Probe für den Ernstfall: Heute heulen flächendeckend die Sirenen

Eine Sirene neueren Typs auf dem ehemaligen Rathaus in Vienenburg. Foto: Hohaus
Das Land probt den Ernstfall: Am Donnerstag heulen bundesweit die Sirenen, es soll getestet werden, ob im Katastrophenfall die Alarmierung funktioniert. 2020 hatte es vielerorts Probleme gegeben. Auch der Landkreis hat mittlerweile nachgerüstet.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Harz. Diesmal soll es besser laufen: Am Donnerstag heulen bundesweit um 11 Uhr die Sirenen, auch Handys senden Warntöne aus, Radio- und Fernsehsender unterbrechen ihre Programme. Die Alarmierung läuft also über mehrere Kanäle. 2020 beim ersten Warntag blieben die Sirenen allerdings vielerorts stumm.
Im Landkreis warnen die Kommunen die Bevölkerung auf unterschiedliche Weise, flächendeckend sollen aber Sirenen heulen, im Unterschied zu 2020, als das noch nicht gelang. In Braunlage, Bad Harzburg und Langelsheim etwa sollen neben den Sirenen auf Dächern, etwa von Feuerwehrgerätehäusern, auch mobile Sirenen auf Fahrzeugen eingesetzt werden. In Bad Harzburg wird laut Landkreisangaben beispielsweise eine mobile Sirene eingesetzt, bedient von der Ortsfeuerwehr Bettingerode. Sie soll eine Sirene im Ostviertel ersetzen, die ausgetauscht werden müsse.
Mehrere mobile Anlagen
In St.Andreasberg und Hohegeiß seien Sirenen bestellt, aber noch nicht einsatzbereit. In den Orten werden laut Informationen des Landkreises mobile Anlagen der Stadt Goslar eingesetzt. Und in Alt Wallmoden werde eine bei der Ortsfeuerwehr stationierte mobile Anlage des Landkreises erprobt.
Zu hören sein wird ein einminütiger an- und abschwellender Heulton. Um 11.45 Uhr folgt ein Entwarnsignal. Zu erwarten ist – ebenfalls für eine Minute – ein Dauerton ohne Unterbrechung. Die Sirenen um 11 Uhr sollen die Bevölkerung im Ernstfall auf eine Gefährdung hinweisen. Die Menschen sind dann aufgefordert, sich über Radios und Warn-Apps weiter zu informieren. Geplant sind im Ernstfall zudem Lautsprecherdurchsagen von Feuerwehr und Polizei.
Bereits nach der Hochwasserkatastrophe 2017 haben die Kommunen und der Landkreis laut Mitteilung der Kreisverwaltung daran gearbeitet, die Alarmierung zu verbessern. Doch die technische Umsetzung erfordere viel Zeit, heißt es. Mittlerweile aber sind 102 der 104 Feuerwehrsirenen so umgerüstet, dass sie den auf- und abklingenden Signalton für die Alarmierung der Bevölkerung aussenden können.
Neben stationären und mobilen Sirenen wird am Donnerstag in Niedersachsen das Katastrophen-Warnsystem Cell Broadcast getestet. Wenn alles klappt, schrillen Millionen Handys um 11 Uhr mit einem lauten Ton, zudem kommen via Cell Broadcast Textnachrichten auf den Handys an. Der Landkreis empfiehlt Smartphone-Nutzern, sich die Notfall-Informations- und Nachrichten-App „Nina“ herunterzuladen. Sie leite Bevölkerungswarnungen des Bundes, der Länder und der Kommunen sowie Alarmierungen des Wetterdienstes weiter.