverein

Der Verkauf der Eintrittsbänder läuft derweil – der Preis bleibt zum Vorjahr unverändert: Erwachsene zahlen für einen Tag 7 Euro, Kinder ab 7 Jahren, Schüler, Studenten, Gewandete, Schwerbehinderte und eine Begleitperson zahlen jeweils 5Euro für einen Tag. Es gibt aber auch das Zwei-Tages-Ticket: Wer das ganze Wochenende bleiben möchte, zahlt statt 14 nur 12 Euro, ermäßigte Personen können das Fest für 8 Euro an beiden Tagen besuchen. Die Eintrittsbänder gibt es unter anderem in der Buchhandlung Isabella Beier (Jacobsonstraße 33) sowie in der Seesener Touristinformation (Jacobsonstraße9).

Fakten zum Fest: Das Sehusafest öffnet am Samstag um 13 Uhr die Stadttore. Der historische Markt im Schlosspark ist bis 23 Uhr geöffnet, die Gastronomie bis 2 Uhr. Am Sonntag öffnet das Sehusafest um 10 Uhr. Um 19 Uhr beendet der Nachtwächter das Treiben. Für das Sehusafest gilt ein allgemeines Waffenverbot für Besucher. Das umfasst sämtliche Waffen, auch solche, die üblicherweise zur Gewandung gehören. Das sind insbesondere Hieb- und Stichwaffen, wie Schwerter, Messer, Dolche, Säbel, Degen, Äxte, Speere, Lanzen und ähnliche historisch relevante Gegenstände, unabhängig davon, ob sie stumpf oder scharf sind, Pfeile für Bögen sowie Taschenmesser. Nachgestellte Waffen aus Stoff, Polster, Schaumstoff oder leichtem Holz fallen nicht unter das Waffenverbot. Mitwirkende dürfen eine Waffe zu ihrer Gewandung tragen, wenn sie vorab über ihre Gruppen als Waffenträger registriert wurden. Für Besucher ist das leider nicht möglich. Die Veranstalter weisen darauf hin, dass es insbesondere bei den Schießvorführungen sehr laut werden kann. Empfehlung: Gehör schützen und den Hinweisen und Anweisungen der Schützen Folge leisten.

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