Robert-Koch-Schüler sammeln für die Türkei und Syrien

Die Klasse 11 a der RKS will Solidarität mit den Erdbebenopfern aus der Türkei und aus Syrien zeigen. Foto: Knoke
Clausthal-Zellerfelder Elftklässler organisieren nach dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien eine Spendenaktion und sammeln Lebensmittel und Hygieneartikel. Spenden können noch abgegeben werden. Am Donnerstag verkaufen sie zusätzlich Kuchen für den guten Zweck.
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Clausthal-Zellerfeld. „Es ist erschreckend zu sehen, wie die Menschen von jetzt auf gleich alles verloren haben“, sagt eine Elftklässlerin der Robert-Koch-Schule (RKS). Die Bilder vom verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien gehen um die Welt. Die immense Zerstörung und die vielen Todesopfer, die nach mehr als einer Woche immer noch aus den Trümmern geborgen werden, haben die 11a der RKS zutiefst berührt. Die Jugendlichen wollten daher nicht nur tatenlos zusehen und haben daher eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Bis Mittwoch Nachmittag haben Schüler, Lehrer und aber auch Nicht-Schulzugehörige die Möglichkeit, ihre Hilfsgüter in der RKS abzugeben.
Verwandte in der Türkei
Schülerin Semiha Cürük hatte die Idee mit der Spendenaktion. Sie erzählt, dass sie in den sozialen Medien gesehen habe, dass auch andere Schulen bereits zum Spenden aufgerufen hätten. Besonders betroffen macht sie das Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze, weil sie selbst ursprünglich aus der Türkei kommt. „Da wird einem noch mal bewusst, dass es das Heimatland ist“, sagt sie. Ihre Verwandten, die noch in der Türkei leben, seien jedoch glücklicherweise nicht von der Katastrophe betroffen. „Sie leben weiter im Westen“, berichtet Semiha.
Die Elftklässlerin brauchte nicht lange, um ihre Klasse für die Idee zu begeistern und auch Klassenlehrerin Manja Pickut mit ins Boot zu holen. Gemeinsam hat die Klasse alles organisiert und sich vor allem informiert, welche Hilfsgüter wirklich gebraucht werden. Detailliert haben die Schülerinnen und Schüler alles aufgelistet: Besonders benötigt werden für ein SOS-Paket Taschenlampen, Batterien, Powerbanks, Erste-Hilfe-Sets und neue Decken. Aber auch Hygieneartikel, Feuchttücher und Shampoo sowie Duschgel stehen auf der Liste. Gleiches gilt für Lebensmittel wie Konserven und sättigende Produkte (Reis, Nudeln, Nüsse und Reiswaffeln). Die Elftklässler erinnern auch an Babys und rufen dazu auf, Babynahrung, Fläschchen, Schnuller und Windeln zu spenden.
Gefüllte Kartons
Klassenlehrerin Pickut erzählt, dass sie gar nicht abschätzen könne, wie viele Spenden noch zusammenkommen. Sie ist gespannt, ob überhaupt alles in den Klein-Transporter passt, mit dem zwei Zwölftklässler die Artikel nach Goslar zu den Sammelstellen fahren. Laut Pickut werden die Hilfsgüter im Autohaus am Fliegerhorst, in der Bar Flames und in der Chai-La-Lounge entgegengenommen. Am Dienstag stapelten sich in der Hausmeister-Loge der RKS schon einige Kartons, die gut mit Babywindeln, Duschgel und Lebensmitteln gefüllt waren. Lehrerin Pickut berichtet von einer ukrainischen Mutter, die einen Karton vorbeigebracht hat. Das zeige, dass sie die Solidarität, die sie nach dem Ausbruch des Krieges erfahren habe, gern weitergeben wolle.
Applaus für den Einsatz
Um auf die Spendenaktion aufmerksam zu machen, sind die Elftklässler in den Klassen unterwegs gewesen und haben viele positive Rückmeldungen mitbekommen. „Manchmal haben wir sogar Applaus für unseren Einsatz bekommen“, berichtet eine Schülerin der 11a. Auch von anderen Lehrern haben die Jugendlichen Lob und Anerkennung für ihr Engagement erhalten. Aber auch abseits der Spendenaktion ist das jüngste Erdbeben Thema im Unterricht. Im Fach Erdkunde hätten sich die Elftklässler beispielsweise damit beschäftigt, wie eine solche Naturkatastrophe entsteht und wie Häuser erdbebensicher gebaut werden könnten.
Für Donnerstag hat die Klasse 11a noch ein weiteres Vorhaben, um den Erdbebenopfern zu helfen. Die Schüler wollen Kuchen, Muffins und Waffeln backen und sie in der Hausmeister-Loge verkaufen. Die Einnahmen sollen gespendet werden. Welche Organisation das Geld erhalten soll, haben die Elftklässler noch nicht abschließend geklärt.
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