Robinsonspielplatz: Förderverein im Oberharz fordert neuen Träger

Mit der Hilfe von Landwirt Heiner Schule tauscht der Förderverein Stämme auf der unteren Ebene des Spielplatzes. Foto: Privat
Der Förderverein des Robinsonspielplatzes bilanziert ein erfolgreiches Jahr mit vielen ehrenamtlichen Helfern und vielfältigen Aktionen. Er sieht aber große Schwierigkeiten mit der Stadt als Trägerin und fordert deswegen einen Wechsel, denn die Konflikte nehmen zu.
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Clausthal-Zellerfeld. Der Förderverein des Robinsonspielplatzes blickte bei seiner Mitgliederversammlung auf die vergangenen Monate zurück. Der Vorstand freut sich über den Spielplatzbesuch vieler Kinder, zahlreiche erfolgreiche Arbeitseinsätze und die Wahl eines neuen Vorstandes. Allerdings bereite den Mitgliedern die schlechte Zusammenarbeit mit der Stadt als Trägerin des Spielplatzes nach wie vor große Sorgen, wie der alte und neue Vorsitzende Rainer Wiedemann verrät.
Der restliche Vorstand des Fördervereins stellt sich zukünftig wie folgt auf: Die Zweiten Vorsitzenden sind Udo Künstel und Jens Pfeiffer. Schatzmeisterin bleibt Petra Westphal. Schriftenführer ist Steffen Pluta, Beisitzende sind Jan Krause und Sven Albert-Pedersen. Und die Kassenprüfbeauftragten sind Birgit Schmidt und Rena Pfeiffer.
Ehrenamtliche Hilfe
Ein erfreulicher Auftakt der diesjährigen Saison bildete dem Vorstand zufolge ein Arbeitseinsatz im April mit 40 Menschen der Flüchtlingshilfe und dem Verein „Bürger helfen Bürgern“. Zusätzlich wurden die Naturstämme auf der unteren Ebene des Spielplatzes mit Unterstützung von Landwirt Heiner Schulte und seiner forstwirtschaftlichen Großmaschine getauscht. Anfang Juni sollte laut dem Vorsitzenden Wiedemann der Fallschutz der Seilbahn durch den Baubetriebshof mit Holzhackschnitzeln erneuert werden.

Bei der Mitgliederversammlung wird der Vereinsvorstand um Vorsitzenden Rainer Wiedemann (3.v.l.) neu gewählt. Foto: Privat
Da diese jedoch nicht vorrätig gewesen seien und die Seilbahn zum anstehenden Kinderfest verkehrssicher gemacht werden sollte, wurde der Bereich ersatzweise mit Rindenmulch aufgefüllt. Später seien diese wiederum durch Holzhackschnitzel ersetzt worden, was doppelte Kosten für die Stadt bedeutete. Bei dem internationalen Kinderfest kamen schließlich rund 450 Besucher. Und was den Förderverein besonders stolz macht: Zusätzlich wurde auf dem Spielplatz ein Musikvideo der Gruppe Rockstrom aus Minden gedreht, und ein Fernseh-Quiz über Deutschlands geheimste Orte fand dort statt (GZ berichtete).
Viel Konfliktpotenzial
Die Freude über das ehrenamtliche Engagement und die Unterstützung durch die vielen Helfer wird laut Wiedemann aktuell aber erheblich getrübt. Immer wieder würde es zu Konflikten mit der Stadt kommen, die Zusammenarbeit bereite ihm zunehmend Bauchschmerzen. So seien beispielsweise notwendige Revisionsarbeiten an den Spielgeräten und Objekten durch die Stadt nicht durchgeführt worden. Gleiches gelte für Totholz und Schneebruch.
Darüber hinaus beklagt Wiedemann, dass die Sandreinigung durch die Stadtverwaltung erst mit deutlichem Verzug in Auftrag gegeben worden sei. Gegenüber der GZ sagt der Vorsitzende, dass er sogar darüber nachgedacht habe, seine Vereinsarbeit hinzuschmeißen. Weil der Spielplatz jedoch sein „Baby“ sei, könne er das nicht übers Herz bringen.
So wie es aktuell laufe, könne es für Wiedemann und den gesamten Vorstand nicht mehr weitergehen. Deswegen wurde bei der Mitgliederversammlung über einen Wechsel der Trägerschaft gesprochen. Die Stadt hat laut dem Vorsitzenden zu viele andere Projekte, um sich intensiv mit dem Spielplatz zu beschäftigen, so wie es der Förderverein tun würde. Außerdem sei die Kooperationsvereinbarung von der Stadt ohnehin infrage gestellt worden, da sie von einem Mitarbeiter erstellt wurde, der mittlerweile in Rente ist, so Wiedemann. Das Resultat daraus sei, dass sich die Stadt daran nicht mehr gebunden fühle. Der Vorstand hoffe daher auf einen Wechsel der Trägerschaft, für die Zusammenarbeit mit der Stadt sieht Wiedemann keine Zukunft.