Robinsonspielplatz: Verein vermisst die Hilfe der Stadt

Nach dem Pfingstwochenende quillt der Mülleimer auf dem Robinsonspielplatz über. Foto: Privat
Volle Mülleimer und dreckiger Sand: Im Jugendausschuss kritisierte der Förderverein des Robinsonspielplatzes die Kommunikation mit dem Rathaus. Der Vorwurf lautete, dass die Stadt als Trägerin des Spielplatzes nicht ihren Pflichten nachkomme.
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Clausthal-Zellerfeld. Am Pfingstwochenende waren laut dem Förderverein weit mehr als 500 Menschen am Robinsonspielplatz. Die Freude über die hohen Besucherzahlen ist bei dem Vorsitzenden Rainer Wiedemann jedoch getrübt. Die Stadt als Trägerin des Spielplatzes kommt nach Aussage des Ehrenamtlichen nicht den Pflichten nach, die im Kooperationsvertrag vereinbart sind. Im Jugendausschuss sprach er unter anderem von nicht gereinigtem Sand, Gefahren an den Wegen durch Totholz und nicht geleerten Mülleimern.
Keine Antwort aus dem Rathaus auf Mails
Die vergangenen drei Jahre habe es mit der zuständigen Stelle im Bauamt eine gute Zusammenarbeit gegeben, betonte Wiedemann im Ausschuss. Seitdem der Mitarbeiter jedoch in Rente sei, laufe die Kommunikation nicht mehr gut. „Auf meine Mails erhalte ich kein Feedback. Es wird noch nicht mal mehr der Eingang bestätigt“, schilderte der Fördervereinsvorsitzende. Dabei habe er mittlerweile sogar schon Deadlines in die Mails geschrieben, denn einige zu erledigende Aufgaben würden keinen Aufschub mehr dulden.

Auch an der Brücke muss was gemacht werden. Foto: Privat
Darüber hinaus sei der Sandbereich zwei Jahre nicht gereinigt worden, beklagte Wiedemann und erinnerte an eine mögliche Infektionsgefahr. Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch (SPD) sagte dazu im Ausschuss, der Baubetriebshof habe mitgeteilt, dass diese Arbeiten bereits erledigt seien. „Das kann nicht sein“, erwiderte Wiedemann. „200 Tonnen Sand tauscht man mal nicht so eben aus. Das hätte ich mitgebekommen.“

Der Sand auf dem Robinsonspielplatz gehört ausgetauscht. Foto: Privat
Außerdem gebe es Bereiche auf dem Spielplatz, wie die Seilrutsche, die nach Angaben aus dem Förderverein seit zwei Jahren keine Holzhackschnitzel gesehen haben. „Blanke Steine im Boden stellen eine Verletzungsgefahr für die Besucher dar.“ Gleiches gelte für Bäume an der Zuwegung – aufgrund von Totholz.
Lange Mängelliste liegt beim Bauamt vor
Dem Fachbereich im Rathaus liegt laut Wiedemann die Mängelliste schon länger vor. „Das Geld für die Unterhaltung ist vorhanden, es wird aber in einer Dickfälligkeit ausgesessen, die seines Gleichen sucht“, schrieb der Förderverein des Spielplatzes bei Facebook. „Der Geduldsfaden ist eigentlich schon gerissen.“ In seinen Ausführungen im Ausschuss drückte sich Wiedemann wesentlich sachlicher aus. Aber auch dort äußerte er seinen Unmut, weil er als Vorsitzender von den Besuchern auf die Mängel angesprochen werde. Und er befürchte, dass deswegen die Spielplatz-Bewertungen im Internet schlechter werden.
Die Bürgermeisterin versuchte, zu schlichten und eine Lanze für ihr Bauamt zu brechen. Sie sprach den Personalmangel sowie einige Wechsel in der Stadtverwaltung an. „Das hat keiner bösartig verschlampt“, betonte sie. Wiedemann stellte klar, dass er niemanden persönlich angreifen wolle, es ihm jedoch nur um den Spielplatz gehe. Emmerich-Kopatsch sagte, dass es zeitnah ein Treffen mit den Vertretern des Fördervereins und den neuen zuständigen Beamten geben soll. Sie richtete ihren Dank in Richtung des Fördervereins aus. Denn ohne das ehrenamtliche Engagement könnte die Stadt eine solche Anlage niemals allein betreuen. Wiedemann freut sich nun, dass alle Parteien sensibilisiert und bemüht seien, Lösungen im Sinne der Kinder zu finden.
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